„Fingerspitzengefühl“ hat Wolfgang de Beer im Verlauf seiner langen Keeper-Karriere zur Genüge bewiesen. Auch als Torwart-Trainer verfügt der Ur-Borusse über diese Eigenschaft. Seit 30 Jahren ist der Kult-Keeper mittlerweile im Verein.

16 Spielzeiten absolvierte Wolfgang de Beer in der Bundesliga, vier Jahre war er mit dem MSV Duisburg in der zweiten Liga aktiv. Dabei war de Beer stets ein Vorbildprofi, auch in den Jahren als zweiter Torwart hinter Stefan Klos, der ihn in der Saison 1991/92 ablöste, und später hinter Jens Lehmann beeindruckte der Sympathieträger durch tadelloses Engagement und sportliche Haltung. 2001 wechselte der A-Lizenz-Inhaber in den Trainerstab.

Obwohl der Liebling der Südtribüne für viele ein Inbegriff des vereinstreuen Dortmunders ist, lebt er mit seiner Familie in seiner Geburtsstadt Dinslaken. „Dort bin ich zu Hause, dort habe ich meine Freunde, und dort bin ich immer Mensch geblieben“, erklärt de Beer, der mit dem BVB 1989 beim Pokalsieg in Berlin seinen Karriere­Höhepunkt erlebte.

Wolfgang de Beer begann seine Laufbahn beim Dinslakener Vorortverein TV Jahn Hiesfeld. Von dort wechselte er zum MSV Duisburg, für den er am 22. Mai 1982 als A-Jugendlicher sein erstes Bundesligaspiel bestritt. 1986 wechselte der damals 22-Jährige vom MSV zu Borussia Dortmund, wo er als Nummer zwei hinter Rolf Meyer vorgesehen war. Doch noch vor dem ersten Punktspiel verletzte sich Meyer, und so kam die große Chance für de Beer. Trainer Reinhard Saftig vertraute dem jungen Mann und wurde belohnt. Auch dank der starken Leistungen de Beers erreichte der BVB, der im Jahr zuvor erst über die Relegation den Klassenerhalt geschafft hatte, den UEFA-Pokal. De Beer war ein reaktionsschneller Torhüter, auf der Linie wie in der Strafraumbeherrschung gleichermaßen stark.