Kein großer Name, aber eine hohe Hürde erwartet Borussia Dortmund in der Runde der letzten 32 Mannschaften in der UEFA Europa League. Peter Stöger spricht voller Respekt über Atalanta Bergamo: „Eine Kategorie wie der AC Mailand.“

Mit dem Rückenwind von zuletzt zwei Siegen in der Liga geht Borussia Dortmund in das Europa-League-Hinspiel am Donnerstagabend (Anstoß 19 Uhr) im noch nicht ganz ausverkauften Signal Iduna Park. „Wir sehen diesen Wettbewerb nicht als Trostpreis“, versichert Abwehrspieler Ömer Toprak und verweist darauf, welch – namhafte – „Mannschaften dabei sind. Wir wollen zeigen, dass wir der BVB sind. Und ich hoffe, dass wir in dieser Saison noch sehr, sehr viele Europapokalspiele haben“.

Dazu aber muss im Sechzehntelfinale der Vorjahresvierte der italienischen Serie A aus dem Weg geräumt werden, ein „gut organisierter Gegner, der sehr aktiv und körperbetont arbeitet“, sagt Peter Stöger. Er sieht Bergamo „in einer Kategorie wie Milan“, attestiert dem Gegner „Qualität im Umschaltspiel, gefährlich auch bei Standardsituationen“ und erwartet enge Räume im Zentrum: „Sehr italienisch eben.“ Und: „Der Großteil der Mannschaft ist bereit, die unangenehmen Wege zu gehen. Wir sind gewarnt, haben aber auch ein paar Dinge gesehen, wo wir hoffen, dass wir daraus Nutzen ziehen können.“

Üben konnten die Schwarzgelben praktisch am „lebenden Objekt“ – und müssen nun versuchen, die aus den Heimspielen gegen Freiburg (2:2) und Hamburg (2:0) gezogenen Lehren umzusetzen, wo der Gegner jeweils auch massiert und robust in der Defensive stand. „Das waren schwierige Spiele, die wir am Ende des Tages nicht verloren haben“, meint Stöger hierzu. Am Donnerstag gehe es darum, „in den gefährlichen Bereich hereinzukommen“ und dann die „richtigen individuelle Entscheidungen zu treffen, zu Abschlüssen zu kommen“.  

Mithelfen soll Rückkehrer Marco Reus, der erneut in der Startelf stehen könnte, wenn das Risiko überschaubar ist. „Jeder von uns hat den Wunsch, dass er fit bleibt. Er macht einen guten Eindruck auf mich“, erläutert der Trainer und fügt hinzu: „Wenn es einem Spieler seiner Qualität gut geht, dann geht es dem Trainer gut, und dann wird er im Normalfall auch Teil der Gruppe sein.“

Auf den am Samstag verletzt ausgewechselten Shinji Kagawa (Sprunggelenk) wird er dagegen wohl verzichten müssen, auch wegen eines Infekts, der den Japaner zusätzlich plagt. Marcel Schmelzer steht dagegen vor der Rückkehr in den Kader, der sich eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel am kommenden Donnerstag verschaffen will. „Mit einem guten Ergebnis“, sagt Stöger, „bist du noch nicht durch, ein durchschnittliches Ergebnis kannst du in einer Woche korrigieren...“

Vor 16 Jahren erreichte der BVB übrigens ein sehr, sehr gutes Ergebnis gegen den AC Mailand: Er gewann mit 4:0...
Boris Rupert

BVB total!-Video: Die komplette Pressekonferenz mit Peter Stöger und Ömer Toprak