Eine sehenswerte Stadt, herzliche Menschen, friedliche Fans, ein wunderschönes Stadion mit einer herausragend guten Atmosphäre: Alles war angerichtet für einen großen Pokalabend in Dresden, der der ARD mit 7,7 Millionen Fernsehzuschauern einen Einschaltrekord bescherte. Nur eines passte nicht in diesen Rahmen: ein Rasen, der keiner mehr war.

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Ciro Immobile und Jakub Blaszczykowski

Aus Dresden berichtet Boris Rupert

„Wenn Glück und Zufall zusammenkommen, steht man auf einmal vor dem Tor“, kalauerte Jürgen Klopp nach dem 2:0-Sieg seiner Mannschaft, der aufgrund der Spielanteile und des Chancenverhältnisses (4:2) hochverdient war und Borussia Dortmund zum vierten Mal hintereinander ins Viertelfinale des DFB-Pokals brachte. Doch mit dem Spiel konnte niemand so recht zufrieden sein.

„Dresden stand kompakt, der Platz kam hinzu. Es war ein richtiger Pokalfight. Wir sind glücklich, das Spiel gewonnen zu haben und einen Schritt näher nach Berlin gekommen zu sein. So haben wir weiter alle Möglichkeiten in diesem Wettbewerb“, resümierte Sebastian Kehl. Oliver Kirch ergänzte: „Es war das erwartet enge Ding. Wir haben das einigermaßen souverän gemacht.“

Von einer Gala wie am Samstag auf Willis wunderbarem Teppich im Signal Iduna Park gegen Schalke 04 war Borussia Dortmund am Dienstag in Dresden weit entfernt. „Wir hätten schneller und besser verlagern können, um den Gegner durchzubewegen“, kritisierte Jürgen Klopp. „Aber es war klar, dass wir mit unserer Qualität irgendwann ein Tor schießen würden“, meinte Sebastian Kehl. Dass dieser erste Treffer „durch einen Fehler entstanden ist“, war in den Augen von Oliver Kirch irgendwie auch folgerichtig.

„Diese Worte haben mir sehr gut getan“

Profiteur des brusthohen Harakiri-Querpasses von Michael Hefele war Ciro Immobile, der in der Schlussminute Treffer Nummer zwei und damit sein siebtes Tor in beiden Cup-Wettbewerben folgen ließ. „Ich bin glücklich, dass ich der Mannschaft helfen konnte. Nach dem zweiten Tor ist Mats Hummels zu mir gekommen und hat gesagt Ich freu mich für Dich. Diese Worte haben mir sehr gut getan“, sagte der Italiener.

Nun heißt es, bis Sonntagabend warten, bis der Gegner fürs Viertelfinale am 7. oder 8. April feststeht. „Hauptsache zu Hause“, meint Marcel Schmelzer, der ein großes Ziel vor Augen hat: „Wir wollen ins Finale – und den Pokal hochheben.“