Borussia Dortmund hat vorgelegt und zum Start des 25. Spieltags der Fußball-Bundesliga am Freitagabend den FC Ingolstadt nach einem harten Stück Arbeit mit 1:0 (1:0) geschlagen. Der Rückstand auf Tabellenplatz zwei ist damit - zumindest für eine Nacht - auf drei Punkte geschmolzen, der Vorsprung auf Platz vier gleichzeitig auf vier Zähler angewachsen.

Es berichtet Dennis-Julian Gottschlich

81.360 Zuschauer sahen im ausverkauften SIGNAL IDUNA PARK ein relativ zähes Spiel mit einem BVB, der es nur phasenweise schaffte, die Überhand zu gewinnen. Aubameyangs früher Führungstreffer (14.) reichte am Ende zum Sieg, weil die Borussia stark verteidigte und nur wenige gefährliche Offensivaktionen Ingolstadts zuließ.

Ausgangslage:
Der BVB ging als Tabellendritter in die Partie, hatte zudem unter der Woche durch einen 3:0-Erfolg über die Sportfreunde Lotte das Halbfinale im DFB-Pokal erreicht. Für die Mannschaft von Thomas Tuchel war es das dritte Spiel innerhalb von sieben Tagen. Ingolstadt reiste als Tabellenvorletzter nach Westfalen und hatte in dieser Saison auswärts insgesamt zehn Punkte erbeuten können (einen mehr als in den Heimspielen).

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Durm kehrte beim BVB in die Startelf zurück.

Personalien:
Bender (Rückstand), Dembélé (Gelbsperre), Götze (Stoffwechselerkrankung), Reus (Faserriss) und Rode (Leisten-OP) fehlten dem BVB; Aubameyang, Sokratis (beide Startelf) und Weigl (Bank) waren nach ihren Blessuren wieder an Bord. Thomas Tuchel rotierte nach dem Pokalspiel gegen Lotte neben Sokratis und Aubameyang auch Durm (für Bartra, Schürrle und Dembélé) in die Startelf. Bei Ingolstadt fehlte lediglich Hartmann aufgrund einer Einblutung im Oberschenkel.

Taktik:
Beide Mannschaften begegneten sich in ähnlicher Strategie: gegen den Ball in einer 5-3-2-Grundordnung (beim BVB mit Kagawa dann auf einer Höhe mit Aubameyang, beim FCI Kittel neben Lezcano). Ingolstadt spielte hohes Pressing und lauerte auf zweite Bälle. Beim BVB (im Aufbau 3-2-4-1) spielte vor der Dreierkette eine „Doppelsechs“ mit Castro und Guerreiro, der den deutlich offensiveren Part übernahm. Davor formierten sich Durm, Pulisic, Kagawa und Schmelzer. Aubameyang agierte als einzige Spitze.

Spielverlauf & Analyse:
Während sich die Schwarzgelben schon zu Beginn durch Aubameyang (2.) und Sokratis (10.) dem gegnerischen Tor näherten, ohne aber gefährlich zum Abschluss zu kommen, kam das früh störende Ingolstadt in der ersten Viertelstunde noch zu keiner Chance. Die logische Konsequenz daraus war das frühe 1:0 durch Aubameyang. Kagawa hatte zuvor Matip im Mittelfeld stark mit einer Körpertäuschung aussteigen lassen und dann Schmelzer links auf die Reise geschickt. Der BVB-Kapitän passte am Strafraum im richtigen Moment nach innen zum mitgelaufenen Gabuner, dessen technisch starker Abschluss aus zehn Metern neben dem linken Pfosten einschlug (14.).

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Eine von mehreren Glanzparaden: Hier rettet Bürki vor dem Einschussbereiten Cohen.

Danach wurden die Gäste präsenter, kamen erst durch Lezcano zum Abschluss (18.), den Sokratis zur Ecke klärte. Nach dieser köpfte Leckie aus drei Metern aufs Tor. Bürki parierte erst sensationell mit dem Fuß auf der Linie und faustete die Kugel dann hellwach aus der Gefahrenzone (19.). Es entwickelte sich eine durchaus ausgeglichene Partie, in der es Ingolstadt den Westfalen nicht einfach machte. Morales köpfte für den FCI aus sechs Metern knapp rechts vorbei (27.), und Bürki rettete erst mit starker Parade vor dem einschussbereiten Cohen, parierte direkt im Anschluss Kittels Nachschuss (39.). Pulisic und Durm verzogen bei einer Doppelchance für den BVB (29.). Auch Schmelzers Abschluss aus spitzem Winkel flog vorbei (41.), ebenso Guerreros Schuss aus ähnlicher Position (45.).

BVB tut sich nach der Pause schwer

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Umkämpfte Partie nach der Pause: Sokratis im Kopfballduell mit Bregerie und Morales.

Wenige Sekunden nach Wiederanpfiff musste Borussia die nächste Schrecksekunde überstehen, als Ginter bei einem Befreiungsschlag Sokratis auf der Brust traf und den Ball so unfreiwillig für Leckie vorlegte. Der verzog freistehend vor Bürki aber glücklicherweise deutlich über das Tor (46.). Auch bei der nächsten Szene stand der Keeper der Schwarzgelben im Fokus. Diesmal rettete er im Strafraum vor Lezcano (52.), räumte den Paraguayer dabei aber auch um. Die Pfeife von Schiedsrichter Daniel Siebert blieb stumm. Auf der anderen Seite brachte Sokratis das Leder nach einer Ecke gefährlich aufs Tor, verfehlte es aber um Zentimeter (54.).

Bis zum Schlusspfiff hatte der BVB gegen körperlich stark agierende Ingolstädter Probleme, die ganz klaren Offensivaktionen auf den Platz zu zaubern. Die Gäste machten das Spiel, schafften es aber ebensowenig, für große Gefahr zu sorgen. Durm versuchte es mit einem Fernschuss, den Hansen im FCI-Kasten sicher parierte (74.). Der BVB ließ den FCI weiter das Spiel machen, stand defensiv aber gut und ließ kaum zwingenden Aktionen mehr zu. Einzig Matip kam nochmal zum Abschluss, verzog aber aus 13 Metern ebenfalls deutlich über den Kasten von Bürki (88.), ebenso Suttner per Freistoß aus 25 Metern (90.+1) und Leckie mit dem Schlusspfiff aus zwölf Metern (90.+4).

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Ausblick:
Durchschnaufen ist angesagt, denn die Bundesliga macht eine Woche Länderspielpause. Danach steht für Borussia Dortmund ein absolutes Highlight auf dem Programm: Am Samstag (1. April, 15:30 Uhr) steigt in Gelsenkirchen das 150. Revierderby gegen den FC Schalke 04.

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