Edin Terzic hat jedes seiner bisher sieben DFB-Pokalspiele als BVB-Cheftrainer gewonnen. Thomas Letsch hat jedes seiner fünf Bundesliga-Heimspiele als Cheftrainer des VfL gewonnen. Wessen Serie reißt am Mittwoch? Das Ruhrgebiet freut sich auf das große „kleine Derby“ im Achtelfinale des DFB-Pokals.

Erst ein direktes Pokal-Duell

Zum 81. Mal stehen sich beide Klubs in einem sogenannten „Pflichtspiel“ gegenüber. Nur einmal zuvor gab es ein Aufeinandertreffen im DFB-Pokal, 1982/83 im Viertelfinale. Vor 35.000 Zuschauern im Westfalenstadion ging es nach Toren von Erdal Keser (11.) und Bochums Stefan Pater (73.) in die Verlängerung, in der Marcel Raducanu (114.) und Amateur Franz-Josef Schmedding (118.) mit späten Toren den Halbfinal-Einzug für den BVB perfekt machten.

Beide mit weißer Weste

Sowohl Borussia Dortmund (3:0 bei 1860 München, 2:0 bei Hannover 96) als auch der VfL Bochum (3:0 bei Viktoria Berlin, 1:0 beim SV Elversberg) blieben in den beiden ersten Pokalrunden in ihren Auswärtsspielen ohne Gegentor.

Enge Kisten an der B1

Mit 36 Siegen liegt der BVB in der Bilanz des „kleinen Derbys“ vor dem VfL (20 Erfolge). Wie knapp es häufig zwischen beiden Klubs zuging, belegt die Tatsache, dass fast jedes dritte Duell unentschieden ausging (24 von 80). Wirft man einen Blick auf jene 34 anderen Klubs, die derzeit in der ersten oder zweiten Bundesliga spielen, hat Borussia nur gegen zehn Vereine eine schwächere Siegquote als jene 45 Prozent im Duell mit dem VfL.

Anne Castroper, Teil 1

Der VfL Bochum hat unter Trainer Thomas Letsch (seit 22. September 2022 im Amt) jedes seiner fünf Bundesliga-Heimspiele gewonnen, lag bei Siegen gegen Frankfurt (3:0), gegen die beiden Berliner Klubs Union (2:1) und Hertha (3:1) sowie gegen Gladbach (2:1) und zuletzt Hoffenheim (5:2) nicht einmal in Rückstand, verbesserte sich in der Tabelle vom letzten auf den 15. Platz.

Anne Castroper, Teil 2

Ein drückend überlegener BVB musste sich im jüngsten Bundesliga-Gastspiel in Bochum mit einem 1:1 begnügen. Dabei hatte er mehr Ballbesitz (62%), gab 19 Torschüsse mehr ab als der Gegner (23:4), lag bei den „Expected Goals“ klar vorne (2,83:1,02) und erspielte sich 15 Ecken (Bochum keine einzige). Es reichte nur zu einem Treffer von Julian Brandt. Davor hatte es in diesem Jahrtausend zwei Dortmunder Siege gegeben, vier weitere Unentschieden und zwei Bochumer Erfolge im Ruhrstadion.

Achtung, Achtelfinale!

Seit 2014 erreichte der BVB fünfmal das Pokalfinale! Wenn er auf dem Weg nach Berlin scheiterte, passierte dies immer in der Runde der letzten 16 Mannschaften. 2017/18 kam das Aus im Achtelfinale beim FC Bayern, in den beiden Folgejahren scheiterte man jeweils an Werder Bremen, in der vergangenen Saison beim FC St. Pauli. Durchbrochen wurde diese Negativ-Serie lediglich 2020/21 beim 3:2 n.V. gegen den SC Paderborn.

Achtungs-Erfolge im DFB-Pokal

Dreimal erreichten die Bochumer in den zurückliegenden zehn Jahren das Viertelfinale, scheiterten dort aber gegen die jeweiligen Finalteilnehmer Freiburg (2021/22) und Bayern München (2011/12 und 2015/16). Zweimal schafften sie es bis ins Finale, unterlagen dort jedoch Eintracht Frankfurt (0:1 im Jahr 1988) und 1. FC Köln (1:4 im Jahr 1968).

Adeyemi ist nicht dabei

Im Spiel bei Hannover 96 sah Karim Adeyemi die Rote Karte. Er wurde vom DFB für zwei Pokalspiele gesperrt und könnte damit frühestens wieder im Halbfinale eingesetzt werden.

Auslosung am 19. Februar

Erst eineinhalb Wochen nach Abpfiff des letzten Achtelfinals werden die Paarungen für das Viertelfinale gezogen. Die Auslosung ist am Sonntag, 19. Februar, ab 17.10 Uhr im ZDF zu sehen. Für das Viertelfinale qualifiziert sind bereits VfB Stuttgart, Union Berlin, Leipzig und Bayern München. Weitere mögliche Gegner für den Sieger des B1-Duells werden in den Paarungen SV Sandhausen – SC Freiburg, Eintracht Frankfurt – Darmstadt 98 und 1. FC Nürnberg – Fortuna Düsseldorf ermittelt.
Zusammengestellt von Boris Rupert