Am vergangenen Samstagmittag startete Borussias U23 mit 17 Feldspielern und Torhüter Lucien Hawryluk ihr Winter-Trainingslager 2020 in Beja, Portugal. Knapp zwei Autostunden südwestlich von Lissabon liegt die kleine Stadt, in der sich die Mannschaft von Trainer Mike Tullberg intensiv auf die Spiele der Rückrunde vorbereitet. 

Nach der Ankunft am späten Nachmittag ging es für die BVB-Spieler direkt auf den nur fünf Minuten vom Hotel entfernten Trainingsplatz, um noch ein paar Runden zu drehen. Zur gleichen Zeit überraschte der Bürgermeister der Stadt die BVB-Delegation im Hotel und hieß Borussia Dortmund herzlich willkommen. 

Am Sonntagmorgen begrüßte Trainer Tullberg seine Jungs dann auf dem Trainingsplatz und startete bei strahlendem Sonnenschein die erste richtige Einheit. Neben Standart- standen auch klassische Eins gegen Eins-Situationen sowie taktische Besprechungen auf dem Programm. Zudem gab der Cheftrainer einen kurzen Einblick in die Pläne der kommenden Tage: "Wir arbeiten jetzt mit einer Dreierkette – schon im Test gegen Uerdingen haben wir so gespielt und werden daran in den nächsten Tagen sehr konzentriert arbeiten. Auch wenn wir eine U23 sind, in der sich der Kader schon einmal durch Abstellungen von den Profis oder zu den Profis ändert, wollen wir so flexibel sein wie möglich." Tullberg ergänzte: "Wir arbeiten natürlich weiterhin auch an unserer Form. Mit der Art und Weise, wie wir Fußball spielen wollen, müssen wir in der Lage sein, mehr zu laufen und zu sprinten. Wir müssen unsere Laufwerte deutlich verbessern."

Fünf U19-Spieler mit an Bord

Mit Ramzi Ferjani, Reda Khadra, Alaa Bakir, Luca Unbehaun und Immanuel Pherai sind in diesem Jahr fünf U19-Spieler neu im Trainingslager der U23 dabei. "Die Zusammenarbeit zwischen uns und der Jugend ist top, wir haben seit mehreren Monaten gut einmal in der Woche die Altjahrgänge der U19 im Training eingebaut. Da kann sich jeder Spieler zeigen, sich integrieren. Wir freuen uns darüber, dass wir jetzt fünf Jugendspieler mit nach Portugal nehmen konnten. Die haben sich top eingefügt, die anderen Jungs nehmen sie gut auf. Es ist wichtig, dass wir nicht nur mit der Bundesligamannschaft, sondern auch mit der U19 von Michael Skibbe in ständigem Austausch sind", so Chefcoach Tullberg.

"Das war eine super Erfahrung"

Am Sonntagnachmittag kamen nach gut sechs Stunden Busfahrt dann auch die sieben Spieler in Beja an, die zuvor in Marbella unter Lucien Favre mit den Profis trainiert hatten. Erstmals dabei war unter anderem Chris Führich, der vor der Saison von der U23 des 1. FC Köln zurück zum BVB gekommen war. "Das war eine super Erfahrung, ich konnte sehr viel mitnehmen. Das macht Lust auf mehr", zeigte sich Führich begeistert. Den jungen Mittelfeldspieler hat in Marbella vor allem eine Sache beeindruckt: "Die Handlungsschnelligkeit, das schnelle Spielen – das ist für den Kopf erst einmal sehr anstrengend. Was auf dem Platz passiert, ist deutlich intensiver und schneller, das ist kaum zu vergleichen."

Auf die Frage, ob es ihm nach diesen Eindrücken schwerfiele, sich wieder in den Regionalliga-Alltag einzugliedern, antwortete er prompt: "Nein, überhaupt nicht. Natürlich sind zwei Wochen Trainingslager am Stück wirklich hart, aber ich will die Leistung, die ich in Marbella gezeigt habe, auch hier bestätigen, mich voll reinhängen und vielleicht wieder die Chance bekommen."