Borussia Dortmund hat am 21. Spieltag der Fußball-Bundesliga mit einem 3:3 (2:0) in einer dramatischen Partie gegen die TSG Hoffenheim den angestrebten Heimsieg knapp verpasst, bleibt aber weiterhin an der Tabellenspitze.

Es berichtet Boris Rupert

Vor 79.865 BVB-Fans im mit 81.365 Besuchern ausverkauften SIGNAL IDUNA PARK ging der BVB durch Treffer von Jadon Sancho (32.) und Mario Götze (43.) noch vor dem Seitenwechsel mit 2:0 in Führung. Danach aber stand Roman Bürki im Brennpunkt, der seine Mannschaft mit herausragenden Paraden im Spiel hielt, ehe Raphael Guerreiro in der 66. Minute das 3:0 gelang. Doch Hoffenheim kam durch Treffer von Ishak Belfodil (75./87.) und Pavel Kaderabek (83.) noch zum Ausgleich.

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Ausgangslage:  
Erster gegen Achter. Die Westfalen hatten drei ihrer jüngsten vier Liga-Partien gewonnen, die Kraichgauer an den vergangenen 13 Spieltagen nur einmal verloren. Im direkten Vergleich war der BVB nur in einem der zurückliegenden zwölf Pflichtspiele gegen die TSG Hoffenheim unterlegen.

Personalien: 
Ohne den verletzten Marco Reus, ohne den gesperrten Thomas Delaney (5. Gelbe Karte), ohne den rekonvaleszenten Manuel Akanji – und ohne den erkrankten Cheftrainer Lucien Favre, der am Mittag die Teambesprechung abgehalten hatte, aber im Hotel geblieben war, ging Borussia Dortmund ins Spiel. Roman Bürki, Marwin Hitz, Marcel Schmelzer, Lukasz Piszczek und Jadon Sancho standen wieder zur Verfügung. Gegenüber dem Pokalspiel am Dienstag gegen Bremen gab es fünf Änderungen: Bürki, Piszczek, Dahoud, Sancho und Philipp begannen anstelle von Oelschlägel, Toprak, Delaney, Pulisic und Alcácer – es war mit einer Ausnahme (Dahoud für Delaney) die gleiche Elf, die zum Rückrundenstart mit 1:0 in Leipzig gewonnen hatte.

Taktik:  
Die Gäste staffelten sich defensiv in einer 5-3-2-Grundordnung. Nach Balleroberung verschoben sich die Außen ins offensive Mittelfeld. Die Schwarzgelben spielten wie gewohnt in einem 4-2-3-1, diesmal mit Dahoud an der Seite von Witsel. Philipp übernahm Reus‘ Position im zentral offensiven Mittelfeld. Diallo kehrte zurück in die Innenverteidigung zu Weigl.

Spielverlauf & Analyse:
Bei April-Wetter im Februar mit Sonne, Regen und heftigem, böigem Wind begannen beide Teams recht vorsichtig. Der BVB war optisch überlegen, konnte sich aber gegen die dicht gestaffelten Gäste am und im Strafraum zunächst nicht in Abschlusspositionen bringen. Philipp versuchte es nach gut 20 Minuten aus 20 Metern – da fehlte nicht viel.

Noch knapper war es in Minute elf zugegangen, als Sancho im Strafraum von Posch angeschossen worden war und der Ball im Tor landete. Nach Intervention des Video-Assistenten erkannte Schiedsrichter Fritz, dass Götze, der aus dem Abseits kam, Posch leicht behindert hatte – damit wurde aus einer passiven eine aktive Abseitsstellung, und der Treffer zählte nicht.

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Sancho war der aktivste und zugleich meistgefoulte Spieler auf dem Platz – und dennoch auch mit unlauteren Mitteln kaum zu stoppen. Mit einem Doppelpass mit Piszczek leitete er seinen „zweiten“ Treffer selbst ein: Von halblinks kommend zog er nach rechts in den Strafraum und platzierte die Kugel durch die Beine eines Hoffenheimers und gegen die Laufrichtung von Keeper Baumann neben dem linken Pfosten zur Führung (32.).

Mit einem perfekt ausgeführten Konter erhöhte Schwarzgelb noch in Durchgang eins auf 2:0. Hakimi stoppte einen Hoffenheimer Angriff im eigenen Strafraum mit der Brust, über Guerreiro und Hakimi gelangte der Ball zu Witsel, der links Sancho auf die Reise schickte. Baumann konnte dessen Schuss zwar parieren, aber nicht entscheidend abwehren: Götze war mitgelaufen und schob sicher ein (43.).

Hoffenheim suchte nach Wiederbeginn die Chance zum Anschlusstreffer und baute großen Druck auf. Schulz (52.) und Geiger (69.) verzogen knapp, Bürki parierte zudem herausragend gegen Joelinton (56.) und Belfodil (61.). Die Dortmunder Dominanz der ersten 45 Minuten war verflogen. Doch eine herausragende Kombination über Götze und Sancho, die Guerreiro zum 3:0 nutzte, beruhigte zunächst die Nerven. Unmittelbar nach seiner Einwechselung hatte Alcácer die Chance aufs Vierte (72.), traf Sancho wenig später den Pfosten (75.).

Nach Sanchos Pfostentreffer trifft Belfodil zum 1:3

Im Gegenzug verkürzte Belfodil auf 1:3, und acht Minuten später köpfte Kaderabek Schulz‘ weite Flanke zum 2:3 ins lange Eck. Es ging nun hin und her: Alcácers Schuss wurde zur Ecke gelenkt (84.), ehe Belfodil eine Freistoßflanke von Geiger per Kopf zum 3:3 verwertete (87.). In der 90. Minute brannte es nochmal im Strafraum vor der Südtribüne, doch Diallos Kopfball ging am Tor vorbei.

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Ausblick: 
Am kommenden Mittwoch tritt Borussia Dortmund zum Achtelfinal-Hinspiel der UEFA Champions League bei Tottenham Hotspur an. Anstoß ist um 21 Uhr MEZ.

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