Seit dem vergangenen Donnerstag bereitet sich Borussia Dortmunds U23 auf die Rückrunde der Regionalliga West vor. Grund genug, um vor dem Auftakt am Sonntag gegen Alemannia Aachen bei Trainer Enrico Maaßen nachzufragen, wie er die vergangenen sieben Monate erlebt hat und warum die beste Offensive der Liga noch besser werden kann.

Eine kurze Winterpause ist beendet. Wie hast du die freien Tage verbracht?
„Ich habe viel Zeit mit der Familie verbracht. Wir haben die Akkus aufgeladen, das war nach den intensiven Wochen am Ende des Jahres nötig. Somit haben wir für ein paar Tage abgeschaltet und hatten eine erholsame und ruhige Zeit.“

Die Spieler haben sich unterschiedlich fit gehalten, haben Kraftübungen gemacht oder waren laufen. Muss sich ein Trainer auch fit halten?
„Ja, tatsächlich war ich auch das eine oder andere Mal laufen. Die Jungs mussten jetzt erstmal regenerieren. Sie haben wenig Hausaufgaben mitbekommen, weil die Pause kurz war. Bevor wir aber mit dem Training begonnen haben, haben sie zwei, drei Läufe gemacht. Das war angemessen.“

Die ersten Trainingseinheiten im neuen Jahr sind geschafft. Wie erlebst du deine Mannschaft?
„Die Jungs sind wieder frisch, das merkt man. Sie sprühen vor Tatendrang, haben richtig Bock im Training. Ich glaube, das ist ein gutes Zeichen für die kommenden Aufgaben.“ 

Schauen wir etwas zurück: Du bist seit knapp sieben Monaten in Dortmund. Was war die größte Umstellung und was hat dich am meisten überrascht?
„Für mich gab es keine große Umstellung. Im Vergleich zu meinen bisherigen Stationen ist der BVB natürlich ein viel größerer Klub. Die Arbeit mit den Jungs unterscheidet sich wenig. Es sind natürlich viele jüngere Spieler dabei. Generell hat sich alles so bestätigt, wie ich mir das vorgestellt habe.“

Die Hinrunde, auch wenn noch ein Spiel aussteht, war sehr ordentlich. Wie zufrieden bist du mit der Entwicklung der Mannschaft?
„Sehr zufrieden. Das ist nicht selbstverständlich, wenn du eine Mannschaft so stark veränderst. Auch wir im Trainerteam sind größtenteils neu. Deswegen ist es umso bemerkenswerter, dass wir so konstant und geschlossen auftreten. Wir haben in allen Spielen sehr, sehr intensiven und dominanten Fußball gezeigt. Wir haben die beste Offensive, das ist auch kein Zufall, weil wir uns sehr viele Tormöglichkeiten erarbeiten. Wir wollen versuchen, diese noch effizienter zu nutzen. Ansonsten sind wir mit der Entwicklung sehr zufrieden.“ 

Welche Rolle spielen Ergebnisse in dieser Entwicklung?
„Ergebnisse sind immer wichtig. Damit wächst das Selbstvertrauen und dann sieht der Fußball noch besser aus. Deswegen glaube ich, ist es sehr wichtig, Siegermentalität bei den Jungs zu entwickeln und sie auch im psychischen Bereich zu unterstützen. Wir haben es geschafft, dass wir in jedem Spiel immer ans Limit gegangen sind. Das ist sehr wichtig. Wir sind sehr laut, spielen intensiv. Wir sagen ja immer, dass wir eine außergewöhnliche U23 sind. Außergewöhnlich deshalb, weil wir bereit sind, uns zu wehren, weil wir geradlinig spielen. Das ist wichtig, wenn du weiter nach oben kommen möchtest. Diese Ambitionen haben die meisten Spieler von uns. Dafür müssen wir neben den fußall-taktischen Dingen auch eine gewisse Widerstandsfähigkeit entwickeln. Das haben wir bisher sehr gut gemacht.“

Du hast gesagt, dass ihr effizienter werden wollt. Wie passt das zu der Tatsache, dass der BVB in der Regionalliga schon jetzt die beste Offensive stellt? 
„Das zeigt, dass wir uns sehr viele Tormöglichkeiten erarbeiten und absolut auf dem richtigen Weg sind. Das Ganze ist ein Prozess, du kannst das nicht von heute auf morgen ändern. Wir haben viele junge Spieler. Diese Ruhe vor dem Tor kommt meistens auch erst, wenn die Spieler etwas mehr Erfahrung haben, wenn sie etwas älter sind. Mir ist es aber wichtig, dass wir uns weiterhin so viele Tormöglichkeiten erarbeiten wie in der Hinrunde.“

Daran angeschlossen: Gewinnst du dann lieber 2:0 oder 5:3?
„Ich mag es sehr strukturiert in der Defensive. Aus dem Spiel heraus sind wir sehr schwer zu knacken, da haben wir in der Hinrunde nur ein oder zwei Gegentore bekommen. Die Defensive ist genau so wichtig wie die Offensive. Aber klar, wir spielen alle, um Tore zu schießen.“

Am Sonntag kommt Alemannia Aachen nach Dortmund. Was erwartest du für ein Spiel? 
„Das ist direkt ein Brett zu Beginn. Gegen Aachen ist es immer intensiv. Wir haben im Hinspiel gesehen, wie schwierig das Spiel dort war. Wir müssen wir uns darauf einstellen, dass es ähnlich sein wird am Sonntag. Wir freuen uns aber drauf.“
Interview: Timo Lammert