Als die Boeing 737-800 der Turkish Airlines mit der Flugnummer TK 3311 etwas verspätet um 11.56 Uhr von der „Startbahn Ruhrgebiet“ Richtung Berlin-Tegel aufbrach, flog mit ihr nicht nur der komplette Profikader von Borussia Dortmund – auch die Verletzten wie zum Beispiel Neven Subotic und Kuba waren dabei –, sondern auch eine gehörige Portion Zuversicht für das Pokalendspiel.

 Aus Berlin berichtet Felix Ulrich

„Es gibt keinen Favoriten. Das Spiel ist völlig offen. Die Chancen stehen 50:50“, erklärte BVB-Präsident Dr. Reinhard Rauball kurz vor dem 47-minütigen Flug in die Hauptstadt. Hans-Joachim Watzke sieht Borussia Dortmund im Finale am Samstag (20 Uhr) ebenfalls nicht chancenlos: „Favorit ist die Mannschaft, die als Meister ins Spiel geht. Das ist der FC Bayern. Aber wir sind auch bereit. Es wird ein enges und spannendes Spiel.“

Der Vorsitzende der Geschäftsführung erinnerte daran, dass Borussia Dortmund in der jüngsten Vergangenheit in der Bundesliga meist die Oberhand behalten hat. „Wir haben in den letzten vier Jahren von acht Begegnungen fünf gewonnen und nur eine verloren. Wir wissen, wie man die Bayern schlagen kann. Aber der FC Bayern hat eine überragende Mannschaft, insofern wird es nicht einfach“, sagte Watzke.

„Wenn man in einem Endspiel steht, dann will man es auch gewinnen“, beschreibt BVB-Trainer Jürgen Klopp die Situation vor dem „Traumfinale“, auf das gefühlt ganz Deutschland hinzufiebern scheint. „Fast 200 Fernsehstationen übertragen dieses Endspiel. Für den gesamten Fußball ist das ein Highlight. Besser kann es nicht sein“, erklärte Reinhard Rauball.

Das dritte Endspiel in den vergangenen drei Jahren zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München weckt auch über Deutschlands Landesgrenzen hinaus großes Interesse. Hans-Joachim Watzke: „Das Spiel stellt das englische FA-Cup-Finale, das auch am Samstag zwischen dem FC Arsenal und Hull City stattfindet, komplett in den Schatten.“

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„… dann ist es ein Traumfinale“
„Wenn die zwei größten deutschen Mannschaften gegeneinander spielen, dann ist es ein Traumfinale. Es gibt keine bessere Partie“, sagte Roman Weidenfeller vor dem Abflug in die Hauptstadt. Als Favoriten benennt der BVB-Keeper den FC Bayern, weil er nun einmal Deutscher Meister ist. Sein Erfolgsrezept für den Klassiker: „Wir sollten hinten kompakt stehen, in der Offensive auf Konter setzen, um das Spiel früh in die richtige Bahn zu lenken.“

Sein Kollege Oliver Kirch erklärte vor der Partie: „Für ganz Deutschland ist dieses Duell das Traumfinale. Wir sind gut drauf, haben das auch in den vergangenen Wochen bewiesen und wollen angreifen. Was gegen die Bayern möglich ist, haben wir im Bundesliga-Rückspiel gesehen...“

Besonders im Fokus stehen wird Robert Lewandowski. Der Stürmer, der das Training am Donnerstag aus einer Vorsichtsmaßnahme vorzeitig beendet hatte, bestreitet am Samstag sein letztes Pflichtspiel für Borussia Dortmund – ausgerechnet gegen seinen neuen Arbeitgeber. Eine besondere Druck-Situation, die der Bundesliga-Torschützenkönig 2014 allerdings wohl erneut wegstecken wird. Hans-Joachim Watzke: „Robert steckt jede Form von Druck weg, das haben wir in der gesamten Saison gesehen. Das wird ihn auch im Finale nicht beeinflussen.“