Borussia Dortmund hat sich zum Rückrundenauftakt der Bundesliga in einem intensiven Duell mit 0:0 (0:0)-Unentschieden vom VfL Wolfsburg getrennt. Trotz des Punktgewinns verliert der BVB in der Tabelle nach dem 18. Spieltag einen Platz und ist nun Vierter.

Es berichtet Dennis-Julian Gottschlich

Vor 80.600 Zuschauern im SIGNAL IDUNA PARK brauchten beide Mannschaften Anlaufzeit, um richtig gut ins Spiel zu finden. Yarmolenko (22.) und Isak (43.) vergaben für die Schwarzgelben die besten Gelegenheiten der ersten Halbzeit, auf der anderen Seite parierte Bürki gegen Didavi großartig und verhinderte das 0:1 (37.). Nach dem Seitenwechsel zeichnete sich ein ähnliches Bild: Der BVB war leicht überlegen, Yarmolenko (48.) verpasste aus wenigen Metern, und Sancho traf nur den Pfosten (53.). Auch Wolfsburg kam aber zu Chancen, zum Beispiel durch Origi (58.) oder Steffen (65.), die jedoch ebenfalls ungenutzt blieben. Am Ende mühte sich der BVB, baute immer wieder Druck auf, konnte sich dennoch leider nicht belohnen.

Ausgangslage:
Dritter gegen Zwölfter. Neun Plätze und neun Punkte trennten beide Klubs. Seit dem verlorenen Pokalfinale 2015 hatte der BVB jedes der folgenden fünf Spiele gegen den VfL gewonnen, die letzten vier sogar mit mindestens drei Toren Differenz.

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Sancho stand erstmals beim BVB in der Startelf.

Personalien:
Blaszczykowski, Brooks, Bruma und Camacho fehlten den Wölfen. Peter Stöger musste ohne Guerreiro, Larsen, Philipp, Reus, Rode, und Schmelzer auskommen. Auch Pulisic musste mit einer Muskelverletzung verletzt passen, zudem wurde Aubameyang aus disziplinarischen Gründen kurzfristig aus dem Kader gestrichen. Isak stürmte für den Gabuner, zudem gab Sancho sein Startelf-Debüt und auch die wieder genesenen Piszczek und Götze kehrten in die Anfangsformation zurück.

Taktik:
Beide Mannschaften strukturierten ihr Aufbauspiel auf Sicherheit bedacht. Beim BVB war es von der Systematik ein fließender Übergang zwischen einem 4-1-4-1 und einem 4-3-3. Man versuchte, den Gegner, bei dem in einem 4-2-3-1 beide Sechser sehr tief standen, etwas zu locken und dann mit schnellen Kombinationen oder auch mal einem langen Ball in die gefährlichen Räume zu kommen.

Spielverlauf & Analyse:
Die Winterpause war beiden Mannschaften anzumerken. Es haperte an der Abstimmung, an den Laufwegen und auch an der Präzision im Passspiel. Dennoch war Borussia Dortmund die spielbestimmende Mannschaft, arbeitete sich immer wieder in Abschlusspositionen vor und übte phasenweise Druck auf die Wolfsburger Hintermannschaft aus. Die beste BVB-Chance der ersten halben Stunde vergab Yarmolenko, der nach Vorarbeit von Sancho und Piszczek wenige Meter vor dem Tor die Wade in den Ball hielt, diesen aber knapp rechts neben das Tor lenkte (22.). Zwei Minuten zuvor hatte der Ukrainer bereits als Vorbereiter geglänzt, mit einer Flanke an den langen Pfosten für Gefahr gesorgt. Isak segelte aber haarscharf unter der Kugel her, und Sancho wurde direkt dahinter von der Kugel überrascht, so dass sie ins Toraus flog (20.).

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Isak trifft hier in der ersten Halbzeit nur das Lattenkreuz.

Der BVB verzeichnete durch einen Schuss von Yarmolenko aus elf Metern in halbrechter Position, der aber ans Außennetz flog, eine weitere halbwegs gute Gelegenheit (31.). Kurz darauf kamen dann die Wölfe erstmals in Abschlussposition. Malli bediente Origi mit der Hacke am Fünfer, Sokratis blockte den Drehschuss des Franzosen aber zur Ecke (34.). Die Möglichkeit sorgte für Aufwind bei den Gästen, die sich wenig später durch Didavi die nächste ganz dicke Gelegenheit erspielten. Bürki fuhr gegen seinen Schuss aus zwölf Metern aber rechtzeitig das linke Bein aus, und vereitelte das Gegentor so glänzend (37.). Kurz vor der Pause bediente Götze dann Isak mit einem tollen vertikalen Pass im Strafraum. Der junge Schwede verarbeitete den Ball schön mit zwei Kontakten, jagte ihn aus etwa sieben Metern und von Tisserand in Bedrängnis gebracht aber ans rechte Lattenkreuz (43.).

Sancho an den Außenpfosten

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Isak machte in der Spitze eine ordentliche Partie.

Auch in der zweiten Halbzeit war es der BVB, der zu Beginn das Spiel beherrschte und sich direkt zwei riesengroße Chancen auf die Führung erarbeitete. Erst leitete Sancho den Ball bei einem schnellen Konter zu Isak weiter, der im Strafraum Götze bediente. Yarmolenko jagte dessen Querpass aber aus kurzer Distanz über den Kasten (48.). Fünf Minuten später dann Kagawa mit dem nächsten Querpass im Strafraum des VfL, Sancho schoss aus vier Metern aber an den linken Außenpfosten (53.). Hinten stand Borussia weitestgehend sicher, musste aber einmal Origi durchbrechen lassen. Bürki kam rechtzeitig raus, machte die kurze Ecke zu und parierte Origis Schuss mit der Brust (58.). Sieben Minuten danach verpasste der eingewechselte Steffen am langen Pfosten die Gelegenheit zur Führung für die Niedersachsen (65.).

In der Schlussphase war es dann erst wieder Steffen, der einen Distanzschuss nur ganz knapp über den Querbalken jagte (76.). Für die Westfalen verpasste Schürrle die Führung mit einer Direktabnahme (79.). Dann kam Sancho aus sieben Metern zum Abschluss, schoss aber Verhaegh an, so dass der Ball ins Aus segelte (82.). Kurz vor Abpfiff bauten die Borussen nochmal mächtig Druck auf, Sahin traf aus 40 Metern das leere Tor leider nicht - Casteels war bei einer Rettungsaktion weit rausgekommen (86.).

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Ausblick:
Das nächste Spiel steigt schon am kommenden Freitag (20:30 Uhr), wenn der BVB in der Liga bei Hertha BSC zu Gast ist.

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