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Spielbericht

1:2 – BVB verliert das Duell beim VfB

Borussia Dortmund hat nun auch die erste Auswärtsniederlage in der Fußball-Bundesliga hinnehmen müssen. Im Spitzenspiel beim Tabellendritten VfB Stuttgart musste sich der BVB verdient mit 1:2 (1:1) geschlagen geben.

Aus Stuttgart berichtet Boris Rupert

Vor 55.000 Besuchern in der ausverkauften MHPArena fand der BVB schwer ins Spiel, ging zwar mit dem ersten Torschuss durch Füllkrug in der 36. Minute mit 1:0 in Führung, lief dem VfB, der sechs Minuten später durch Undav ausglich, aber meist hinterher. Nachdem Kobel in der ersten Halbzeit noch einen Elfmeter halten konnte, den von Führich in der elften Minute, war er beim zweiten Strafstoß machtlos: Guirassy schoss den VfB in der 83. Minute zum 2:1-Sieg.

Ausgangslage:   
Dritter gegen Vierter, beide lagen mit 21 Punkten gleichauf. Borussia Dortmund hatte sieben der vorangegangenen neun Bundesliga-Gastspiele bei den Schwaben und insgesamt nirgendwo sonst so oft gewonnen wie beim VfB (16-mal), der zuletzt erstmals unter Trainer Sebastian Hoeneß zwei Niederlagen hintereinander in der Bundesliga kassierte (gegen Hoffenheim, in Heidenheim). Vor der jüngsten Niederlage gegen den FC Bayern war die Borussia in der Bundesliga 17-mal hintereinander ungeschlagen geblieben.

Personalien:   
Es lief die gleiche Elf wie vor vier Tagen in der Champions League. Bis auf Can (Prellung) und Duranville (Muskelverletzung) stand der gesamte Kader zur Verfügung.

Taktik:   
Stuttgart wechselte zwischen Dreier-, Vierer- und Fünferkette, meist 3-5-3 gegen den Ball, 4-2-2-2 mit Ball. Bei eigenen Aktionen rückte Anton rechts raus, bei BVB-Angriffen agierte er als dritter Innenverteidiger; Leweling verteidigte dann rechts defensiv. Auch bei Borussia waren die Übergänge fließend zwischen 4-2-3-1 (mit Sabitzer neben Özcan auf der Doppelsechs) und 4-3-3, dann mit Sabitzer fast auf einer Höhe mit Nmecha. 

Spielverlauf & Analyse:
Die Anfangsphase war geprägt von taktischen Verschiebungen und wenig Fußball auf beiden Seiten. Man suchte Zuordnungen und Lücken. Die erste fand der VfB in Person von Anton mit einem langen Ball auf Undav, der im Strafraum von Kobel von den Beinen geholt wurde. Führich trat zum Elfmeter an, doch Kobel parierte als erster Dortmunder Schlussmann seit zehn Jahren in einem Bundesligaspiel (11.).

Doch die Rettungstat wirkte nicht als Weckruf. Die Mannschaft bekam keinen Zugriff auf das Spiel und auf den Gegner. Ab der 20. Minute brannte es mehrmals lichterloh im Dortmunder Strafraum. Kobel wehrte zunächst zweimal mit dem Fuß ab gegen Undav und Millot (20.), ein Abwehrbein blockte im letzten Moment Undavs Schuss (22.), Leweling scheiterte zweimal am zunächst starken (23), dann überragenden Kobel (31.). Nach einer halben Stunde lautete die Torschussbilanz 10:0 für den VfB Stuttgart! Und der BVB hatte schon verletzungsbedingt wechseln müssen: Bensebaini ersetzte Hummels (28., Rückenprobleme), Süle rückte zu Schlotterbeck in die Innenverteidigung.

Mit dem ersten Angriff, mit der ersten Aktion am und im gegnerischen Strafraum, ging Schwarzgelb in Führung. Sabitzer drehte stark auf, Brandt ließ durch für den aufgerückten Ryerson, dessen Hereingabe Füllkrug links im Fünfmeterraum zum 0:1 über die Linie drückte (36.). Doch der überraschende Treffer gab dem Spiel der Gäste keine Sicherheit. Der VfB benötigte sechs Minuten bis zum Ausgleich: Ito schickte Leweling steil, der in die Mitte durchsteckte zu Undav, der Kobel mit einem Flachschuss ins linke Eck überwand (42.).

Terzic reagierte mit einem Doppelwechsel: Malen und Reus ersetzten mit Beginn der zweiten Hälfte Brandt und Adeyemi. Doch am fehlerbehafteten Spiel änderte sich wenig. Nach einem Ballverlust im Aufbau konterte der VfB, Führich kam halblinks im Strafraum zum Abschluss, setzte den Ball aber um Zentimeter am rechten Pfosten vorbei (54.). Doch wie schon in der ersten Halbzeit kam der BVB fast aus dem Nichts zu einer Topchance und beinahe zum zweiten Treffer: Sabitzers abgefälschter Schuss landete am Pfosten (62.). Kurzzeitig hatte Borussia etwas Oberwasser, ehe der VfB wieder aktiver wurde. Vagnomans Abschluss, den Kobel sicher parierte, war eine Viertelstunde vor Schluss bereits der 17. Torschuss der Schwaben gegenüber vier der Westfalen.

Neun Minuten vor dem Ende gab es den zweiten Elfer für Stuttgart, nachdem Kobel den durchgebrochenen Silas gelegt hatte. Der zwischenzeitlich eingewechselte Top-Torjäger Guirassy verwandelte sicher zum 2:1. Er schoss den Ball scharf und platziert ins linke Eck. Kurz darauf traf Silas aus spitzem Winkel das Außennetz (87.).

Ausblick:   
Die wenigen „Nicht-Nationalspieler“ können die Akkus aufladen, für alle anderen beginnt in 14 Tagen nach zwei Länderspielen der nächste Slalom durch den Spielkalender mit acht Partien innerhalb von 25 Tagen. Los geht’s mit dem Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach am 25. November um 15:30 Uhr im SIGNAL IDUNA PARK.

Teams & Tore

Fußball-Bundesliga, 11. Spieltag
VFB STUTTGART – BORUSSIA DORTMUND 2:1 (1:1)

VfB Stuttgart: Nübel – Anton, Zagadou, Ito – Leweling (66. Guirassy), Karazor, Stiller, Mittelstädt (88. Stergiou) – Millot (88. Jeong), Führich (66. Vagnoman) – Undav (76. Silas)
Bor. Dortmund: Kobel – Süle, Hummels (28. Bensebaini), Schlotterbeck, Ryerson – Özcan, Sabitzer – Adeyemi (46. Reus), Nmecha (63. Reyna), Brandt (46. Malen) – Füllkrug (77. Moukoko)
Bank: Bredlow, Stenzel, Haraguchi, Rouault – Meyer, Haller, Wolf, Bynoe-Gittens
Tore: 0:1 Füllkrug (36., Ryerson), 1:1 Undav (42., Leweling), 2:1 Guirassy (83., Foulelfmeter, Kobel an Silas)
Bes. Vork.: Kobel pariert Foulelfmeter von Führich (11., Kobel an Undav)
Eckstöße: 6:1 (Halbzeit 3:0), Chancenverhältnis: 10:2 (6:1)
Schiedsrichter: Stieler (Hamburg), Gelbe Karten: Undav, Karazor – Kobel, Adeyemi, Sabitzer
Zuschauer: 55.000 (ausverkauft), Wetter: überwiegend trocken, 8 Grad

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