Sebastian Kehl, Leiter der Lizenzspielerabteilung, zeigte sich nach dem Auftaktsieg gegen Rasenballsport Leipzig erleichtert. Jetzt gelte es, den Schwung in die nächsten Spiele mitzunehmen. Neuzugang Axel Witsel lobte die Atmosphäre bei seinem ersten Heimspiel. Und Trainer Lucien Favre nahm eine klare Analyse vor.

Bild

Lucien Favre: „Sie waren besser als wir, vor allem in den ersten 35 Minuten. Sie waren schneller und stärker in den Zweikämpfen, sie machten schnell das 0:1 und hatten weitere Torchancen, weil wir insgesamt nicht gut verteidigt haben. Wir haben dann eine gute Reaktion gezeigt. Das 1:1 war ein schönes Tor, super herausgespielt mit der Flanke von Marcel Schmelzer auf Mo Dahoud. Roman Bürki hat mehrfach sehr gut gerettet. Es war eine phantastische Parade in der ersten Halbzeit gegen Augustin. Wir machen das 2:1 etwas glücklich – Sabitzer verlängert ins eigene Tor – und das 3:1 im richtigen Moment; es war ein super Tor von Axel Witsel. Das Vertrauen war nun zurück. Die zweite Halbzeit war zunächst auch okay. Doch dann war Leipzig wieder da. Sie haben ein paar Torchancen kreiert; nicht viele, aber gefährlich. Wir hätten durch Dahoud das vierte Tor erzielen können nach super Flanke von Marco Reus. Machst du das 4:1, ist alles fertig – aber es war noch nicht fertig. Es gibt viel zu korrigieren. Bei Ballbesitz hätten wir viel breiter spielen müssen gegen das Pressing von Leipzig. Ich will nicht sagen, dass wir Glück gehabt hätten, aber es ist gut gelaufen für uns.“

Sebastian Kehl: „Wir haben uns nach einer schwierigen Phase in den ersten 20 Minuten berappelt und dann in den richtigen Momenten die Tore gemacht. Wir waren wahnsinnig effektiv. Es war ein guter Auftakt, und wir sind sehr erleichtert. Der Trainer bringt einen Plan mit, es ist Aufbruchstimmung zu spüren, die Fanszene steht wieder hinter uns. Es war wichtig, gut zu starten und den Schwung jetzt mitzunehmen.“

Axel Witsel: „Als ich zum Aufwärmen herausgekommen bin, habe ich die Atmosphäre gespürt. Sie ist in einer guten Art verrückt. Die Fans machen während des gesamten Spiels Alarm. Das war ein richtig gutes Spiel von uns. Ich habe vor meinem Tor nicht groß nachgedacht. Ich habe den Ball gesehen und zum Fallrückzieher angesetzt. Leipzig hat schon mehr Pflichtspiele absolviert, für uns war es das erste Heimspiel. Wir haben nicht so angefangen, wie wir es wollten, aber dann haben wir gut gespielt und einige Chancen herausgearbeitet.“

Ralf Rangnick (Trainer und Sportdirektor Leipzig): „Wir haben das Spiel über weite Strecken bestimmt. Roman Bürki hat sehr gut gehalten. Wir haben leider bei Flanken nicht so gut verteidigt und haben uns um den Lohn unserer Arbeit gebracht.“
Aufgezeichnet von Christina Reinke