Wer welchen Platz im Mannschaftsbus einnimmt, wenn es heute am späten Nachmittag Richtung Mainz geht, ist noch vollkommen offen. Erst nach dem Abschlusstraining weiß Jürgen Klopp etwas mehr. Angesichts der angespannten Personallage hat der Trainer am Mittwoch das Drittligaspiel der U23 gegen Spitzenreiter Chemnitz ganz besonders intensiv verfolgt.

Noch wichtiger aber dürften die Eindrücke vom Dienstag sein, als eine personell arg ausgedünnte Mannschaft im Champions-League-Spiel gegen den FC Arsenal (2:0) eine Leistung zeigte, die der Trainer als „Messlatte“ für kommende Aufgaben bezeichnete und die allen Beteiligten zeigte, zu welchen Darbietungen dieser Kader fähig ist. „Wir sind am Dienstag einen großen Schritt nach vorne gegangen.“ Somit wird die Mannschaft mit viel Selbstvertrauen nach Mainz reisen – unabhängig davon, wer heute Nachmittag im Bus sitzt und wer nicht.

Doch allein mit Selbstvertrauen und der Serie von zuletzt drei Siegen in Liga und Königsklasse wird sich die Aufgabe in Mainz nicht bewältigen lassen. Das Trainerteam hat den Auftritt der Nullfünfer in Berlin – und nur der floss nach der Last-Minute-Radikalkur im Mainzer Kader in die Bewertung ein – genauestens analysiert. „Mainz war eine Stunde lang die deutlich bessere Mannschaft und hat zudem die Tore zum richtigen Zeitpunkt gemacht“, erklärte der BVB-Coach durchaus anerkennend und fügte hinzu: „Wir werden gut vorbereitet sein und wollen den Gegner vor größere Probleme stellen als er für uns bereithält.“

„Über die Aufstellung mache ich mir erst Gedanken, wenn ich weiß, wer kann“, sagte Klopp, der seiner Elf einimpft, „erst gegen den Ball“ zu agieren, und „dann unseren eigenen Fußball“ zu spielen.

Gastgeschenke in seiner alten Heimat sind keine geplant. Im Gegenteil. Auch im fünften Jahr in Serie wollen die Schwarzgelben die Punkte mit nach Dortmund nehmen. Klopp: „Ich gönne diesem Verein wirklich alles, aber zwei Mal im Jahr wollen wir sie schlagen. Sie haben schon Hoffi gekriegt. Mehr geht wirklich nicht...“
Boris Rupert