Mahmoud Dahoud
- 8
- Gregor Kobel 1
- Mateu Morey Bauza 2
- Nico Schlotterbeck 4
- Salih Özcan 6
- Giovanni Reyna 7
- Sébastien Haller 9
- Marco Reus 11
- Raphael Guerreiro 13
- Nico Schulz 14
- Mats Hummels 15
- Julien Duranville 16
- Marius Wolf 17
- Youssoufa Moukoko 18
- Julian Brandt 19
- Anthony Modeste 20
- Donyell Malen 21
- Jude Bellingham 22
- Emre Can 23
- Thomas Meunier 24
- Niklas Süle 25
- Julian Ryerson 26
- Karim Adeyemi 27
- Felix Passlack 30
- Abdoulaye Kamara 32
- Alexander Meyer 33
- Marcel Lotka 35
- Tom Rothe 36
- Luca Unbehaun 38
- Göktan Gürpüz 42
- Jamie Bynoe-Gittens 43
- Soumaila Coulibaly 44
- Antonios Papadopoulos 47
Seit Juli 2017 steht der 26 Jahre alte deutsche Nationalspieler bei Borussia Dortmund unter Vertrag. Der Mittelfeldspieler kam bis Juni 2022 (Stichtag für alle Angaben) wettbewerbsübergreifend in 129 Partien (5 Tore / 16 Vorlagen) für den BVB zum Einsatz und gewann 2021 den DFB-Pokal.
1996 kam er in Amûdê auf die Welt, einer Stadt nahe der syrisch-türkischen Grenze. Als er neun Monate alt war, flohen seine Eltern vor dem Assad-Regime und fanden in Deutschland ein neues Zuhause. In Reusrath, einem Stadtteil von Langenfeld im Kreis Mettmann, ist er aufgewachsen, zur Schule gegangen und verbrachte den Nachmittag auf der Straße. Mit anderen Kindern beim Fußball. „Wo wir wohnten, gab es einen Parkplatz, aber niemand hatte ein Auto, also haben wir dort immer Fußball gespielt. Ich war in jeder freien Minute draußen und habe gekickt.“ Narben zieren seine Arme und Knie. „Kleine Andenken an meine Kindheit, an die Spiele auf Asphalt und Beton. Das war eine coole Zeit, immer gegen die älteren Jungs, da waren auch richtig gute Zocker dabei. Später, als ich schon ein bisschen älter war, haben wir uns jeden Sonntag auf einem Parkplatz getroffen, da kamen bestimmt 40 Leute zusammen, und wir haben richtige Turniere gespielt.“
Da spielte Mahmoud Dahoud, den alle nur „Mo“ rufen, schon im Verein, zunächst bei Germania Reusrath, ab 2009 für Fortuna Düsseldorf. Ein Jahr später wechselte er ins Jugendinternat von Borussia Mönchengladbach, mit dem Ziel, „eines Tages Profi zu werden“. Aus seinem Traum wurde Wirklichkeit; nicht sofort, sondern Schritt für Schritt. Es ging nicht nur nach vorn, sondern immer mal wieder auch ein Stückchen zurück.
Auf das Bundesliga-Debüt am 11. April 2015 folgten 27 weitere Bundesliga-, vier Europa-League- und vier Champions-League-Einsätze für Gladbach. Der Junge aus Amûdê war angekommen auf der ganz großen Fußballbühne. Auch in der deutschen Nationalmannschaft fand er seinen Platz, durchlief von der U18 bis zur U21, mit der er 2017 die Europameisterschaft gewann, alle Jahrgänge für sein zweites Heimatland. „Es war immer klar, dass ich für Deutschland spiele. Das bedeutet mir viel; es ist eine Ehre.“ Am 7. Oktober 2020 debütierte er im Länderspiel gegen die Türkei in der A-Nationalmannschaft.
„Ich fühle mich Deutschland sehr verbunden. Ich bin hier aufgewachsen, kenne dieses Land, und egal, wo ich im Urlaub bin und wie schön er ist – nach fünf bis sechs Tagen habe ich Heimweh und möchte zurück.“ Die Heimat seiner Eltern habe er „leider nie kennengelernt. Arabien ist für mich eine große Unbekannte, es hat nur mal zu drei Tagen im Libanon gereicht, in Syrien ist es leider zu gefährlich. Das fällt mir schon schwer. Ich würde wahnsinnig gern mal meinen Opa besuchen, den kenne ich nur vom Telefon“.
Dahoud – seit 2017 im Trikot von Borussia Dortmund – ist mit dem Ball am Fuß, mit seinen unberechenbaren Körpertäuschungen, zuweilen eine echte Augenweide. Am 1. Spieltag der Saison 2018/19 erzielte er im Heimspiel gegen Leipzig mit einem tollen Kopfball seinen ersten Treffer im BVB-Dress. In der Spielzeit 2019/20 stand nach dem coronabedingten Re-Start bis zur im Spiel gegen Bayern München erlittenen Knieverletzung stets in der ersten Elf. 2020/21 waren es 15 Startelf-Einsätze in der Bundesliga, davon elf an den letzten 13 Spieltagen. Auch im DFB-Pokal-Finale gegen Leipzig (4:1) durfte er von Beginn an ran und bereitete das 1:0 von Jadon Sancho vor. Läuferisch können ihm nur wenige Spieler das Wasser reichen: Mo Dahoud lief in jener Saison im Schnitt 12,6 km pro 90 Minuten; das war BVB-Bestwert. 2021/22 waren es gute 11,9 km pro 90 Minuten. Unter Trainer Marco Rose war er fest eingeplant, saß nur in drei Ligaspielen komplett auf der Bank, stand dagegen 20-mal in der Startelf – so häufig wie nie zuvor. Seine fünf Scorer-Punkte 2021/22 sammelte er alle in der Rückrunde. Als über seine Kreativität und seinen Spielwitz kommender Sechser/Achter verfügt er über ein Alleinstellungsmerkmal im Kader der Borussia.
„Ich bin viel stabiler, viel erwachsener geworden. Ich habe gelernt, jeden Tag mit positiver Stimmung zum Training zu gehen und dann alles zu geben, was ich kann. Das ist wahnsinnig wichtig, denn nur so kannst du dich auch verbessern“, sagte er im November 2020 in einem Interview mit dem Mitgliedermagazin BORUSSIA: „Nur nach einem guten Training komme ich glücklich nach Hause, denn dann ich weiß, dass ich alles gegeben habe.“