Borussia Dortmund spielt auch nächste Saison sicher in der UEFA Champions League. Mit 4:2 (2:1) besiegte der BVB am 31. Spieltag der Fußball-Bundesliga den 1. FSV Mainz 05. Mit diesen drei Punkten haben die Schwarzgelben am Saisonende mindestens den dritten Platz sicher. Es war eine hochattraktive Partie, in der beide Mannschaften voll auf die Offensive setzten und so ständig für Torgefahr sorgten.

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Auch Mainz' Bungert kann Lewandowski nicht stoppen.

Es berichtet Dennis-Julian Gottschlich

80.500 Zuschauer im ausverkauften SIGNAL IDUNA PARK sahen eine temporeiche Begegnung zweier Teams, die munteren Offensivfußball boten. Jojic (6.) besorgte die frühe Führung, die von Okazaki (14.) egalisiert wurde. Lewandowski erzielte allerdings postwendend das 2:1 (18.). In der zweiten Halbzeit sorgte wiederum Okazaki für den Ausgleich (53.), der aber nur drei Minuten Bestand hatte, denn Piszczek sorgte per Kopf für das 3:2 (56.). Reus markierte elf Minuten vor Schluss per Strafstoß den 4:2-Endstand.

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Ausgangslage
Zweiter gegen Siebter. 14 Punkte trennten die beiden Klubs, doch die direkten Duelle waren immer eng: Sechs der 15 Vergleiche endeten remis, zuletzt gab es fünf Siege in Serie für den BVB, der seit sieben Partien gegen Mainz ungeschlagen war und mit einem Dreier die Champions-League-Teilnahme perfekt machen konnte. Dann reichte Mainz wiederum Rang sieben zur Europa-League-Qualifikation.

Personalien
Neben Subotic, Schmelzer, Bender, Gündogan und Blaszczykowski fielen auch Weidenfeller und Kehl (bei mit Problemen an den Adduktoren) aus. Im Vergleich zum Pokal-Halbfinale rückten Langerak, Kirch und Sahin neu ins Team. Großkreutz wurde eine Pause gegönnt. Mainz musste auf Park, Baumgartlinger, Müller, Zimling und Schahin verzichten.

Taktik
Borussia agierte im bekannten 4-2-3-1-System, wobei Reus im zentralen Mittelfeld spielte und auch immer wieder Lewandowski in der Spitze unterstützte. Mkhitaryan und Jojic sorgten links und rechts im Mittelfeld für Wirbel. Die Mainzer begegneten diesem System mit einer flexiblen 4-1-4-1-Grundordnung, in der Okazaki, Malli oder Diaz immer wieder abwechselnd den Stoßstürmer gaben.

Spielverlauf & Analyse
Die Mannschaften liefen bei traumhaften Bedingungen auf den Platz, und zumindest den BVB schien dieses perfekte Fußballwetter von der ersten Minute an zu beflügeln. Bereits nach drei Minuten krachte ein Freistoß von Reus aus 20 Metern an den linken Torpfosten und von dort ans Bein des überraschten Mainzer Torwarts Karius, über die Linie ging der Ball aber leider nicht.

Anders sah dies nur drei Minuten später aus, als Jojic nach einer Ecke 18 Meter vor dem Tor an den Ball kam und sofort abzog. Der Ball wurde von Kirch abgefälscht, so dass er unhaltbar zum 1:0 im Kasten einschlug (6.). Es war erst Jojics fünfter Torschuss seit seinem Wechsel zum BVB in der Winterpause, aber schon sein drittes Tor!

Auch in der Folge bestimmten eigentlich die Schwarzgelben das Spielgeschehen: Mkhitaryan kam aus 16 Metern zum Abschluss, den Karius im letzten Moment um den Pfosten lenkte (12.), und auch Jojic hätte die Führung weiter in die Höhe schrauben können, doch Karius blieb im Eins gegen Eins der Sieger (8.).

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Das Team bejubelt das 1:0 durch Jojic.

