70.109 Fans bereiten Roman Weidenfeller einen grandiosen Abschied. Mit einem letzten, ohrenbetäubenden Applaus endet die außergewöhnliche Karriere des Torhüters, der mit dem BVB zwei Meisterschaften sowie zwei Pokalsiege gefeiert und maßgeblichen Anteil am Einzug ins Champions-League-Finales 2013 gehabt hat. Die „BVB Allstars“ besiegen die Auswahl „Roman & Friends“ mit 4:1.

Nach der ersten „Länderspielpause“ der Saison müssen die Profis bis Monatsende fünf Spiele in 15 Tagen bestreiten. Die Ausbeute: vier Siege und ein Remis. Hart erarbeitet, aber verdient ist zunächst der Heimsieg gegen dicht gestaffelte Frankfurter. Zwar gelingt Abdou Diallo im Anschluss an einen Eckball schon in der 36. Minute das 1:0, doch völlig überraschend kommt die Eintracht in der 68. Minute durch Haller zum Ausgleich. Klasse Antwort der Borussen: Marius Wolf wuchtet eine Hereingabe von Jadon Sancho nur vier Minuten später zum 2:1 in die Maschen, kurz vor Schluss macht Paco Alcácer mit dem 3:1 den „Deckel drauf“. Der Spanier trifft wie schon seine berühmten Vorgänger im BVB-Sturm, Marcio Amoroso und Pierre-Emerick Aubameyang, mit seinem ersten Torschuss überhaupt.

Auch beim Champions-League-Auftakt gelingt ein erkämpfter Erfolg beim FC Brügge. Borussia ist zwar bis auf eine Phase Mitte der ersten Halbzeit dominant, aber kaum torgefährlich. Die klaren Möglichkeiten liegen lange eindeutig auf Seiten der Gastgeber. Doch wieder hat Lucien Favre bei seinen Wechseln ein glückliches Händchen. Christian Pulisic erzielt in der 85. Minute mit großer Unterstützung des Gegners den Siegtreffer: „Der Trainer hat mir gesagt: Geh rein und schieß ein Tor. Es war ein Super-Tag für mich: mein 20. Geburtstag, ein Tor zu machen und das Spiel zu gewinnen.“

Im direkten Duell zweier Champions-League-Teilnehmer fährt eine nach einer umstrittenen Roten Karte gegen Diallo dezimierte Elf einen wichtigen Auswärtspunkt ein: Die TSG Hoffenheim liegt durch einen Treffer von Joelinton allerdings lange in Führung. Doch der BVB kämpft und bejubelt sechs Minuten vor dem Ende nach Marco Reus‘ starker Vorarbeit den 1:1-Endstand durch Pulisic.

Die in jenen Tagen aufkeimenden Diskussionen über die Durchschlagskraft der Offensive werden in den folgenden Partien eindrucksvoll erstickt – und kommen auch nicht wieder hoch. Schwarzgelb bejubelt beim 7:0 über den 1. FC Nürnberg den höchsten Sieg seit 32 Jahren. Reus erzielt sein 99. und 100. Tor für den BVB, Jacob Bruun Larsen, Achraf Hakimi und Manuel Akanji schießen ihr erstes. Außerdem treffen für eine wie entfesselt aufspielende Mannschaft die eingewechselten Jadon Sancho und Julian Weigl.

Erstmals seit 1982 gewinnt Borussia Dortmund anschließend nach 0:2-Halbzeitrückstand und klettert wieder auf den ersten Tabellenplatz. Dabei ist Bayer Leverkusen dem dritten Treffer zu Beginn der zweiten Halbzeit sogar etwas näher als Borussia dem Anschluss. Nach Reus‘ Volleyschuss stochert Bruun Larsen den Abpraller in der 65. Minute zum 1:2 über die Linie. Vier Minuten später vollendet Reus einen 14-Sekunden-Gegenstoß nach großartigem Zusammenspiel mit Sancho zum 2:2. Schwarzgelb gibt sich in einem Klasse-Spiel, das phasenweise einem offenen Schlagabtausch gleicht, mit einem Punkt nicht zufrieden: Artistisch bugsiert der eingewechselte Alcácer eine Hakimi-Flanke zum 3:2 ins Netz (85.) und trifft in der Nachspielzeit zum 4:2 ins leere Leverkusener Tor. „Von 0:2 auf 4:2. Das ist schon etwas“, bemerkt ein strahlender Trainer Favre.

Der Deutsche Fußball-Bund und damit auch der Signal Iduna Park als eines von zehn Stadien erhalten den Zuschlag für die Austragung der EM-Endrunde 2024. Dr. Reinhard Rauball wird im August 2019 nicht wieder für das Amt des Ligaausschuss-Präsidenten kandidieren. Er bekleidet dieses Amt seit 2007 und betont zugleich: „Mein Entschluss bezieht sich ausschließlich auf meine Tätigkeit bei der DFL und nicht auf meine Zukunft bei Borussia Dortmund.“
Boris Rupert