Zum ersten Mal seit dem Champions-League-Finale gegen den FC Bayern München im Mai 2013 im Londoner Wembleystadion lief Borussia Dortmund im Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim wieder mit der Meister-Viererkette der Jahre 2011 und 2012 auf.

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Kopfballsieger gegen Hoffenheims Modeste: Neven Subotic.

72 Pflichtspiele lang hatte es diese Konstellation aufgrund verschiedenster Verletzungen nicht mehr gegeben: Lukasz Piszczek (26) und Marcel Schmelzer (26) verteidigten auf den Außenpositionen, Mats Hummels (25) und Neven Subotic (26) im Abwehrzentrum.

Am Vormittag vor dem Spiel war noch eine leichte Trainingseinheit angesetzt, bei der dann endgültig klar war, dass Hummels würde spielen können. „Wir standen da so nebeneinander auf dem Platz und dachten uns: Oh, cool. Wir kennen uns!“, berichtete Subotic: „Pistschu ist ein Jahr später dazu gekommen, doch der Rest von uns spielt seit sechseinhalb Jahren zusammen. Da passen die Abläufe. Da weiß der eine ganz genau, was der andere macht.“

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Und so blieb Borussia Dortmund zum zweiten Mal in der laufenden Bundesligasaison ohne Gegentor, ließ nur sechs Torschüsse durch eine der offensivstärksten Mannschaften der Liga zu, darunter nur einen, der aufs Tor von Mitch Langerak ging. „Das hat vorn und hinten über eine lange Distanz gepasst“, resümiert Subotic: „Wir haben uns sehr viele und sehr gefährliche Torchancen herausgespielt und haben hinten kaum etwas zugelassen.“ Er selbst gewann zwei Drittel seiner Zweikämpfe und brachte 75 Prozent seiner Pässe zum Mitspieler.

„Ich habe nur gewartet, bis der Pfiff kommt...“

In der 85. Minute wären diese starken Werte jedoch Makulatur gewesen, wenn Schiedsrichter Zwayer nach dem Zweikampf zwischen Subotic und Elyounoussi auf den Elfmeterpunkt gezeigt hätte. „Alles war leise, und ich habe nur gewartet, bis der Pfiff kommt. Denn bei all dem Pech, das uns bis dahin begleitet hatte, wäre das nur allzu logisch gewesen, aber zum Glück habe ich mich getäuscht“, sagte Subotic und konnte tief durchatmen nach dieser heiklen Szene. „Für mich“, meinte der Serbe, „war es kein Elfmeter. Ich bin zum Ball gegangen und habe meinen Fuß gestellt. Er war nicht am Ball und springt gegen meinen Fuß.“

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Neven Subotic wiegelt ab: „Für mich kein Elfmeter.“

Zwayers Pfeife blieb stumm, und angesichts der Fehlentscheidung bei Aubameyangs Treffer zum vermeintlichen 2:0 war die Entscheidung des Berliner Unparteiischen dann auch so etwas wie ausgleichende Gerechtigkeit.

Am Dienstag, am letzten Vorrundenspieltag der UEFA Champions League gegen den RSC Anderlecht, „ist es“, so Subotic, „nicht nur unser Ziel, das Spiel zu gewinnen und als Gruppensieger ins Achtelfinale einzuziehen, sondern wir wollen und wir müssen in diesem Spiel auch beweisen, dass wir die Wende geschafft haben“.

Mit einer eingespielten Abwehrkette mag dies schon etwas leichter fallen...
Boris Rupert