Mitten in diese Drangphase hinein setzte Mainz den ersten gefährlichen Angriff: Okazaki kam an der Strafraumkante zum Schuss, der diesmal von Hummels unglücklich abgefälscht wurde, so dass Langerak keine Abwehrmöglichkeit blieb. Der Ball zappelte zum 1:1-Ausgleich im Netz (14.). Doch dieser sollte gerade vier Minuten Bestand haben, denn Borussia fing sich sofort wieder. Sie startete einen Konter über den blitzschnellen Mkhitaryan, der zusammen mit Lewandowski alleine auf Karius zulief und am Strafraum zum Polen ablegte. Der umkurvte den Mainzer Keeper gekonnt und netzte mit seinem 18. Saisontor zum 2:1 für die Westfalen ein (18.).

Doch auch die Gäste vom Rhein hätten abermals zum Ausgleich kommen können. Choupo-Moting stahl sich im Rücken der Abwehr davon und kam am langen Pfosten per Kopf zum Abschluss, der aber nicht platziert genug war (24.).Auf der anderen Seite landete ein Drehschuss von Reus nach Piszczek-Vorarbeit knapp neben dem linken Pfosten (36.).

Wie schon in Halbzeit eins kam der BVB auch in der zweiten Hälfte besser aus der Kabine und hätte früh durch Reus, dem Karius im allerletzten Moment nach einem tollen Doppelpass mit Lewandowski den Ball vom Fuß fischte, auf 3:1 stellen können (48.). Er verpasste es aber, weil kurz darauf Karius auch Reus‘ Freistoß aus 30 Metern in höchster Not parieren konnte (52.).

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Mkhitaryan legt den Ball an Karius, aber auch am Tor vorbei.

Die Gäste blieben aber ebenso gefährlich und kamen nur wenige Minuten später zum Ausgleich, nachdem einem Dortmunder im eigenen Strafraum ein folgenschwerer Rückpass unterlief, den Okazaki abfing und gekonnt zum 2:2 an Langerak vorbei im Tor unterbrachte (53.). Doch die Schwarzgelben reagierten – wie schon in der ersten Halbzeit – prompt: Reus brachte einen Freistoß von links hoch in den Strafraum, wo Piszczek das Kopballduell für sich entscheiden konnte und zum 3:2 traf (56.).

Kurz darauf hätte der deutsche Nationalspieler beinahe das nächste Tor markiert, als er in einem feinen Pass von Jojic rutschte, aber am überragenden Karius scheiterte (58.). Gleiches galt für Lewandowski vier Minuten später mit dem Fuß und sieben Minuten darauf per Kopf (65.). Anschließend wurde es hektisch: Hummels brachte das Leder nach einer Ecke mit dem Kopf aufs Tor, wo Okazaki mit dem Oberarm auf der Linie klärte. Schiedsrichter Schmidt hatte aber kein Handspiel gesehen, seine Pfeife blieb stumm (68.). Zuvor schon hätte es nach Foul von Noveski an Lewandowski Elfmeter geben sollen (61.).

Der BVB drückte und rannte an, wollte mit dem nächsten Treffer endlich den Sack zumachen: 20:7 Torschüsse nach 70 Minuten sprechen eine deutliche Sprache, und Chancen gab es im Überfluss: Reus traf abermals den Pfosten (77.), eine Minute später tauchte Lewandowski allein vor Karius auf, umspielte den Torhüter und schloss aus spitzem Winkel ab. Bungert klärte mit dem Unterarm noch vor der Linie, und diesmal gab es keine zwei Meinungen. Der Unparteiische schickte den Mainzer mit Rot vom Platz und entschied auf Strafstoß für den BVB. Reus blieb eiskalt und knallte den Ball vom Punkt oben links in den Kasten (79.). In der Schlussphase scheiterte der eingewechselte Aubameyang noch zwei Mal am Mainzer Keeper (86./88.). 

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Ausblick
Nach elf Spielen in 35 Tagen haben die Schwarzgelben erstmals sechs Tage spielfrei und Zeit zur Erholung. Am kommenden Samstag (18.30 Uhr) ist Borussia Dortmund dann in der Bundesliga bei Bayer Leverkusen zu Gast.

Teams & Tore