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Nachbericht

„Für uns ist jedes Spiel Entwicklung“

Ob Sportdirektor, Trainer oder Spieler: Das Wort „Entwicklung“ fiel in jedem Statement nach dem 0:0 bei Werder Bremen am zweiten Spieltag der Fußball-Bundesliga. Eigentlich prima, dass in der Liga nun eine zweiwöchige Pause ansteht, in der Abläufe weiter einstudiert werden könnten. Blöd nur, dass kaum jemand da ist.

Es ist die Krux, mit der sich die Trainer – und vor allem die mit vielen Nationalspielern – seit Jahr und Tag auseinandersetzen müssen. Dass die Liga direkt nach dem Start pausiert, wurde zu Beginn der 2000er-Jahre zum Anlass genommen, die August-Länderspiele aus dem Terminkalender zu streichen. Dafür wird nun mehr bis in den Sommer gespielt (auch in Nicht-Turnierjahren), dadurch verschiebt sich der Start der Ligen, wodurch die „Abstellperiode“ im September wieder näher rückt…

Von den 20 Profis (darunter drei Torhüter), die in Bremen mit dabei waren, wird in den kommenden zwölf Tagen nur eine Handvoll auf dem Trainingsplatz stehen. Erst unmittelbar vor dem Freitagspiel gegen den 1. FC Heidenheim wird Nuri Sahin wieder mit dem kompletten Kader arbeiten können. Dass dieser nach dem Last-Minute-Abgang von Sébastien Haller durchaus klein gerät, findet die volle Zustimmung des jungen Cheftrainers. „Ich arbeite gerne mit einem kleineren Kader und bin ehrlich gesagt sehr zufrieden. Wichtig war uns auch, dass wir die Tür für die jüngeren Spieler nicht zu machen“, betonte Nuri Sahin.

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Weniger zufrieden war er mit der Leistung seiner Mannschaft in Bremen, so gar nicht in den ersten 30 Minuten, danach aber auch nur bedingt. „Als Borussia Dortmund müssen wir anders auftreten, auch wenn die Mannschaft eine Veränderung oder einen neuen Trainer hat. Es ist wichtig, dass wir unsere Spiele gewinnen. Wir haben die Erwartung an uns, dass wir besser spielen. Für uns ist dieser Punkt zu wenig.“

Zu kurz gerät bei der Betrachtung: Die defensiven Abläufe sitzen schon gut. Erstmals seit 2017 ist der BVB nach zwei Spieltagen ohne Gegentor. Gerade die Anfälligkeit hinten war das Problem schlechthin in der Nach-Klopp-Ära. „Wir stehen defensiv gut und verteidigen gut“, konstatierte nun auch Sahin und fügte hinzu: „Wenn wir klar bleiben, sind wir auch mit dem Ball schon gut.“

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Da man das in Bremen kaum war, hing Maximilian Beier buchstäblich in der Luft. „Er musste leiden, weil wir nicht wirklich im Spiel waren“, meinte Sahin und kündigte an: „In jeder Minute, in der er mit uns spielt, wird man sich besser kennenlernen. Er wird noch sehr, sehr wichtig für uns.“ Und dann kam auch von ihm auf der Pressekonferenz der Satz, den man im Weserstadion an jeder Ecke, in der sich ein Schwarzgelber aufhielt, gehört hatte: „Für uns ist jedes Spiel Entwicklung.“
Boris Rupert

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