„Ich fühle mich nicht von den Spielern im Stich gelassen“, sagte Peter Bosz nach der Partie gegen Werder Bremen. „Die Spieler stehen auf dem Platz, und ich stehe in der Verantwortung“, sagte er auch auf der Pressekonferenz. Anschließend folgte eine schonungslose Analyse.

„Gerade in der ersten Halbzeit haben wir sehr schlecht gespielt. Das war das Schlechteste, das ich gesehen habe, seit ich hier bin – nicht nur fußballerisch, sondern auch in den Zweikämpfen“, bemängelte Peter Bosz, der demnach auch befand, dass die Halbzeitführung der Gäste absolut in Ordnung gegangen sei. In der zweiten Halbzeit habe er dann einmal für eine kurze Periode das Gefühl gehabt, seine Mannschaft könne das Spiel drehen. Bosz spielte damit auf die ersten gut zwanzig Minuten nach der Pause an, als seine Mannschaft nicht nur das 1:1 durch Aubameyang erzielte, sondern auch kurzzeitig auf ein weiteres Tor drückte: „Dann macht Bremen nach einer Ecke das 2:1, und danach haben wir es nochmal versucht, aber die Qualität hat gefehlt. Deshalb hat Bremen zu Recht gewonnen.“

Er und seine Mannschaft hatten sich natürlich etwas ganz Anderes für diesen Samstagnachmittag im SIGNAL IDUNA PARK vorgenommen. „Das kann man nicht erklären. Wir haben nach dem Real-Spiel miteinander darüber gesprochen, wie wir gegen Bremen auftreten möchten, dass wir so ein Spiel zuhause gewinnen müssen. Der Meinung bin ich immer noch“, sagte Bosz. Man habe sich das anders vorgestellt und dafür unter der Woche trainiert. Auch die veränderte Startformation mit Shinji Kagawa und Mo Dahoud im Mittelfeld war wohl ein Resultat davon: „Wir haben das im Trainerteam vor dem Spiel so besprochen“, erklärte Bosz. Aber: „Wir haben kaum Druck auf den Gegner ausüben können, wir haben fußballerisch nicht die Lösungen gefunden.“
Dennis-Julian Gottschlich