Borussia Dortmund hat die Saison mit einer Niederlage beendet. Im Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim gab es eine klare 0:4 (0:2)-Heimpleite.

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Hoffenheim war die agilere Elf, führte schon zur Pause durch einen Kramaric-Doppelpack aus der achten und der 30. Minute nicht unverdient mit 2:0 und machte direkt nach Wiederbeginn mit einem erneuten Kramaric-Doppelpack alles klar. Lautete das Chancenverhältnis zur Pause noch 1:2, hieß es am Ende 2:8.

Ausgangslage:  
Während der BVB Tabellenplatz zwei sicher hatte, kämpfte der Siebte noch um die direkte Qualifikation zur UEFA Europa League (Rang fünf und sechs). Von zuvor 13 Heimspielegen in Liga und Pokal gegen die TSG war nur eins verloren gegangen.

Personalien:  
Der gesperrte Can sowie Akanji, Delaney, Dahoud, Reus, Schmelzer und Götze, der vor dem Anpfiff verabschiedet wurde, standen nicht zur Verfügung. Gegenüber dem 2:0-Erfolg am vergangenen Wochenende in Leipzig gab es eine Änderung: Balerdi ersetzte Can und gab damit sein Starelf-Debüt. Morey und Reyna blieben im Team, obwohl Hakimi nach abgesessener Sperre wieder zum Kader zählte. Der Marokkaner verfolgte den Anpfiff ebenso wie Sancho von der Bank aus.

Taktik:
Borussia startete die Angriffe in der bekannten 3-4-3-Grundordnung mit Haaland in vorderster Front. Bei Hoffenheim waren es in Person von Bebou und Dabbur in einem 3-3-2-2, das sich bei Dortmunder Ballbesitz in ein 5-3-2 verschob, zwei Spitzen.

Spielverlauf & Analyse:
Borussia hatte die erste torgefährliche Aktion in dieser Begegnung, als Haaland nach einem Eckball einlief, den Ball per Kopf Richtung langes Eck verlängerte, doch Baumann im Kasten der TSG reaktionsschnell den Einschlag verhinderte (5.).

Mit dem Offensivpressing der Gäste hatten die Schwarzgelben Probleme. Früh und energisch störten sie im Aufbau. Und das Nachsetzen wurde belohnt. Bebou eroberte einen Ball zurück, spielte auf die rechte Seite zu Kaderabek, der in den Rücken der Abwehr flankte. Kramaric hatte 20 Meter vor dem Tor viel Platz und schoss mit viel Effet zum 0:1 ein (8.). Für Bürki war der Ball, der im linken Eck einschlug, unerreichbar.

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Insgesamt war zu wenig Bewegung im Spiel der Borussen. Zu wenig Tempo, zu wenig Tiefe. Das schnelle Umschalten, eigentlich eine Stärke der Mannschaft, wurde dagegen von der TSG erfolgreich praktiziert. Zwar standen nach einer halben Stunde 66% Ballbesitz, sogar 76% an gewonnenen Zweikämpfen und eine Passquote von 92% zu Buche, aber auch 2:6 Torschüsse – und ein 0:2 auf der Anzeigetafel. Nach einer Flanke kam Skov links im Strafraum zum Abschluss, der unbeabsichtigt zur Vorlage für Kramaric geriet, der aus wenigen Metern ins BVB-Tor einschoss (30.).

Schwarzgelb suchte die Lücke in der disziplinierten Defensive der Gäste, brach die Angriffsversuche jedoch häufig ab – oder lief sich fest. Bis auf einen 20-Meter-Schuss von Hazard, der Baumann vor keine Probleme stellte (37.), ergaben sich auch keine nennenswerten Abschlüsse.

Favre reagierte in der Pause: In Hakimi (5 Tore / 10 Vorlagen) sowie Sancho (17+16) kamen 48 (!) Scorerpunkte ins Team; Guerreiro und Hazard blieben in der Kabine, Morey wechselte auf die linke Seite. Doch nur zwei Minuten nach Wiederbeginn stand es 0:3. Der von Bebou auf links geschickte Kramaric ließ Piszczek aussteigen und traf durch die Beine des herausstürzenden Bürki ins Tor (48.). Zwei Minuten später gab es nach einem Block von Hummels im Zweikampf mit Dabbur einen Elfmeter, den nicht nur Verursacher Hummels nicht verstand. Kramaric war’s egal, er verwandelte zum 0:4 (50.).

Borussia stellte um auf Viererkette, aber die besseren Chancen hatte zunächst weiterhin die TSG. Bürki verhinderte zweimal das fünfte Gegentor. Zagadou für Balerdi und Raschl für Reyna hießen nach gut einer Stunde die Wechsel drei und vier; für den vormaligen U19-Kapitän Raschl bedeutete es das Bundesliga-Debüt. Kurz darauf kam noch Schulz (für Piszczek).

Ausblick: 
Borussia Dortmund beendet die Saison auf Platz zwei. Die Spielzeit 20/21 könnte am zweiten oder dritten September-Wochenende starten. Einen genauen Termin hat die DFL noch nicht genannt.
Boris Rupert

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