Es war die Nacht, in der Borussia Dortmund erstmals seit dem Champions-League-Halbfinale 1997 bei Manchester United Eindruck hinterlassen hatte bei Englands Fußball-Fans und noch mehr bei Britanniens Presse. Großen Eindruck sogar.

Von „nahezu perfektem Fußball“ war zu lesen, noch mehr von „irrem Tempo“ und – in den Boulevardblättern – wahlweise vom „deutschen Bulldozer“ oder „Panzer“. „Es war ein fantastisches Fußballspiel. Ich bin sehr zufrieden, tendenziell sogar stolz“, sagte deshalb auch Jürgen Klopp am 3. Oktober 2012 nach dem 1:1 bei Manchester City.

Nun stehen sich beide Mannschaften also erneut gegenüber, zum zweiten Mal erst in einem europäischen Wettbewerb. Damals war es in der Champions-League-Gruppenphase, dieses Mal ist es das Viertelfinale, die Runde der besten acht Mannschaften im wichtigsten Vereinswettbewerb der Welt.

Immerhin fünf Akteure von damals sind auch bei der Neuauflage noch dabei: Marco Reus, Torschütze an jenem 3. Oktober 2012, Mats Hummels und Lukasz Piszczek auf Dortmunder Seite sowie Ilkay Gündogan (der seinerzeit noch das BVB-Trikot trug) und Sergio Aguero bei Manchester City, dem „Topfavoriten unter den acht verbliebenen Mannschaften“, wie Sebastian Kehl nach der Auslosung feststellte. Der heutige Leiter der Lizenzspielerabteilung wurde seinerzeit in der 88. Minute eingewechselt. „Es wird ein harter Brocken. Auf uns warten zwei sehr schwierige Spiele. ManCity ist im Moment in einer fantastischen Verfassung. Aber trotzdem freuen wir uns auf diese Spiele und hoffen, dass wir vielleicht eine Überraschung schaffen können.“

Marco Reus freut sich ebenfalls, und zwar nicht nur auf „zwei sehr harte Spiele“, sondern „riesig auf das Wiedersehen mit Ilkay Gündogan, der eine tolle Entwicklung genommen hat“. In der – ambitionierten – Außenseiterrolle fühlen sich der Kapitän und seine Mannschaft nicht unwohl. „Ja, es ist ein schwieriges Los. City ist in der Liga nicht aufzuhalten und hat im Achtelfinale gegen Gladbach unterstrichen, dass es große Ambitionen hat“, meint Reus, „aber wir müssen uns nicht verstecken, denn wir haben in der Königsklasse oft genug schon gezeigt, dass wir fähig sind, einiges zu zeigen.“ (br)