Am heutigen Montagmittag fährt die Mannschaft von Borussia Dortmund mit dem Bus nach Amsterdam. Zwischen Sitzung, Training und Abfahrt beantworteten Cheftrainer Marco Rose und Mittelfeldspieler Julian Brandt auf der internationalen Pressekonferenz die Fragen der Journalisten. Sie einigt die Vorfreude auf einen heißen Fußballabend in der Johan-Cruyff-Arena.

„Ein Spiel, auf das jeder brennt.“ Julian Brandt freut sich auf den Gegner („Ajax ist sich immer treu geblieben, in dem Sinne, dass sie sehr attraktiven Fußball spielen. Die Jugendarbeit ist eine der Besten in Europa. Wie sie momentan in der Champions League spielen, ist herausragend.“), und er freut sich auf die „fußballverrückten Holländer“. 55.000 Fans finden in der Johan-Cruyff-Arena Platz, darunter werden 2.700 BVB-Fans sein.

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Marco Rose bewundert „vor allem die Vereinsphilosophie: Vom Nachwuchs bis in die erste Mannschaft Fußball total im 4-3-3. Es macht wirklich Spaß, ihnen zuzuschauen. Wir wissen, was auf uns zurollt. Eine geölte Maschine. Es wird für uns eine große Herausforderung. Der stellen wir uns gerne, denn wir wollen dort etwas mitnehmen. Wir wollen Ajax richtig fordern“.

Der Respekt ist groß, die eigenen Ambitionen sind es aber auch. Borussia Dortmund, das als erstes und bis heute einziges deutsches Team ein Europapokalspiel beim AFC Ajax gewinnen konnte (2012), will nach der Partie am Dienstagabend (Anstoß 21 Uhr, live bei Amazon Prime und im BVB-Netradio) nicht mit leeren Händen zurückfahren. „Wir brauchen 100 Prozent unseres Leistungsvermögens, um ein gutes Spiel abzuliefern und es eventuell zu unseren Gunsten zu entscheiden“, so Brandt.

Ajax‘ Stärken? Vorne und hinten. Lässt man den niederländischen Supercup (0:4 gegen PSV Eindhoven) außen vor, hat die Mannschaft wettbewerbsübergreifend erst zwei (!) Gegentore hinnehmen müssen. „Ajax steht in der Liga ein Stück weit über den Dingen“, weiß Rose: „Man muss Lösungen suchen und finden, sehr aufmerksam und spielaktiv sein. Durch hohes Pressing bieten sie Räume im Rücken der Abwehr. Wir werden wenig Zeit haben, wenn wir den Ball haben. Diese wenige Zeit müssen wir gut nutzen und uns in Position bringen.“ Seiner Mannschaft gibt er mit auf den Weg, sich nicht locken zu lassen, sondern zu versuchen, in der erwartet heißen Atmosphäre kühlen Kopf zu bewahren: „Wir stehen auch gerne für Schlagabtausch. Aber wir dürfen es nicht ausarten lassen.“ Die rechte Balance zu finden, wird die wichtigste Aufgabe sein: „Wir müssen Ballbesitzphasen haben, um Ruhe in unser Spiel zu bringen.“

Dass bei der Abschlusseinheit heute Vormittag nicht alle Spieler auf dem Rasen waren, hat nichts zu bedeuten. „Zweiter Tag nach dem Spiel, da arbeiten wir sehr individualisiert“, erklärte Rose und sprach von „ein paar Jungs, denen es gutgetan hat, im Gym was zu machen und nicht auf den Platz zu gehen. Wir müssen genau hingucken, um morgen Abend frisch zu sein. Es ist kein Verletzter hinzugekommen. Im Gegenteil: Wir dürfen zum ersten Mal Daxo (Dan-Axel Zagadou) mit in den Kader nehmen. Auch Steffen Tigges ist wieder mit dabei“. Die Startelf wird sich demnach vermutlich kaum verändern.

Michael Zorc sagte dem kicker: „Da treffen zwei sehr gute Mannschaften aufeinander, und ich hoffe, dass wir dominanter sind und uns am Ende durchsetzen.“ Mit drei Punkten im Gepäck wäre die nächtliche Busfahrt am Dienstag zurück nach Dortmund sicherlich entspannter. Denn die Teilnahme am Achtelfinale wäre dann schon zum Greifen nah.
Boris Rupert