In der Bundesliga auf Rang 16, in der UEFA Champions League Tabellenführer: Im Auswärtsspiel beim FC Arsenal (Mi., 20.45 Uhr) kann der BVB schon mit einem Punkt den Gruppensieg perfekt machen. Auf ein Unentschieden will Schwarzgelb im Emirates-Stadium jedoch nicht spielen.

„Ich habe in meiner Zeit bei Borussia Dortmund noch nie auf ein Unentschieden gespielt. Wie sollte man das tun?“, fragte Sebastian Kehl kurz vor dem Abflug von der „Startbahn Ruhrgebiet“ nach London-Luton. Gegen den FC Arsenal wird der BVB daher – wie immer – auf drei Punkte spielen.  „Wir wollen Gruppensieger werden und werden nichts abschenken“, sagte Oliver Kirch, der nach seinem Muskelbündelriss im rechten Oberschenkel erstmals seit über drei Monaten wieder im Kader steht.

Aufpassen muss die Borussia gegen den Achten der englischen Premier League vor allem auf die Offensive mit Alexis Sanchez, der schon elf Pflichtspieltore erzielt hat, Danny Welbeck, Olivier Giroud oder auch Lukas Podolski. Kehl: „Wir müssen darauf achten, in keinen Konter zu laufen und Arsenals Offensivkraft nicht zur Entfaltung kommen zu lassen.“

„Die richtigen Ansatzpunkte gefunden“

Der ehemalige Kapitän gab sich jedoch zuversichtlich, dass der BVB in London wieder sein wahres Gesicht zeigen und eine gute Leistung abliefern wird. Nach dem 2:2 in der Bundesliga in Paderborn habe man die „richtigen Ansatzpunkte“ gefunden, „so dass wir die Möglichkeit haben, mindestens einen Punkt zu holen“.

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Nahm die Mannschaft in die Pflicht: Hans-Joachim Watzke.

Vor dem Abflug auf die Insel war jedoch nicht nur das Duell in der UEFA Champions League Thema, sondern auch die Kritik von Hans-Joachim Watzke auf der Jahreshauptversammlung des Vereins. Der BVB-Boss hatte die Mannschaft ermahnt, nicht nur in der Champions League und den Topspielen der Bundesliga höchste Leistungen abzuliefern und das eigene Potenzial konsequent abzurufen.

„Herr Watzke hat wichtige Punkte angesprochen“, sagte Oliver Kirch. „Seine Kritik ist im Moment angebracht“, befand auch Sebastian Kehl: „Wir waren alle sehr, sehr enttäuscht über das 2:2 in Paderborn. Das war komplett unnötig. Die sportliche Situation von Borussia Dortmund ist derzeit nicht besonders rosig. Dafür ist die Mannschaft in großen Teilen verantwortlich. Wir werden versuchen, es in London besser zu machen.“

Kirch: „Es ist Zeit, auch was zurückzugeben“

Besser machen wollen es die BVB-Profis auch aufgrund der phänomenalen Unterstützung der Fans. Gestoppte zwei Minuten und 43 Sekunden dauerte der Applaus auf der Mitgliederversammlung am Sonntag… Kehl: „Ich habe nicht damit gerechnet, dass wir in diesem Maße beklatscht werden. Es ist teilweise schon ein bisschen skurril, denn sportlich haben wir wirklich schwierige Zeiten. Aber das zeigt, wie stark dieser Verein ist.“

Und Oliver Kirch ergänzte: „Diese Unterstützung ist Motivation, aber auch eine Verpflichtung. Die Leute erwarten etwas. Wir haben immer noch Kredit bei den Fans, aber das wird nicht ewig reichen. Es ist Zeit, auch was zurückzugeben.“ (fu)