21.327 Zuschauer im Carl-Benz-Stadion bescherten dem SV Waldhof Mannheim eine schöne Einnahme und sorgten für echte „Wettkampfatmosphäre“, so Jürgen Klopp, der lächelnd hinzufügte: „Sie haben uns beschimpft, und sie haben uns geweckt“ in einer Phase, in der der Regionalligist auf Augenhöhe agierte.

Aus Mannheim berichtet Boris Rupert

Und so legte die Borussia, Mitte des zweiten Durchgangs gespickt mit Akteuren aus der letztjährigen U17, die die Deutsche Meisterschaft gewann, nach äußerst dominanter erster Halbzeit nochmal einen Zahn zu und gewann letztlich standesgemäß mit 4:0 gegen den Viertligisten. „Ich habe heute die Gegenwart gesehen und unsere Zukunft“, so Klopp, der sich rundum zufrieden zeigte mit dem Spiel, mit dem Ergebnis und mit dem Gegner: „Wir haben 4:0 gegen einen sehr guten Regionalligisten gewonnen. Es hat sich keiner weh getan, uns so war es eine runde Geschichte für alle. Es freut mich, dass wir helfen konnten.“

„Allen geht’s besser, aber nicht gut genug“
Für viele WM-Teilnehmer war es ein weiterer Härtetest und ein weiterer Schritt Richtung Bestform, für Mats Hummels, Adrian Ramos, Sven Bender und Jakub Blaszczykowski kam er dagegen den einen oder anderen Tag zu früh. „Allen geht’s besser“, so Klopp, „aber nicht gut genug, um heute zu spielen.“

Bei Ramos ist es das vor zehn Tagen im Pokalspiel in Stuttgart „leicht in Mitleidenschaft gezogene Innenband“ (Klopp), das „98 Prozent aller Bewegungen schmerzfrei zulässt“, aber eben nicht die restlichen zwei Prozent. Hummels hemmt eine „reaktive Verspannung der Muskulatur. Da wollen wir kein Risiko eingehen“. Und bei Bender, berichtet der Trainer, zwickt es leicht im Rücken.

Am Freitag in Augsburg stehen demnach 13 oder 14 Profis fürs Feld zur Verfügung – und die eine oder andere Alternative. Klopp: „Ich habe einen starken Matze Ginter auf der Sechs gesehen und ein paar ganz junge Burschen.“

„Ich bin bereit, am Freitag im Tor zu stehen“
Und dann ist da noch Roman Weidenfeller. „Schön, dass er wieder da ist“, sagte Klopp und verriet: „Ich hatte schon überlegt, ihn gegen Leverkusen zu bringen, wollte aber die Chance nutzen, dass er heute 21 Mann vor sich herumlaufen hat. Wenn auf der Rückfahrt nichts passiert, wird er Freitag auch spielen...“

Weidenfeller sah sein „BVB-Comeback“ nach 101 Tagen locker: „Es war nichts besonderes, weil ich es ja gewohnt bin, im Tor zu stehen. Toll war aber, dass die Kulisse so groß war. Es herrschte Gänsehaut-Atmosphäre.“ Und noch wichtiger: „Ich bin bereit, am Freitag im Tor zu stehen.“