Die Sensation ist perfekt! Nach dem 19:28 im Hinspiel schafften Borussia Dortmunds Handballerinnen am Sonntagnachmittag im Viertelfinal-Rückspiel gegen Neptunes de Nantes einen umjubelten 32:22 (13:11)-Triumph. Kapitänin Alina Grijseels warf den BVB mit ihrem Treffer 19 Sekunden vor Schluss ins Final Four nach Graz. Über 1300 BVB-Fans in Hamm waren komplett aus dem Häuschen.

Personalien: Nach fast vierwöchiger Verletzungspause kam Alina Grijseels im Rückspiel gegen Nantes wieder zum Einsatz. Meret Ossenkopp hatte zwar ihre Erkältung überwunden, für eine Teilnahme am Rückspiel gegen das französische Spitzenteam reichte es aber nicht.

Spielverlauf: Die Stimmung in Hamm war von Anfang an atemberaubend. Über 1300 Fans hatten den Weg in die Westpress Arena gefunden. Und sie unterstützen ihre Mannschaft von der ersten Sekunde an lautstark.

Nantes begann gut, führte nach Toren von Mari Finstad Bergum und Oriane Ondono schnell mit 2:0. Doch davon ließ sich der BVB nicht beeindrucken. Die Schwedin Emma Olsson glich umgehend aus, Yara ten Holte hielt im Anschluss einen Siebenmeter und Zoe Sprengers brachte Schwarzgelb ein erstes Mal in Führung.

Auf dem Parkett ging es hart zu Sache. Nach 12 Minuten verletzte sich Linksaußen Zoë Sprengers, bis zu diesem Zeitpunkt mit vier Toren erfolgreichste Borussin, so schwer, dass sie stark humpelnd und unter Schmerzen das Feld verlassen musste. Dennoch ging die Aufholjagd weiter. Auch dank einer glänzend aufgelegten ten Holte im Tor, die in der ersten Viertelstunde zwei Siebenmeter parieren konnte, führte der BVB nach 20 Minuten 10:6. Kapitänin Grijeseels erhöhte kurz vor dem Pausenpfiff per Fernwurf auf 13:10.

Der zweite Durchgang begann mit einer Glanzparade von ten Holte, die gegen die am Kreis freistehende Onane Ondono zur Stelle war. Erst langsam befreite sich der BVB wieder, erhöhte durch die wieder aufs Feld zurückgekehrte Sprengers auf 20:17 (40.). Als Maraike Kusian zwölf Minuten vor dem Ende zum 23:19 und Zöe Sprengers kurz darauf zum 24:19 trafen, schöpften Fans und Mannschaft weitere Hoffnung.

Die letzten Minuten waren an Spannung kaum zu überbieten. 70 Sekunden vor Schluss egalisierte Alina Grijseels dann den Neun-Tore-Rückstand aus dem Hinspiel und traf zum 31:22. 19 Sekunden vor Ender der Begegnung war die Sensation perfekt: erneut war es Alina Grijseels, die mit ihrem zehnten Treffer den BVB ins Final Four warf.

Henk Groener (Trainer): „Es hat sich gezeigt, dass im Handball alles möglich ist. Wir haben immer dran geglaubt. Das war ein Sieg der Mannschaft. Wir haben mit Leib und Seele gespielt, dann ist so etwas möglich.“

Rupert Thiele (Abteilungsleiter): „Die letzten 15 Minuten waren einfach unglaublich. Mir fehlen die Worte für diese Leistung, ich bin überwältigt."

Dr. Reinhold Lunow (Präsident): "Das ist ein Riesending für den Sport in Dortmund. 15 Minuten vor Schluss habe ich kaum noch dran geglaubt, aber dann hat die Mannschaft eine echte Energieleistung hingelegt."

Ausblick: Nach der Länderspielpause geht es in der Bundesliga am 15. April mit dem Heimspiel gegen Sachsen Zwickau weiter.

BVB Handball-Damen: Moth, ten Holte, Kohorst; Grijseels (10/5), Sprengers (7), Kusian (3), Antl (3), van Kreij, Sasaki, Olsson (3), Rønning, Bleckmann (4), Hausherr (2), Stens, Birk, Garovic