Die Liga pausiert, aber Borussia bleibt im Rhythmus. Am kommenden Samstag trifft der BVB im DFB-Pokal-Halbfinale auf Holstein Kiel. Erst am 8. Mai geht es mit dem ersten von drei finalen Ligaspielen weiter. Und hier hat sich Schwarzgelb wieder in eine ordentliche Position gebracht.

Es war kein Sieg in einem „Endspiel“, denn zu gewinnen gab es für Schwarzgelb am Samstag in Wolfsburg noch nichts – nur die Chance darauf, doch noch etwas erreichen zu können in den Partien danach, nämlich den Einzug in die UEFA Champions League. Drei Spieltage vor Saisonende hat die Mannschaft mit dem vierten Sieg in Serie den Rückstand auf den Tabellenvierten Eintracht Frankfurt auf einen, auf den -dritten VfL Wolfsburg auf zwei Zähler reduziert. Beide Kontrahenten sind wieder in Schlagdistanz.

„Wir wollten unbedingt gewinnen, um dranzubleiben. Und das haben wir geschafft“, sagte Sebastian Kehl nach dem 2:0-Erfolg in Wolfsburg, der umso bemerkenswerter war, weil die Mannschaft die finalen 36 Minuten (inkl. Nachspielzeit) in Unterzahl bestreiten musste. Von daher verteilte Kehl ein dickes Lob, sprach von einer „grandiosen Leistung“.

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Im siebten Spiel innerhalb von nur 22 Tagen (!) musste die Mannschaft an ihre körperlichen Grenzen gehen „und über unser Limit hinaus“, sagte Kapitän Marco Reus. „Wir haben eine sehr gute Mannschaftsleistung gezeigt und auch mit zehn Mann super verteidigt“, ergänzte Manuel Akanji. Jude Bellingham hatte in der 58. Minute die Gelb-Rote Karte gesehen. „Ich glaube, über die zweite Gelbe Karte muss man nicht diskutieren“, erklärte Edin Terzic, mokierte aber, dass „wir in der ersten Halbzeit mit dem ersten Foul sofort Gelb bekommen haben“.

So wurde es nach anfänglichen Chancen zu Beginn der zweiten Halbzeit, den 1:0-Vorsprung auszubauen, in der Folge eine Abwehrschlacht. „Wir haben uns mit allem, was wir in uns haben, gewehrt. Das war die dritte englische Woche nacheinander mit vielen Highlight-Spielen“, so Terzic: „Da haben wir viele Körner liegen gelassen. Wir haben um die Chance gekämpft haben, den Gegner auf zwei Punkte heranzuholen, das war herausragend. Wir sind stolz, mit drei Punkten nach Hause zu fahren.“

2:0 dank eines weiteren Haaland-Doppelpacks, dank einer famosen Mannschaftsleistung, in der die Borussen die Wolfsburger Offensive mit ihrem Torjäger Wout Weghorst so gut wie nie zur Geltung kommen ließ. Und damit 55 Punkte auf dem Konto, einer weniger als Eintracht Frankfurt (Restprogramm: Mainz, Schalke, Freiburg), zwei weniger als der VfL Wolfsburg (Restprogramm: Union Berlin, Leipzig, Mainz).

„Wir haben uns jetzt in eine bessere Ausgangsposition gebracht, aber das allein wird uns nicht helfen“, so Terzic am Samstag: „Diese Situation müssen wir nutzen. Heute freuen wir uns über den Sieg, morgen erholen wir uns, und ab Montag geht es genauso weiter. Wir dürfen nicht nachlassen. Dann ist es auch möglich, die nächsten drei Spiele zu gewinnen.“
Boris Rupert