Borussia Dortmund hat es nicht geschafft. Im Achtelfinal-Rückspiel der UEFA Europa League gelang nur ein 0:0 (0:0)-Unentschieden beim FC Salzburg. Das Hinspiel hatte der BVB mit 1:2 verloren.

Aus Salzburg berichtet Boris Rupert

Vor 29.520 Besuchern im erstmals ausverkauften Salzburger Stadion rettete Bürki mit mehreren Paraden das „zu Null“ zur Halbzeit. Erst ab der 70. Minute kam der BVB zu Großchancen für Isak (70./73.) und Philipp (72.), war viel zu spät aufgewacht, um das Ausscheiden noch abzuwenden.

Bild
Dan-Axel Zagadou hatte es häufig mit Hee-Chan Hwang zu tun.

Ausgangslage: 
Borussia Dortmund musste das Spiel gewinnen, glatt mit 2:0 oder mit mindestens drei erzielten Treffern, um die 1:2-Hinspielniederlage zu revidieren – und damit Österreichs Meister die erste Europapokal-Niederlage nach zuvor sechs Siegen und zwei Unentschieden im eigenen Stadion beizubringen.

Personalien:  
Kurzfristig fielen Pulisic (grippaler Infekt) und Toprak (muskuläre Probleme) aus, so dass Zagadou zu seinem ersten Startelfeinsatz seit Oktober 2017 (in Hannover) kam. Außerdem fehlten Kagawa, Yarmolenko, der international nicht spielberechtigte Akanji sowie die Langzeitverletzten Durm und Rode. Im Vergleich zum Hinspiel gab es zwei Änderungen: Zagadou und Piszczek liefen anstelle von Toprak und Weigl auf. Salzburg startete mit der gleichen Elf wie vor einer Woche.

Taktik: 
Zagadou und Sokratis bildeten gemeinsam die Innenverteidigung bei Schwarzgelb, das wie gewohnt in einer 4-2-3-1-Grundordnung und in der Offensive in der gleichen Anordnung auftrat wie beim überzeugenden 1:1 in der Liga vor zwölf Tagen in Leipzig. Salzburg war einen Tick defensiver angeordnet als im Hinspiel, mit Samassekou in einem 4-1-3-2 zentral vor der Abwehr, aber erneut mit intensivem Pressing und schnellem Umschaltspiel, bei dem sich die Außenverteidiger weit nach vorne schoben, insbesondere Lainer auf der rechten Seite.

Bild
Roman Bürki vereitelte mehrere Großchancen des Gegners.

Spielverlauf & Analyse:
Es war von Beginn an ein intensives Match mit vielen Zweikämpfen im Mittelfeld und großem Druck auf jenen Akteur, der gerade am Ball war. Salzburg verzeichnete hier Vorteile, erzwang so zwei Fehlpässe im Spielaufbau, die zu Großchancen führten: Hwang kam zweimal aus halbrechter Position frei vor Bürki zum Abschluss, doch der Keeper parierte beide Male bravourös (6./21.).

Dortmund war bemüht, das Heft in die Hand zu bekommen, doch gegen die resolut verteidigenden Gastgeber gab es zunächst kaum ein Durchkommen und dementsprechend auch keine Abschlüsse. Stattdessen musste Bürki ein drittes Mal ein mögliches Gegentor verhindern, als er Schlagers Schuss aus etwa zwölf Metern um den Pfosten lenkte (32.).

Bild
Es war ein verbissenes Spiel mit vielen Zweikämpfen im Mittelfeld.

In der zweiten Halbzeit musste von Borussia mehr kommen, um das drohende Aus noch abzuwenden. Sie hatte in Durchgang eins zwar mehr Ballbesitz (58%), aber nur eine Abschlussaktion (Batshuayi, 44.), Salzburg dagegen vier.

Reus und Götze blieben in der Kabine. Philipp, der die rechte Offensivseite besetzte, und Isak, der als hängende Spitze zentral hinter Batshuayi agierte, kamen mit Beginn des zweiten Durchgangs neu ins Team. Doch es wurde auch weiterhin zu wenig kombiniert, es zu oft mit langen Bällen versucht. So aber war dem robusten Gegner nicht beizukommen.

Vierminütiges Feuerwerk bleibt Strohfeuer

Schmelzers Volleyschuss nach abgewehrter Piszczek-Flanke und ein Kopfball des Kapitäns waren nach 56 bzw. 64 Minuten die ersten Torchancen für den BVB, der nun bei Kontern zunehmend auf der Hut sein musste. Und die Uhr tickte. Stöger zog den letzten Joker, brachte Guerreiro für Castro. Schürrle rückte nach innen.

Bild

Nach 69 Minuten die erste Großchance für den BVB: Batshuayi steckte durch zu Isak, der aus halblinker Position an Walke scheiterte. Philipps Schuss wurde zur Ecke abgelenkt (72.), Sekunden später versuchte er es aus der Distanz. Doch Walke parierte stark, ebenso gegen Isak (73.). Doch dieses kurze Feuerwerk blieb ein Strohfeuer.

Ausblick: 
Vor der Länderspielpause muss der BVB noch einmal ran: Am Sonntag in der Bundesliga zur ungewohnten Anstoßzeit um 13.30 Uhr. Gegner im Signal Iduna Park ist Hannover 96.

Teams & Tore