Die BVB-Damen sicherten sich im Final Four der European League in Graz den dritten Platz. Mit einer überragenden Yara ten Holte im Tor gelang gegen den Thüringer HC ein 28:23 (12:10)-Erfolg. Es ist die erste Medaille in der Vereinsgeschichte bei einem internationalen Finaltunier.

Ausgangslage: Nach der bitteren Niederlage nach Siebenmeterwerfen im Halbfinale am Samstag gegen Nykøbing war die Mannschaft von Henk Groener bereits nach weniger als 24 Stunden gegen den Thüringer HC im Spiel um den dritten Platz gefordert. Vereinspräsident Reinhold Lunow war extra nach Graz gekommen, um die Mannschaft vor Ort zu unterstützen.

Spielverlauf: Im Raiffeisen-Sportpark von Graz ging es sofort ordentlich zu Sache, beide Teams waren unglaublich engagiert, ohne jedoch fehlerfrei zu agieren. Der BVB fand zunächst besser in die Partie und erspielte sich einen leichten Vorsprung, weil Yara ten Holte gleich mehrfach parierte. Unter anderem entschärfte sie einen Siebenmeter und zwei Großchancen. Als die Borussia in der elften Minute mit 6:3 in Führung ging, sah sich Thüringens Trainer Herbert Müller zu einer Auszeit gezwungen.

Der THC-Coach hatte anscheinend die richtigen Worte gefunden, denn in der Folge konnte sein Team den Rückstand nicht nur verkürzen, sondern sogar ausgleichen. Dann zeigte Yara ten Holte ihre Klasse, als sie in den kommenden neun Minuten nur einen Gegentreffer zu ließ. Weil Haruno Sasaki und Lisa Antl offensiv Akzente setzten, gelang es der Groener-Sieben, sich wieder einen kleinen Vorsprung zu erarbeiten.

Zeitstrafen auf beiden Seiten sorgten dafür, dass das Spiel anschließend an Tempo und Rhythmus verlor. Gleich sechsmal musste eine Borussin für zwei Minuten auf die Bank, sodass sich die Mannschaft im Positionsangriff immer wieder schwertat. Ten Holte wuchs aber auch in dieser Phase mehrfach über sich hinaus und konnte eine Parade nach der anderen bejubeln. Auf 14 gehaltene Bälle kam sie vor der Pause, in die der BVB eine 12:10-Führung mitnahm.

Die Niederländerin machte nach dem Seitenwechsel da weiter, wo sie zuvor aufgehört hatte. Drei ihrer Paraden in den ersten fünf Minuten des zweiten Durchgangs sowie Treffer von Alina Grijseels und Harma van Kreij dienten als Basis, um den Vorsprung auf 20:15 in der 40. Minute anwachsen zu lassen.

Gut zehn Minuten später versuchte es Thüringen mit einer zusätzlichen Feldspielerin. Doch der BVB verteidigte diese Taktik gut und zwang den Gegner oft in schwierige Wurfsituationen. Als Zoe Sprengers drei Minuten vor Schluss das 26:20 erzielte, war klar, dass es für den dritten Platz reichen würde. Beim Abpfiff stand es 28:23 und der Jubel im schwarzgelben Lager kannte keine Grenzen.

Ausblick: Bereits am Mittwoch geht es weiter, wenn in der Sporthalle Wellinghofen die HSG Blomberg-Lippe zu Gast ist. Im Duell mit dem Vierten der Bundesliga geht es ab 19.30 Uhr um zwei wichtige Punkte im Kampf um den dritten Platz, der für die Teilnahme an der European League berechtigt.

Handball-Damen: Moth, ten Holte (2), Kohorst; Grijseels (2), Sprengers (1), Kusian (1), Ossenkopp, Olsson (1), Rønning (1), Bleckmann (4), Garovic, Antl (4), Sasaki (3), Hausherr (7/6), van Kreij (2)