Nachbericht
Laufstärke und Mentalität: „Am Ende zählt, wer es am meisten will“
Drei Erfolge in den finalen drei Spielen zuhause gegen Wolfsburg, in Leverkusen und gegen Kiel sollen die Mannschaft sogar noch in die Königsklasse führen. Das ließ Sportdirektor Sebastian Kehl nach dem verdienten Sieg in einem turbulenten Spiel bei der TSG Hoffenheim durchblicken: „Wenn wir alle drei Spiele gewinnen, haben wir eine große Chance, in der nächsten Saison in der Champions League zu spielen.“
Schwarzgelb muss dafür mindestens einen Punkt mehr holen als Leipzig (Restprogramm: Bayern München zuhause, Bremen auswärts, Stuttgart zuhause) und drei Punkte mehr als Freiburg (Restprogramm: Leverkusen zuhause, Kiel auswärts, Frankfurt zuhause).
In Sinsheim ging Borussia Dortmund zweimal in Führung, durch Serhou Guirassy nach Pass von Daniel Svensson in der 20. Minute sowie durch Julian Brandt mit einem sehenswerten, technisch höchst anspruchsvollen Schuss nach Flanke von Svensson in der 74. Minute. Dazwischen ließ Schwarzgelb einige Hochkaräter liegen, unter anderem einen Elfmeter (Guirassy) und ein Solo (Gittens), jeweils eingeleitet durch den spielstarken Brandt, der zudem auch den Führungstreffer eigefädelt hatte. Doch insgesamt zu leicht fielen das 1:1 durch Adam Hlozek in der 61. sowie das 2:2 durch Pavel Kaderabek mit Anbruch der Nachspielzeit.
„Wir haben uns das Leben selbst schwer gemacht mit dem Ausgleich in der 90. Minute“, sagte Waldemar Anton, der dann doch noch den 3:2-Siegtreffer erzielte: „Wie wir dann aber weiter an uns glauben, wie wir das Spiel noch drehen, spricht für sich. Am Ende zählt, wer es am meisten will. Und das waren dieses Mal wir!“ Der Abwehrspieler fügte hinzu: „In den vergangenen Wochen haben wir hart dafür gearbeitet. Wir haben eine andere Mentalität entwickelt.“
Interessant ist hier ein Blick auf die Laufdaten: 123,84 Kilometer absolvierten die Borussen im Kraichgau, zwar etwas weniger als der Gegner (124, 55), aber mehr als die laufstärkste Elf der Liga (Holstein Kiel) im Saisondurchschnitt abspult: 119,67 km. In den zurückliegenden fünf Partien haben die Borussen (609 km) sogar insgesamt 13 Kilometer mehr geackert als die „Lauf-Monster“ aus Kiel (596).
Boris Rupert