F-O-R-M – diese vier Buchstaben machen Borussia Dortmund derzeit deutlich mehr zu schaffen als man denken könnte. Die Form der Spieler ist – aus unterschiedlichsten und nachvollziehbaren Gründen – derzeit nicht stabil genug. Das Mammutprogramm mit sieben Partien in lediglich 22 Tagen führte die BVB-Profis an die Grenze ihrer Kräfte – und schlug sich in der Punkteausbeute in der Bundesliga nieder.

Drei Tage nach dem berauschenden 3:0-Sieg beim RSC Anderlecht verlor der BVB zu Hause gegen den Hamburger SV mit 0:1 (0:1), rutschte in der Tabelle auf Rang 13 ab. Zwei Siege, ein Unentschieden, vier Niederlagen – das ist die Ausbeute angesichts der angespannten Personalsituation. Jürgen Klopp: „Das ist kilometerweit entfernt von dem, was wir wollen.“

Vom bekannten Vollgasfußball, den die Mannschaft, in den vergangenen Jahren immer und immer wieder in einer atemberaubenden Konstanz auf den Rasen gebracht hatte, war gegen den HSV lange Zeit nichts zu sehen. Erst in der 72. Minute hatte Adrián Ramos die erste gute Möglichkeit. Drobny bewahrte die Gäste, die zuvor einen individuellen Abwehrfehler durch Lasogga (35.) bestraft hatten, jedoch vor dem Ausgleich. Der BVB rannte danach zwar an, kam auch zu weiteren Chancen, am Ende stand jedoch eine verdiente Niederlage gegen den Tabellenletzten.

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Marcel Schmelzer bemängelte die fehlende Durchschlagskraft im Angriff.

„Wir haben viel zu wenig Fußball gespielt, offene Räume am Flügel zu selten genutzt, um den Gegner in größere Schwierigkeiten zu bringen“, analysierte Jürgen Klopp. „Wir haben derzeit keine leichte Zeit. Nach vorne haben wir fast gar keine Durchschlagskraft gehabt. Wenn überhaupt, sind wir mit Flanken oder langen Bällen nach vorne gekommen“, haderte Marcel Schmelzer. Der Linksverteidiger war gegen den HSV noch einer der Aktivposten, brachte Flanke auf Flanke in den gegnerischen 16er, blieb aber wie seine Kollegen in der Offensive ohne Fortune. Zu allem Überfluss wird der Nationalspieler der Borussia in den kommenden vier Wochen fehlen. Schmelzer zog sich im Spiel einen Bruch der rechten Mittelhand zu.

Angesichts der Formschwäche scheint die Länderspielpause für Borussia Dortmund genau zur richtigen Zeit zu kommen. „Wir müssen die zwei Wochen nutzen. Alle Spieler, die bisher nicht fit sind, wollen wir in den kommenden zwei Wochen so weit bringen, dass sie einen großen Schritt machen. Dann ist dieser 4. Oktober der Tiefpunkt – und der Startpunkt für den Rest der Saison“, sagt der Trainer.

Klopp setzt dabei auch auf die Lernfähigkeit seiner Mannschaft: „Wir müssen jede Kritik, die jetzt aufkommt dulden. Kritik soll ja auch hilfreich sein und nicht immer dazu führen, dass sich jemand danach schlechter fühlt. Im Idealfall machen wir was aus dieser Situation, so dass es danach anders läuft. Die Jungs wollen das, das sehe ich.“

Das nächste Pflichtspiel bestreitet der BVB am 18. Oktober beim 1. FC Köln. Bis dahin sollte Sven Bender, der mit Adduktorenproblemen gegen den HSV ausgewechselt werden musste, wieder fit sein. Alternativen könnten dann auch wieder Ilkay Gündogan, Marco Reus und Henirk Mkhitaryan werden.

Sebastian: Kehl: „Der ein oder andere wird zurückkommen. Wir haben ein Menge Potential. Wir werden uns berappeln und auch wieder Siege einfahren.“ (fu)