Die Abwehr stellt sich praktisch von selbst auf – im Mittelfeld und auch im Angriff hat Peter Bosz dagegen die Qual der Wahl. Gegen offensivstarke Leipziger steht die Dortmunder Hintermannschaft auf dem Prüfstand.

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Bis auf den leicht angeschlagenen Sokratis und den schwerer verletzten Lukasz Piszczek sind die Auswahlspieler gesund von ihren Nationalmannschaften zurückgekehrt. „Es ist unglaublich“, bemerkte Peter Bosz mit Blick auf den Personalstand seit Saisonbeginn: „Wir haben nicht viele Verletzte dazu bekommen. Doch wenn, dann sind das Außenverteidiger.“ Neben Piszczek fehlen weiterhin Marcel Schmelzer, Raphael Guerreiro und Erik Durm. Der Coach schließt einen Systemwechsel von Vierer- auf Dreierkette daher nicht aus. Denn: „Es sind nicht mehr viele, die da spielen können.“ Und meint mit „da“ rechts oder links in der Viererkette.

Während die letzten Nationalspieler erst am Mittwoch zurückkehrten (Bosz: „Da hat man nur zwei Tage Vorbereitung für das wichtige Spiel gegen Leipzig“), konnten sich die von Joachim Löw bewusst noch nicht berücksichtigten Mario Götze und Julian Weigl in Dortmund vorbereiten – das wiederum zur Freude des BVB-Trainers, der registrierte, „wie frisch Mario ist. Ich sehe, dass er von Tag zu Tag fitter wird“.

Sowohl im offensiven als auch im defensiven Mittelfeld hat der Trainer freie Auswahl an herausragenden Kräften. Völlig offen ist, ob Nuri Sahin oder Weigl auf der „Sechs“ spielen, ob es in den englischen Wochen vielleicht auch eine Art „Job-Sharing“ gibt. „Diese Entscheidungen habe ich gerne“, sagt Bosz und spricht von einem „Luxusproblem“. Am Ende „wird der Spieler spielen, von dem ich denke, dass wir mit ihm die besten Resultate bekommen.“

Als Marschroute gibt er aus: „Wir gehen es an, wie wir es immer machen. Wir wollen das Spiel so schnell wie möglich in die Hand bekommen, Tore schießen und wenn möglich, den Fans auch noch guten Fußball zeigen.“

Im Aufeinandertreffen von zwei der drei offensivstärksten Mannschaften der Liga dürften beide Abwehrreihen gefordert sein. „Wir wissen, was zu tun ist“, erläutert Peter Bosz und sagt über das Leipziger Umschaltspiel: „Wenn wir uns nicht richtig verhalten – egal, ob der Gegner Freiburg, Gladbach oder Leipzig heißt – werden wir Gegentore bekommen.“ Ein Rädchen muss ins andere greifen. Leipzig habe gute Spieler, aber auch Dortmund: „Wichtig ist, dass wir morgen auch die bessere Mannschaft haben.“
Boris Rupert

BVB total!-Video: Die komplette Pressekonferenz mit Peter Bosz