Was für ein furioser Abend des DFB-Teams in Mainz: Mit 8:0 besiegte die Mannschaft von Interims-Bundestrainer Marcus Sorg am Dienstag Estland und fuhr den dritten Sieg im dritten Spiel der Qualifikation zur Fußball-Europameisterschaft 2020 an. Maßgeblichen Anteil daran hatte Borussia Dortmunds Kapitän Marco Reus.

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Mann des Abends: Marco Reus

Nach 09 Minuten netzte der 30-Jährige nach starker Vorarbeit von Thilo Kehrer (Paris SG) aus kurzer Distanz ein und eröffnete damit das Torfestival. Der Höhepunkt sollte aber noch folgen: Nach Treffern von Serge Gnabry, Leon Goretzka und Ilkay Gündogan trat Reus in der 37. Minute zum Freistoß an. Aus knapp 25 Metern zirkelte er den Ball spektakulär über die Mauer der Esten und versenkte ihn unhaltbar für den Keeper im Netz. Es war Reus‘ elftes Länderspieltor im 40. Spiel, sein dritter Doppelpack im DFB-Dress und zugleich das erste direkte Freistoßtor der deutschen Fußballnationalmannschaft seit 2007. Damals hatte Torsten Frings zum 3:1 gegen die Schweiz getroffen. Fünf Tore in einer Halbzeit hatte es seit dem legendären 7:1 gegen Brasilien im Halbfinale der Weltmeisterschaft 2014 nicht mehr gegeben.

Nach 65 Minuten verließ Reus unter Applaus des Mainzer Publikums das Feld. „Note 1 für den Freistoß-Gott“, titelte die Bild-Zeitung danach, und auch der Matchwinner, der bereits am Samstag gegen Weißrussland getroffen hatte, äußerte sich. „Ich bin sehr glücklich. Wir wollten mehr Tore als gegen Weißrussland schießen, das haben wir gut umgesetzt. Wahrscheinlich war das Freistoßtor mein schönstes im Nationaltrikot“, sagte Reus.

Auch Nico Schulz, der in der kommenden Saison für Borussia Dortmund auflaufen wird, stand gegen Estland in der Startelf. Der Linksverteidiger spielte in der ersten Halbzeit, Julian Brandt kam hingegen nicht zum Einsatz.