Zu Hause kann der BVB gegen Juventus Turin einfach nicht gewinnen. Zum vierten Mal empfing die Borussia die „Alte Dame“ in Dortmund, zum vierten Mal gab es eine Niederlage. Nach der 0:3-Pleite fanden Neven Subotic und Mats Hummels in den Interviews bei sky und dem ZDF deutliche Worte.

Neven Subotic: „Wir hatten uns mehr vorgenommen. Gleich mit dem ersten Gegentor wurden wir schnell unruhig, Das hätte nicht passieren dürfen. Teilweise waren wir zu geduldig, teilweise hat uns die Gier gefehlt, im letzten Drittel noch mal eine richtige Chance herauszuspielen. Wir hatten keine 100-prozentige Torchance. Wir waren bis 30 Meter vor dem Tor, dann haben wir rumgespielt ohne durchzubrechen. In der zweiten Halbzeit hat das auch gefehlt, ein paar Mal sind wir vor das Tor gekommen. Es war heute nicht viel von uns, daher ist die Niederlage verdient. Ich mache mir bei allen Gegentoren heute einen Vorwurf. Bei keinem der Tore habe ich perfekt reagiert. Aber wir verlieren als Mannschaft, und von der Mannschaft war das diesmal zu wenig.“

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Mats Hummels: „Die zweite Halbzeit war unterirdisch von uns, das 0:3 geht auch in dieser Höhe völlig in Ordnung. Schade, dass unser für eineinhalb Jahre letztes Champions-League-Spiel so unglücklich ablaufen musste. Wir haben nicht die Mittel gefunden, Juve in Bedrängnis zu bringen. Wir sind viel zu selten zum Abschluss gekommen.“ 

Kevin Kampl: „Aufgrund des frühen Gegentores war es extrem schwer für uns. Wir haben insgesamt zu wenig Torchancen kreiert. Am Ende war es eine Nummer zu groß. Juventus hat das mit seiner ganzen Erfahrung runter gespielt und uns eiskalt bestraft.“

Sven Bender: „Es war senstionell, was die Fans abgerissen haben. Es war eigentlich alles angerichtet, aber wir haben es nicht auf den Platz gebracht. Wir waren nicht gut genug. Juventus war cleverer, abgezockter, einfach besser. Es war ärgerlich, so früh in Rückstand zu geraten, es hat aber nichts an der Herangehensweise geändert: Wir mussten ja so oder so ein Tor schießen, dann waren es eben zwei. Aber wir haben uns keine zwingenden Möglichkeiten herausgespielt, waren nicht entschlossen genug.“

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Enttäuschte Borussen: Kuba, Mkhitaryan und Sokratis.

Ilkay Gündogan: „Wir haben es nicht verdient, ins Viertelfinale zu kommen. Vielleicht hätten wir im Hinspiel schon ein besseres Ergebnis erzielen müssen. Wir haben es nicht geschafft, Juves Verteidigung mit schnellen Spielzügen zu durchbrechen oder Juve zu Fehlern zu zwingen. Juve hatte durch Morata und Tevez immer wieder Kontergelegenheiten, wir haben nicht die Balance gefunden zwischen der Offensive und der defensiven Absicherung. Mitte der zweiten Halbzeit haben wir gemerkt, dass es jetzt super schwer wird. Spätestens nach dem 0:2 war die Sache irgendwie gelaufen.“

Oliver Kirch: „Wir haben es leider wieder nicht geschafft, zwingend vor dem gegnerischen Tor zu werden und Juve in Bedrängnis zu bringen. Es war genau das Spiel, was Turin wollte. Dass Juve defensiv gut steht, weiß man, das macht die Mannschaft in der Liga schon überragend. Das frühe 0:1 war ein gehöriger Dämpfer. Zwei Tore wären dennoch grundsätzlich möglich gewesen, aber nicht in unserer Verfassung. Nach einer tollen Gruppenphase sind wir in der Champions League an einer für uns zu hohen Hürde gescheitert. Jetzt haben wir als große Aufgabe nur noch die Bundesliga und den DFB-Pokal, darauf müssen wir uns jetzt konzentrieren.“ (fu)

BVB total!-Video: Ausschnitt der Nachspielzeit, frei für alle