Borussia Dortmund hält mit einem Heimsieg gegen Werder Bremen den Kontakt zu den Champions-League-Rängen. Am 29. Spieltag der Fußball-Bundesliga setzte sich der BVB mit 4:1 (3:1) gegen den Pokal-Halbfinalisten aus Bremen durch.

Es berichtet Boris Rupert

Mit drei Treffern binnen neun Minuten drehten die Borussen einen 0:1-Rückstand (Rashica, 14.) und gingen mit einem 3:1-Vorsprung in die Halbzeitpause. Reyna mit einem sehenswerten Schuss aus 16 Metern (29.), Haaland zunächst per Elfmeter (34.) und dann freistehend per „Abstauber“ (38.) schossen Borussia Dortmund auf die Siegerstraße. Hummels erzielte in der 87. Minute den 4:1-Endstand.

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Ausgangslage:  
Sechster gegen Dreizehnter. Werder hatte nach den Samstagspielen weiter vier Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz, Borussia sieben Zähler Rückstand auf einen Platz in der Champions League und nun einen Punkt Rückstand auf Platz fünf.

Personalien:  
Ohne Delaney, Moukoko, Sancho, Schmelzer, Witsel und Zagadou ging der BVB in den Spieltag. Vier Tage nach dem 1:2 gegen Manchester gab es zwei Wechsel in der Startelf: Reyna und Brandt ersetzten Can und Knauff (beide Bank).

Taktik:  
Damit war die Mannschaft personell einen Tick offensiver aufgestellt als zuletzt. Angeordnet war sie in einer 4-3-3-Grundordnung mit Dahoud zentral vor der Abwehr, Brandt und Bellingham auf den Halbpositionen im Mittelfeld sowie den häufig die Seite tauschenden Außenstürmern Reyna und Reus. Werder staffelte sich gegen den Ball in einer 5-3-2-Systematik und setzte auf schnelles Umschaltspiel nach Ballgewinn.

Spielverlauf & Analyse:
Der BVB, der nur eins der vergangenen zwölf Bundesliga-Spiele gegen Werder verloren hatte (acht Siege, drei Remis), musste mit dem zweiten Bremer Konter das frühe 0:1 hinnehmen. Nach einem langen Ball aus der Bremer Hälfte und Kopfballgewinn von Hummels an der Mittellinie setzte Eggestein nach und spielte steil auf Rashica, der nicht mehr zu halten war und aus halbrechter Position zum 0:1 einschoss (14.).

Fast im Gegenzug verfehlte Brandt mit einer Direktabnahme knapp das Bremer Tor und verpasste damit den schnellen Ausgleich (16.). Insgesamt aber war das Dortmunder Spiel zu Beginn zu schwerfällig, zu langsam im Aufbau. Trotz Spielkontrolle (88% Ballbesitz nach einer Viertelstunde) kam zunächst wenig Überraschendes zustande, während der Gast seine Konter zielstrebig nach vorne trug, fast immer über die rechte Seite.

Eine tolle Ballannahme und -mitnahme von Morey auf dem rechten Flügel leitete dann den Ausgleich ein. Mit dieser einen Aktion war Bremens Ordnung aufgerissen, und Reyna nutzte die Lücke mit einem Gewaltschuss von der Strafraumlinie zum 1:1 (29.). Zwei Minuten später wurde Reus von Möhwald gefoult – Elfmeter! Haaland verwandelte sicher zum 2:1 (34.). Werder verlor nun den Zugriff, bot Räume an, die Reyna nur weitere vier Minuten später nutzte. Seine Hereingabe flipperte durch den Strafraum, und im Rücken von Veljkovic konnte Haaland zum 3:1 einschießen (38.). Mit einer Glanzparade gegen Bellingham verhinderte Pavlenka das vierte Gegentor – auch hier war Reyna von dessen Vorderleuten nicht zu stellen gewesen.

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Der BVB kam mit Piszczek für Morey aus der Kabine und verbuchte in Person von Reus eine Doppelchance: Zunächst lenkte Pavlenka dessen kraftvollen Schuss zur Ecke (55.), im Anschluss kam der BVB-Kapitän außerhalb des Strafraums erneut an den Ball. Der Schuss aus 18 Metern halblinker Position ging nur knapp vorbei.

Werder gab nach rund einer Stunde die Zurückhaltung auf und wurde plötzlich gefährlich: Eggestein traf den Pfosten (63.), im Anschluss klärte Hummels in höchster Not eine Flanke vor dem einschussbereiten Rashica. Auf der Gegenseite spielte Reyna einen Ball perfekt in den Lauf von Haaland, der sich von zwei Bewachern gelöst hatte, aber nicht an Pavlenka vorbeikam, der am Elfmeterpunkt mit dem Fuß klärte (64.).

Solche Szenen wurden seltener gegen nun höher attackierende Bremer, die am Anschlusstreffer schnupperten. Zunächst schoss Sargent freistehend in bester Position über das Tor (73.), noch in der gleichen Minute wurde er von Eggestein in Szene gesetzt: Hitz klärte stark zur Ecke. Selkes Kopfball-Aufsetzer ging knapp übers Tor (80.).

Haalands Kopfballtor nach Freistoßflanke von Reus zählte nicht (Abseits, 82.), so dass Werder auch vom Ergebnis her gegen müde wirkende Dortmunder im Spiel blieb. Reynas Kopfball strich knapp über die Querlatte (84.), Pavlenka klärte mit dem Fuß gegen Haaland zur Ecke (86.). Die gab Hazard herein, Hummels setzte sich im Kopfballduell durch, Gebre Selassie und Pavlenka behinderten sich, und am Ende lag der Ball im Netz (87.)

Ausblick:  
Am Mittwoch (20.30 Uhr) gastiert Union Berlin im Signal Iduna Park, am kommenden Samstag reist der BVB nach Wolfsburg.

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