Nachbericht
Sahin und Kehl ziehen sportliches Zwischenfazit nach Asienreise
Cheftrainer Nuri Sahin und Sportdirektor Sebastian Kehl resümierten die Geschehnisse und Entwicklungen der knackigen Tage in Thailand und Japan und blickten teilweise voraus. Die wichtigsten Aussagen der beiden haben wir im Folgenden zusammengefasst.
...über das Spiel in Osaka:
Sahin: „Es war ein sehr guter Schritt nach vorne, eine gute Reaktion auf die Niederlage in Thailand. Die Sachen, die wir im Nachgang besprochen hatten, wurden angenommen. Ich freue mich extrem, dass wir zum Abschluss der ersten Etappe der Vorbereitung mit so einem positiven Ergebnis nach Hause fliegen. Noch wichtiger war für mich aber, die Prinzipien zu erkennen, die Idee im Spielaufbau zu erkennen. Auch im Pressing war es schon deutlich besser.“
Kehl: „Heute haben wir einen Schritt nach vorne gemacht. Das war deutlich sichtbar. Aber wir wissen auch, dass wir noch an vielen, vielen Dingen arbeiten müssen. Wir wollten unbedingt noch einen Sieg mit nach Hause nehmen. Es ist schon was anderes, wenn man jetzt sehr lange im Flieger sitzt, 3:2 gewonnen hat und viele, viele Dinge richtig gut geklappt haben.“
...über die sportliche Entwicklung während der Reise:
Sahin: „Klar, auf die Niederlage in Thailand hätte ich verzichten können, aber alle haben auch die Umstände gesehen, wie es war und wie das Spiel gelaufen ist. Auch die Jungs im Team habe ich nochmal besser kennengelernt, auch in meiner neuen Rolle. Wir haben viele Gespräche geführt und ich kann eigentlich – bis auf das Ergebnis in Thailand – nur Positives erzählen.“
Kehl: „Insgesamt sind wir mit der Reise sehr zufrieden. Wir wussten, dass es eine anstrengende Zeit wird. Aber die beiden Spiele haben Erkenntnisse gebracht. Heute, denke ich, sehr viel positivere als noch vor ein paar Tagen. Wir sind sehr zufrieden, dass sich am Ende kein Spieler verletzt hat, dass wir ein paar junge Spieler hier sehen konnten und an ein paar Prinzipien arbeiten konnten.“
...über die Umstände der Asien-Tour:
Kehl: „Wir haben die Reise bewusst kompakt gemacht, auch mit Blick auf Trainingseinheiten und die Temperaturen. Das gehört einfach dazu, wenn man sich im Ausland präsentiert. Die Mannschaft hat hervorragend mitgezogen. Ich denke, die Reise war wieder sehr gut organisiert. Das ganze BVB-Team hat sich unglaublich viel Mühe gegeben, im Vorfeld alles so zu strukturieren, dass es so angenehm wie möglich für die Spieler ist. Aber klar, in erster Linie wollen wir trainieren. Das werden wir in den nächsten Tagen intensivieren. Aber trotzdem hat Borussia Dortmund hier eine sehr gute Visitenkarte abgegeben.“
...über seine erste Tour in der Cheftrainer-Rolle:
Sahin: „Ich bin schon als Spieler viel gereist – mit Real, mit Liverpool oder mit dem BVB. Dort wird dir dann vorgeschrieben: 13 Uhr Mittagessen, 17 Uhr Training, 21 Uhr ins Bett. Und diesem Plan folgst du einfach. Mit allem anderen hast du nichts zu tun. Aber jetzt war ich natürlich komplett in der Planung: Jetlag einplanen, Training verschieben, die Jungs beobachten. Es war anstrengend, wenn wir dann abends noch dasaßen und ich auch mal in die Augen meines Staffs geguckt habe. Chapeau, was auch mein Trainerteam geleistet hat.“
...über die nicht-sportlichen Eindrücke aus Asien:
Sahin: „Asien ist schön, gerade Japan ist für mich wirklich ein Traumland, insbesondere die Menschen. Also ich habe mich nochmal verliebt in das Land. Echt cool. Auch Thailand war schön, nur hatten wir dort leider gar keine Zeit, irgendetwas vom Drumherum mitzubekommen.“
...über den Ausblick auf die nächsten Wochen:
Kehl: „Man muss die Phasen richtig einordnen. Die Mannschaft war sehr zusammengewürfelt. Viele junge Spieler waren das erste Mal bei den Profis mit dabei. Trotzdem haben wir natürlich versucht, einen gewissen Teamgeist aufzubauen und die gemeinsame Zeit zu nutzen. Die Jungs haben untereinander Spaß gehabt, haben ein Team-Event zusammen gemacht, Zeit zusammen verbracht und viel Gelegenheit gehabt, auch über Fußball zu reden. Ab nächster Woche beginnt eine neue Rechnung, weil dann werden alle Nationalspieler dazukommen. In Bad Ragaz wird eine sehr intensive, nächste Phase anbrechen, wo einige, die jetzt dabei waren, nicht mehr dabei sein werden. Das ist aber nicht schlimm, sondern ganz normal. Viele werden eine Menge Erfahrung mitnehmen. Nun wird der Konkurrenzkampf bei den gestandenen Jungs deutlich mehr entbrennen. Das ist das, was wir brauchen. Zwar sind es noch ein paar Tage, aber allzu weit ist der Saisonstart dann doch nicht mehr entfernt.“