Sorgen in der Defensive – Auswahl in der Offensive. „Wir werden kreativ sein und so oder so eine gute Lösung finden“, sagt Lucien Favre am Vorabend des Auftaktspiels in der UEFA Champions League am Dienstag (21 Uhr) bei Lazio Rom. Die Entscheidung, ob Lukasz Piszczek nach der am Samstag in Sinsheim erlittenen Augenverletzung mitwirken kann, fällt am Spieltag.

„Es wäre großartig, wenn er spielen könnte. Das würde unsere Probleme in der Abwehr deutlich lindern“, erklärte Sebastian Kehl. Der Leiter der Lizenzspielerabteilung ließ durchblicken: „Es geht ihm deutlich besser. Er will unbedingt dabei sein.“ Eine abschließende Untersuchung ist für morgen geplant.

Natürlich würde es auch Mats Hummels, der nach den Ausfällen von Emre Can, Manuel Akanji und Dan-Axel Zagadou einzig verbliebene Innenverteidiger, begrüßen, wenn die Dreierkette nicht komplett neu formiert werden müsste. Für Thomas Meunier, die offensichtlich letzte verbleibende Option, sofern Piszczek passen muss, wäre es das zweite Pflichtspiel überhaupt im Abwehrzentrum – aber wenn er es genauso gut machen würde wie Thomas Delaney bei dessen Positions-Premiere in Sinsheim, müsste niemandem um den BVB bange sein. „Es kommt darauf an, dass wir viel miteinander kommunizieren und uns verbal sehr helfen“, betont Abwehrchef Hummels.

Denn der Gegner hat seine Stärken (ebenfalls) in der Offensive. Hier sticht seit geraumer Zeit Ex-Borusse Ciro Immobile heraus. Hummels kennt ihn noch aus gemeinsamen Tagen und verrät, „wie man jeden guten Stürmer am besten stoppt: indem man ihm möglichst wenige Chancen gibt. Ciro ist seit ein paar Jährchen eiskalt vor dem Tor unterwegs“. Auch Kehl weiß: „Ciro sticht heraus. Es wird besonders darauf ankommen, ihn richtig im Griff zu behalten.“

„Zum Glück haben wir nach dem Spiel in Hoffenheim keine weiteren Ausfälle zu beklagen“, ergänzt der Lizenzspieler-Leiter, so dass Cheftrainer Lucien Favre in Mittelfeld und Angriff die Belastung verteilen kann. Die Partie in Rom ist für die Borussen das zweite von sieben Spielen im Drei-Tage-Rhythmus.

Über den Gegner und die Ausgangslage sagt Kehl: „Lazio hatte insgesamt keinen guten Start in die Saison. Trotzdem haben sie eine sehr gefährliche, sehr erfahrene Mannschaft und freuen sich nach vielen Jahren wieder auf die Champions League. Doch auch wir haben berechtigte Hoffnungen, in dieser Gruppe weiterzukommen. Damit müssen wir morgen anfangen. Wenn wir ein richtig gutes Spiel abliefern, werden wir mindestens einen Punkt mitnehmen.“

Schiedsrichter ist der Franzose Clément Turpin. Der 38-Jährige leitete 2017 das BVB-Heimspiel in der Gruppenphase gegen Tottenham Hotspur (1:2) sowie in der vergangenen Saison das Gastspiel der Borussen in Barcelona (1:3).
Boris Rupert

BVB-TV by 1&1: Pressekonferenz vor Lazio Rom