Wir hätten uns sicherlich einen anderen Rückblick auf den ersten Tag der EURO 2020 mit BVB-Beteiligung gewünscht. Glücklicherweise bestätigten sich die allerschlimmsten Befürchtungen nach dem Zwischenfall um den dänischen Mittelfeldspieler Christian Eriksen am Samstagabend nicht. Die Erleichterung ist groß, dass es dem 29-Jährigen den Umständen entsprechend gut geht. Für weitere positive Nachrichten sorgte am späten Samstagabend Borussia-Verteidiger Thomas Meunier, der großen Anteil an einem erfolgreichen Turnierstart eines EM-Favoriten haben sollte.

Die Geschehnisse um Mittelfeldspieler Christian Eriksen im Spiel zwischen Dänemark und Finnland machten deutlich, wie schnell Sport zur Belanglosigkeit wird, wenn ein Mensch um sein Leben kämpft. Kurz vor der Halbzeitpause kollabierte Eriksen auf dem Platz im Kopenhagener Parken-Stadion. Die gesamte Fußballwelt stand unter Schock – bis es kurz nach dem Abtransport Eriksens erste Entwarnung vom dänischen Verband gab. Der Spieler sei bei Bewusstsein, stabil und auf dem Weg ins Krankenhaus hieß es in ersten Meldungen.

Nach knapp zweistündiger Unterbrechung wurde das skandinavische Duell in Gruppe B dann doch fortgesetzt. Die 0:1-Niederlage der Dänen gegen Außenseiter Finnland geriet dennoch zur Nebensache. Borussias Mittelfeldmann Thomas Delaney wurde in der 76. Minute ausgewechselt. Die wichtigste Tat, die er vollbracht hatte, war aber ohnehin nicht sportlicher Natur. Delaney war es, der seine Mitspieler zusammenrief, um einen Sichtschutz bilden, als sein Teamkollege Eriksen vor laufenden TV-Kameras reanimiert werden musste.

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Im zweiten Spiel der Gruppe B traf Belgien in St. Petersburg auf Russland. Thorgan Hazard war der einzige Schwarzgelbe in der belgischen Startelf, die Hauptrolle spielt aber ein BVB-Kollege. Thomas Meunier wurde nach 27 Minuten für den verletzten Castagne eingewechselt und drehte sofort auf. Als Russlands Torwart Shunin eine Hazard-Flanke in der 34. Minute nicht festhalten konnte, war der Rechtsverteidiger zur Stelle und erzielte das 2:0 für die „Roten Teufel“. Bereits kurz nach dem Anpfiff hatte Romelu Lukaku (10.) die Belgier in Führung gebracht.

Zwei Minuten vor Ende der Partie sorgte Lukaku auch für den 3:0-Schlusspunkt, diesmal glänzte Meunier mit herausragender Vorarbeit. Der dritte Dortmunder im belgischen Kader, Axel Witsel, stand nach seiner langen Leidenszeit aufgrund eines Achillessehnenrisses noch nicht im Aufgebot für das Russland-Spiel.

Einen kleinen Dämpfer hatte Manuel Akanji mit der Schweizer Nationalmannschaft zu verkraften. Trotz Führung kamen die Eidgenossen, bei denen Akanji über 90 Minuten als rechter Innenverteidiger in der Dreierkette agierte, gegen Wales nicht über ein 1:1-Unentschieden hinaus.

Am Sonntag starten mit Jude Bellingham und Jadon Sancho zwei weitere Spieler von Borussia Dortmund ins EM-Turnier. Im Londoner Wembley-Stadion empfängt die englische Nationalmannschaft ab 15 Uhr Kroatien zum Auftaktmatch in Gruppe D.