Bei seiner Bundesligapremiere vor drei Wochen in Paderborn war er an zwei Toren beteiligt (ein letzter, ein vorletzter Pass), bei seiner Startelfpremiere heute in Leipzig ging Mateu Morey als zweitstärkster Zweikämpfer bei Schwarzgelb vom Platz. Lob gab’s von den Kollegen und vom „Chef“.

„Ich bin sehr, sehr glücklich. Ich bin aber auch sehr müde“, sagte der 20 Jahre junge Mallorquiner am Samstagabend nach dem 2:0-Auswärtssieg in Leipzig und fügte in einer Mischung aus Deutsch und Englisch hinzu: „Ich habe lange Zeit nicht viel gespielt, das hat man am Ende etwas gemerkt.“

Bis zu seiner Auswechselung in der 78. Minute hatte Morey in Borussia Dortmunds 3-4-3-System die rechte Seite offensiv wie defensiv beackert und war mit einer Quote von 62 Prozent an gewonnenen direkten Duellen zweikampfstärkster Borusse knapp hinter Mats Hummels (64%).

„Ich habe mich sehr gut gefühlt, weil meine Teamkollegen mich auf diesen Tag vorbereitet haben und mir immer geholfen haben. Ich hatte Pech mit meiner Schulterverletzung, fühle mich jetzt aber sehr gut. Ich genieße die Spielzeit und mache das, was ich kann“, meinte Morey. Nationalspieler Emre Can stellte anerkennend fest: „Mateu hat ein super Spiel gemacht. Er ist ein junger Spieler, der immer hart trainiert. Er hat auf seine Chance gewartet, und heute war es soweit. Ich hätte ihm das Tor sehr gegönnt.“ In der 47. Minute war er nach Zuspiel von Erling Haaland frei vor Leipzigs Keeper Peter Gulacsi und schob den Ball, vielleicht etwas überhastet, knapp am linken Pfosten vorbei. „Ich hätte sogar ein Tor machen können“, haderte Morey später ein wenig, „aber am Ende zählen die drei Punkte. Es war heute ein sehr schweres Spiel. Leipzig hat eine gute Mannschaft, aber wir haben es heute richtig gut gemacht.“

Sportdirektor Michael Zorc war voll des Lobes über den Youngster: „Er hat ein gutes Spiel gemacht, war sehr ballsicher und hat immer wieder zugestochen und Bälle erobert. Defensiv hat er eine gute Stabilität ausgestrahlt und hätte sogar ein Tor schießen können.“

Glücklich schlenderte der 20-Jährige zum Bus, voller Tatendrang für die Zukunft. „Ich bin sehr stolz und freue mich für das Team, dass wir den zweiten Platz festgemacht haben. Die drei Punkte sind verdient für uns. Für mich ist es die erste Saison hier, die wir mit dem zweiten Platz abschließen werden. Jetzt werden wir dafür arbeiten, im kommenden Jahr den ersten Platz zu holen.“
Boris Rupert