Borussia Dortmund hat durch einen 2:0 (0:0)-Erfolg gegen den Hamburger SV am 22. Spieltag der Fußball-Bundesliga weiter an Rückenwind gewonnen. Beim Comeback von Kapitän Marco Reus waren es Michy Batshuayi (49.) und Mario Götze (90.+2), die mit ihren Toren den verdienten Sieg für Schwarzgelb eintüteten. In der Tabelle ist der BVB dank Leverkusens Niederlage in Berlin nun wieder Dritter.

Es berichtet Dennis-Julian Gottschlich

Vor 81.360 Zuschauern im ausverkauften SIGNAL IDUNA PARK machte der zunächst extrem defensiv eingestellte Sportverein aus Hamburg es dem Ballspielverein aus Dortmund sehr schwer. Bezeichnend war, dass nach 45 Minuten zwar 4:4 Torschüsse zu Buche standen, doch weder Bürki noch Mathenia einen dieser Schüsse abwehren mussten. Nach der Pause fand das Team von Peter Stöger dann aber besser ins Spiel, kam direkt nach Wiederanpfiff durch Batshuayi zur Führung (49.). Kurz vor Schluss machte Götze dann den Sack zu (90.+2).

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Marco Reus kehrte nach 259 Tagen Verletzungspause zurück.

Ausgangslage:
Vierter gegen Siebzehnter. Der BVB schoss in den letzten vier Duellen gegen den HSV immer mindestens drei Treffer. Erstmals in der Historie konnte es fünf Dortmunder Siege in Serie gegen Hamburg geben. Gelänge dies, wäre es zugleich der 500. Bundesliga-Heimsieg für den BVB (im 859. Spiel) gewesen.

Personalien:
Sieben Spieler fehlten beim BVB (Guerreiro, Schmelzer, Sancho, Philipp, Yarmolenko, Rode, Durm). Der HSV reiste ohne Papadopoulos, Müller und Thoelke an. Reus stand 259 Tage nach seinem Kreuzbandriss im Pokalfinale bei seinem Comeback gleich in der Startelf, führte seine Mannschaft als Kapitän aufs Feld. Auch Götze war wieder an Bord, saß aber zunächst auf der Bank, wo nach dem Spiel in Köln auch der angeschlagene Sokratis (Infekt) sowie Dahoud Platz nahmen. Für den Griechen gab Akanji sein Starelf-Debüt in der Innenverteidigung.

Taktik:
Der BVB operierte in einer 4-2-3-1-Grundordnung mit einem sehr agilen Reus in der Mitte einer offensiven Dreierreihe mit Pulisic und Schürrle auf den Flügeln, die häufig nach innen zogen, um Platz zu machen für die aufrückenden Außenverteidiger. Reus hatte auf der „Zehn“ einen weiten Aktionsradius. Kagawa bildete mit Weigl eine „Doppelsechs“, orientierte sich bei Ballbesitz aber deutlich weiter nach vorn. Der HSV begegnete den Borussen dicht gestaffelt, mit zwei Sechsern vor einer Fünferkette. Bei eigenen Aktionen wurde aus dem 5-2-1-2 ein 3-2-3-2.

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Manuel Akanji stand erstmals in der Startelf von Peter Stöger.

Spielverlauf & Analyse:
Gleich in der ersten Minute stand Rückkehrer Reus erstmals im Fokus, als er Schürrle auf der linken Seite mit einem starken Pass in Szene setzte. Mavraj stoppte den Dortmunder aber im Strafraum. Es sollte für lange Zeit die einzig wirklich nennenswerte Offensivaktion des BVB bleiben, denn der HSV machte mit seiner defensiven Fünferketten die Räume eng, stellte die Außenbahnen zu und nahm auch Batshuayi im Zentrum fast komplett aus dem Spiel. Auf der anderen Seite strahlten die Gäste aber auch kaum Gefahr aus. Walace versuchte es nach 14 Minuten mal aus der Distanz, nachdem Bürki weit rauskommen musste und unter hohem Druck in die Beine des Brasilianers spielte. Der Abschluss ging aber weit vorbei.

Trotz deutlich mehr Ballbesitz auf Seiten des BVB spielte sich das Geschehen daher die meiste Zeit im Mittelfeld ab. Nur wenn Schwarzgelb es schaffte, auf den Außen durchzubrechen, roch es ab und an nach Gefahr. So zum Beispiel, als Toljan nach 23 Minuten von links flanken konnte. Batshuayi brachte den Kopfball in der Mitte aber nicht aufs Tor. Für Hamburg sorgte Wood nach einer halben Stunde nochmal für Gefahr, Piszczek warf sich aber in dessen Schuss aus 13 Metern und Walace setzte den Nachschuss deutlich drüber (30.). Kurz vor der Pause konnte der BVB dann das Spiel noch einmal schnell machen, kam über Batshuayi, Reus und Pulisic in den Strafraum des HSV. Am Ende klärte Sakai aber die Flanke ins Toraus.

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Ömer Toprak hatte Bobby Wood über 90 Minuten gut im Griff.

Direkt nach dem Seitenwechsel drehten die Westfalen dann auf und kamen auch gleich zur Führung. Piszczek bediente vor dem Strafraum Reus, der direkt für Pulisic abtropfen ließ. Am langen Pfosten stahl sich gleichzeitig Batshuayi im Rücken von Mavraj davon und rutschte im richtigen Moment in Pulisics flache Hereingabe, so dass diese im Tor landete (49.). Nach zwei Toren und einer Vorlage bei seinem Debüt letzte Woche in Köln knipste der Belgier also auch in seinem ersten Heimspiel sofort und sah kurze Zeit später, wie Reus erneut Schürrle stark in Szene setzte. Mathenia klärte seinen Schlenzer klasse, doch der für den angeschlagenen Kagawa ins Spiel gekommene Dahoud machte die Kugel nochmal scharf, passte halbhoch an den rechten Pfosten. Dort kam Pulisic herangerauscht, legte den Ball aber über das Tor (63.).

Götze fast mit dem Schlusspfiff

Nur zwei Minuten später rollte der nächste Angriff auf den Kasten der Hamburger zu. Diesmal schickte Batshuayi Pulisic steil. Schürrle lief links mit, bekam den Ball auch im richtigen Moment vom US-Amerikaner serviert, Mathenia roch den Braten jedoch, sprang aus seinem Kasten und klärte im letzten Moment vor dem einschussbereiten Schürrle (65.). Nach 73 Minuten wurde es dann vor dem Tor des BVB wieder zweimal gefährlich. Erst klärte Bürki einen Schuss von Hahn, Momente später war der Hamburger dann wieder im Blickpunkt, bediente auf rechts Arp. Borussia konnte die flache Hereingabe nur halb klären, doch der Nachschuss von Salihovic flog über den Kasten von Bürki. Wenig später verpassten es für die Borussia dann Dahoud und Pulisic den Sack zuzumachen (76.). Der HSV versuchte alles, aber der BVB hielt Stand und kam in der Nachspielzeit durch Götze, nach gutem Zuspiel von Schürrle, zum verdienten 2:0 (90.+2).

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Ausblick:
Es geht international weiter: Kommenden Donnerstag (19:00 Uhr) ist Atalanta Bergamo in der Europa League in Dortmund zu Gast. Nächste Woche Sonntag geht es dann in der Bundesliga zu Borussia Mönchengladbach (18.2., 18:00 Uhr).

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