Interview
Nuri Sahin zeigt sich mit dem Trainingslager „sehr zufrieden“
Nuri Sahin über das Trainingslager:
„Ich bin sehr zufrieden. Wir haben mehr Umfänge trainieren können als erwartet, weil die Jungs in Sachen Regeneration sehr, sehr gut mitgezogen haben, sodass wir immer wieder einen drauflegen konnten. Ich sehe uns weiter, als ich erwartet habe.“
… die bisherige Arbeit mit der Mannschaft:
„Wir wissen seit Tag eins, was wir mit dieser Mannschaft machen wollen. Es geht immer um Wiederholungen, es geht viel um Training, Trainingsumfänge, Trainingsspiele, Trainingsanalyse. Wir sehen etwas Gutes, etwas Schlechtes und dann analysieren wir das. Ich sage das jetzt nicht, um meine Mannschaft zu loben, aber ich habe gedacht, dass wir ein bisschen länger brauchen werden, allein schon wegen der EURO, aber die Jungs nehmen das an. Es tut uns natürlich auch gut, dass wir intelligente Spieler haben und auch dazugeholt haben. Pascal Groß und Waldemar Anton – denen muss man nicht so viel erklären. Auch die Jungs, die bei der EURO waren, kennen die Abläufe.“
… die Stimmung in der Mannschaft:
„Der Mix passt. Es wird viel gelacht. Aber wenn gearbeitet wird, wird auch gearbeitet. Diesen Switch bekommen die Jungs gerade wirklich gut hin. Sie sind in den Meetings sehr fokussiert. Wir überladen sie gerade aber auch. Das, was wir in den ersten drei Wochen mit den Jungs gemacht haben, machen wir mit den Nationalspielern fast alles innerhalb einer Woche. Das nehmen alle wirklich sehr gut an.“
… die Integration der Neuzugänge:
„Es ist immer wichtig, welcher Spieler dazukommt. Pascal Groß und Waldemar Anton musst du nicht integrieren, die sind einfach drin. Serhou brauchst du auch nicht zu integrieren. Er spricht Deutsch, Englisch, Französisch. Er kennt die Liga, er kennt die Jungs. Er hat mindestens einmal gegen alle gespielt oder mit ihnen gespielt. Bei Yan Couto ist es wichtig, dass wir ihn integrieren, weil der Junge mit 22 aus Brasilien kommt. Er spricht unsere Sprache nicht. Und da gilt es natürlich voranzugehen. Einige Jungs haben sich um ihn gekümmert und das fand ich top.“
… die Rolle als BVB-Trainer:
„Ich werde sie nicht anders ausfüllen als bei Meinerzhagen oder bei Antalyaspor. Dieses Training, das wir hier machen, habe ich auch schon in Meinerzhagen gemacht. Ich weiß aber, bei welchem großen Verein ich jetzt Trainer bin. Trotzdem geht es um Fußball. Ich bin Cheftrainer von Borussia Dortmund und mein Job ist auf dem Platz, in der Kabine, im Analyseraum, im Eins-zu-eins. Aber ich weiß auch, dass mein Wort jetzt mehr Gewicht hat, höhere Wellen schlägt. Trotzdem gehe ich die Sache entspannt an und freue mich.“
… die Konkurrenz in der Bundesliga:
„Die Bundesliga wird besser, das ist klar. In der Bundesliga haben wir aber auch das Ziel, besser zu sein. Und das Ziel von Borussia Dortmund ist es immer, um Titel mitzuspielen. Ich werde nicht hier nicht stehen und irgendetwas versprechen. Was ich versprechen kann, ist, dass wir in jedes Spiel gehen werden, um es zu gewinnen. Und es wäre auch cool, wenn wir gegen die Top vier dieses Jahr mehr Punkte holen würden. Das würde die Wahrscheinlichkeit dann auch erhöhen in die andere Richtung. Und wir sind bereit. Wir sind bereit zu konkurrieren. Wir wollen uns mit den Besten in Europa und in Deutschland messen. Unser Kader ist top. Wir haben alles, was nötig ist. Jetzt müssen wir es auf den Platz bringen.“
Aufgezeichnet von Christina Reinke