Zur Fanrat-Sitzung am vergangenen Mittwoch waren die DFB-Vertreter Herr Dr. Koch und Herr Dr. Haslinger eingeladen worden, um gemeinsam über die Kritikpunkte der Fans gegenüber dem DFB zu sprechen und zu diskutieren. Zudem nahm Herr Dr. Hockenjos, Direktor Organisation beim BVB, die Position des Vereinsvertreters ein. Die Sitzung war bereits Wochen zuvor gemeinsam mit der AG Fanpolitik der Fanabteilung vorbereitet worden.

Schon im Sommer entstand im Fanrat die Idee, einen Austausch mit DFB-Vertretern zu organisieren. Anlass war damals unter anderem die laufende Protestaktion fast aller Ultragruppen in Deutschland, aber auch das Gesprächsangebot gegenüber allen Fans durch den DFB-Präsidenten, Herrn Grindel. So wurden bereits frühzeitig Herr Dr. Koch, Vertreter des Präsidiums im Kontrollausschuss, und Herr Dr. Haslinger, Leiter der Abteilung Sportgerichtsbarkeit, zu einer Fanrat-Sitzung eingeladen.

Um bestmöglich vorbereitet zu sein und die Diskussion strukturiert aufzubauen, trafen sich bereits ab September Mitglieder des Fanrats und Mitglieder der AG Fanpolitik der Fanabteilung. Dabei ging es vor allem darum, die wichtigsten Inhalte herauszustellen und die Gesprächsmethode zu entwickeln. Am Ende einigte man sich auf darauf, folgende Themen anzusprechen:

  • Kommerzialisierung
  • Transparenz Sportgerichtsbarkeit
  • Strafenkatalog
  • Kollektivstrafen
  • Zerstückelung der Spieltage + Anstoßzeiten
  • 50+1-Regel
  • Stehplatzkultur
  • Aufarbeitung der WM 2006
  • Relegation und Aufstiegsspiele

Im Wissen, dass es nur schwierig möglich sein wird, alle Themen intensiv zu diskutieren, wurde dennoch entschieden, zumindest bei jedem Thema die Kritikpunkte herauszustellen. Um dabei eine klare Rollenverteilung zu sichern, wurde für die Moderation der Runde diesmal kein Fanbeauftragter, sondern eine externe neutrale Person gewählt. Jonas Gabler, Mitarbeiter der KoFaS in Hannover, übernahm daher die Leitung der Runde.

Beginn der Sitzung war um 18:00 Uhr, das Ende wurde im Vorfeld auf 21:00 Uhr festgelegt. Am Ende dauerte die Diskussionsrunde bis weit nach halb 10, auf eine Pause wurde dabei kurzfristig verzichtet. Nicht nur dies zeigt, mit welcher Intensität die Themen besprochen wurden.

Die meiste Zeit wurde über die Themen Sportgerichtsbarkeit, Strafenkatalog und Kollektivstrafen diskutiert. Dabei wurde einmal mehr deutlich, dass Transparenz in diesen Bereichen beim DFB nicht immer gegeben ist. Auch die beiden DFB-Vertreter bestätigten, dass mehr öffentliche Berichterstattung über die Strukturen der Sportgerichtsbarkeit und einzelne Fälle wünschenswert sei. Man sei derzeit dabei, in einer internen Projektgruppe zu erörtern, wie bestimmte Dinge besser gemacht werden können. Die größten Meinungsunterschiede wurden bei der Frage nach der Sinnhaftigkeit und dem Nutzen von Verbandsstrafen erkennbar.

Für die anderen Themen blieb schließlich leider wenig Zeit. Es gab jedoch zumindest die Möglichkeit, dass jeweils ein Fanrat-Mitglied die Sicht der Fans darstellte und der DFB darauf erwidern konnte. So entstand dazu zwar keine weitere Diskussionsrunde, allerdings wurden die unterschiedlichen Wahrnehmungen sichtbar. Übereinstimmungen gab es teilweise bei dem Thema „50+1“ und bei dem Punkt „Stehplatzkultur“.

Da die Diskussionsrunde sehr intensiv und lang war, ist es uns leider nicht möglich, alle Inhalte wiederzugeben. Solltet Ihr Fragen zur Sitzung haben, könnt Ihr Euch jedoch jederzeit an die Fanabteilung oder die Fanbeauftragten wenden, die gerne auch im Detail berichten können. Gleichzeitig bitten wir um Verständnis, dass wir das Protokoll nicht veröffentlichen, da es sich in erster Linie um eine Fanrat-interne Veranstaltung gehandelt hat.

Wir bedanken uns erneut bei Herrn Dr. Koch und Herrn. Dr. Haslinger, dass sie für die Sitzung nach Dortmund gekommen sind, und bei allen Anwesenden für die intensive und aufschlussreiche Diskussionsrunde.