Die Aufgabenstellungen ähneln sich: Mit dem 1. FC Köln trifft Borussia Dortmund am Samstag (18.30 Uhr) im fünften Spiel in Serie auf einen Kontrahenten, der sich tief staffelt. Und wie schon gegen Freiburg, Mainz, Stuttgart oder Hamburg geht es gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt.

Jürgen Klopp spricht vor dem Westderby von einem „Sechs-Punkte-Spiel“ und fügt hinzu: „Wir können den Abstand auf vier Punkte vergrößern. Das ist das, was wir haben wollen.“

Doch bis man das hat, was man haben will, wartet harte Arbeit auf Schwarzgelb. Weil die Kölner nach dem 4:2 gegen Eintracht Frankfurt mit noch breiterer Brust auflaufen werden als sie es im Wissen um ihre Stärke auf fremden Plätzen ohnehin machen würden. „Sie sind auswärts dramatisch effektiver. Das ist wohl der größte Unterschied“ zwischen dem Heim- und dem Auswärts-FC, erläutert Klopp und fügt hinzu: „Da brauchen sie deutlich weniger Chancen, um Tore zu erzielen.“

Da die Borussen-Abwehr in der Rückrunde zu alter Stabilität zurückgefunden hat und nur Gladbach (4) weniger Gegentreffer kassierte (Klopp: „Und dennoch fand ich jedes einzelne Gegentor überflüssig“), muss dem BVB um die FC-Effektivität nicht bange sein. Insbesondere dann nicht, wenn er seine Angriffe „gut absichert“. „Sonst“, ahnt Klopp, „bekommst du Probleme.“ Denn: „Die Stürmer haben Tempo, die Außenbahnen haben Tempo.“

„Zeigen, dass wir das Ding durchziehen wollen“

Das im Derby gegen Schalke gezeigte Gegenpressing bezeichnet Klopp als „Messlatte“ und fordert: „Das sollten wir in dieser Form erneut auf den Platz bringen. In Hamburg hat uns im Gegenpressing die letzte Konsequenz gefehlt. Wenn wir dazu das eigene Stadion noch ein bisschen brauchen, dann wäre ja die letzte Voraussetzung gegeben.“

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Um als Sieger vom Platz gehen, müssen Tore her. Immerhin sieben gelangen in den beiden letzten Heimspielen. Auch hier scheint der BVB wieder auf bestem Wege zu alter Stärke zu sein. „Kreativ und spielfreudig zu sein ist das Eine, aber es gibt kein besseres Mittel als Gegenpressing“, sagt der Trainer und fordert: „Konsequent nachrücken, um immer wieder in Balleroberungssituationen zu kommen.“ Aber auch „durch Schnittstellen“ spielen und „hinter die letzte Linie“ zu kommen sind Grundtugenden der Dortmunder Herangehensweise: „Der Gegner darf sich nicht auf unser Spiel einstellen können.“

Helfen könnten zudem Standardsituationen. Doch die Ausbeute bei Ecken oder Freistößen ist noch verbesserungswürdig. „Ich gebe zu, dass man unseren Standardsituationen nicht immer ansieht, dass wir sie trainieren. Denn Kopfballspieler haben wir eigentlich genug“, rätselt der Trainer. Vielleicht platzt der Knoten ja gerade gegen Köln, das sieben der letzten elf Gegentore mit dem Kopf hinnehmen musste.

Borussia Dortmund trifft als Vierter der Rückrundentabelle auf den 1. FC Köln, der von Beginn an eine sehr solide Saison spielt. „Es war eine Riesenanstrengung, dass wir uns in diese Position gebracht haben“, sagt Jürgen Klopp zur Ausgangslage: „Spiele gegen direkte Konkurrenten sind Sechs-Punkte-Spiele. Und in Sechs-Punkte-Spielen gibt es keinen Favoriten. Wir müssen zeigen, dass wir das Ding durchziehen wollen. Dieses Spiel wird superintensiv. Dafür müssen wir bereit sein.“
Boris Rupert