Einen ganz starken Eindruck hat Neuzugang Thomas Delaney nicht nur bei seinen ersten Trainingseinheiten auf dem Rasen hinterlassen, sondern auch auf dem glatten Parkett im ersten Gespräch mit den Medien. Der Däne sorgte für mehrere Lacher, zeigte sich herzerfrischend offen.

Aus Bad Ragaz berichtet Boris Rupert

„Ein großer Verein. Dortmund ist in Europa ein Top-Verein. Größer als das, was ich vorher probiert habe“, sagt der von Werder Bremen verpflichtete defensive Mittelfeldspieler: „Ich war zufrieden in Bremen. Aber jetzt freue ich mich, im Signal Iduna Park zu spielen, vor der Gelben Wand.“

Der 26-Jährige spricht fließend Deutsch. Nur selten sucht er eine Anleihe im Englischen und fragt dann nach der deutschen Bedeutung. In der Schule habe er Deutsch gelernt. Mit einem Augenzwinkern behauptet er: „Ich war aber nicht so gut. Erst nach vier Jahren konnte ich sagen: Die Sonne scheint, und ich heiße Thomas...“

„Ich bin mehr laufen, reden, kämpfen“

Auf dem Platz macht er keine Späße. Thomas Delaney wollte schon als Kind immer gewinnen. Er verkörpert das, was in der Fußballsprache so gern als „aggressive leader“ bezeichnet wird: Kompromisslosigkeit. „Das ist meine Spielweise. Ich will Herz und Leidenschaft bringen“, bestätigt der 26-Jährige und erklärt: „Ich bin etwas anders als die anderen Mittelfeldspieler: Jeder von denen ist technisch top, perfekt im Passspiel. Ich bin mehr laufen, reden, kämpfen. Ich hoffe, dass auch die Trainer sehen, dass wir das brauchen.“

Delaney träumt von einem Startelf-Einsatz im ersten Heimspiel, freut sich auf die UEFA Champions League und mag die Arbeit mit Lucien Favre: „Wir trainieren viel. Er hat seine Ideen, er will uns auf einen guten Weg bringen.“

Kleine Sehschwäche – „top, wir spielen in Gelb“

Eine Rot-Grün-Sehschwäche, die ihn seit der Kindheit begleitet, wird ihm bei seinem Weg in Dortmund mit Sicherheit nicht im Weg stehen. „Es ist schwer zu erklären“, sagt er und zeigt auf den Teppich: „Das ist Grün. Das kann ich klar sehen.“ Dann dreht er sich um und deutet auf den Schriftzug eines Sponsors (Thorn): „Und das ist Rot. Ja?“ Das Zögern provoziert den nächsten Lacher. Delaney: „In Nuancen kann es ein Problem sein. Aber wir spielen in Gelb, das ist top! Deshalb bin ich hier; nicht mehr Grün wie bei Werder...“