„Vom Feld in den Fanshop“-Initiative von BMZ und Textilunternehmen BRANDS Fashion: Borussia Dortmund setzt sich im Verbund mit acht Fußballclubs der 1. und 2. Bundesliga für faire Bio-Baumwolle bei der Produktion ihrer Fan-Artikel ein. 

In diesem Jahr haben sich erstmalig neun Fußballclubs der 1. und 2. deutschen Bundesliga (1. FC Union Berlin, Arminia Bielefeld, Borussia Dortmund, Eintracht Frankfurt, FC St. Pauli, Hamburger SV, SV Werder Bremen, VfB Stuttgart und VfL Wolfsburg) zusammengetan, um 450 Kleinbäuerinnen und Kleinbauern einer Baumwollkooperative in Indien in den kommenden drei Jahren bei der Umstellung auf den Anbau von Bio-Baumwolle zu unterstützen. 

Die Vereine dieser Allianz beziehen darüber hinaus zukünftig die Baumwolle aus dem Projekt und verarbeiten diese für ihre Merchandise-Artikel. Ab Sommer 2023 sollen erste Artikel in den Fanshops erhältlich sein. Gleichzeitig bietet das Projekt Kindern und Jugendlichen in den angrenzenden Gemeinden des Baumwollanbaus durch Sporttrainings Bildungsperspektiven an. Besonders Mädchen und junge Frauen sollen hiervon profitieren.

Die Initiative wurde vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gemeinsam mit dem Textilunternehmen BRANDS Fashion ins Leben gerufen. Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH unterstützt die Umsetzung.

Hintergrund

Kleinbäuerliche Familien profitieren vom Bio-Baumwollanbau 

6,2 Mio. Tonnen Baumwolle jährlich und 35 Prozent der globalen Anbauflächen: Indien ist der weltweit größte Baumwollproduzent. Noch immer aber hat der übermäßige Einsatz von Pestiziden Einfluss auf die Boden- und Wasserqualität. Für viele Kleinbäuerinnen und Kleinbauern reicht das Einkommen zum Leben nicht aus. Gleichzeitig gibt es eine wachsende Nachfrage für nachhaltige und insbesondere biologische Textilprodukte. 

Das GIZ Globalvorhaben „Nachhaltigkeit und Wertschöpfung in Agrarlieferketten (AgriChains)“ sowie die Kleinbauernkooperative Rapar & Dhrangadhra Farmers Producer Company (RDFC) unterstützen daher 450 Kleinbäuerinnen und -bauern über einen Zeitraum von drei Jahren während der gesamten Umstellungsphase von konventioneller zu Bio-Baumwolle – etwa durch Schulungen in nachhaltigen Anbaupraktiken oder den Zugang zu verbessertem Saatgut. Durch die Steigerung des Angebots und die Abnahme der Baumwolle bereits während der Umstellungsphase sollen die kleinbäuerlichen Betriebe künftig rund 2 Tonnen Baumwolle je Hektar für die Merchandise-Artikel der Vereine produzieren. Die Vereine verpflichten sich derweil, die Artikel bereits in der Umstellungsphase abzunehmen. Durch die qualitativ hochwertige und verantwortungsvolle Produktion sollen die Kleinbäuerinnen und -bauern langfristig von höheren Einkommen profitieren und die Umwelt geschützt werden.

Fair play: Sportangebote für benachteiligte Kinder und Jugendliche 

Auch für die Kinder und Jugendliche vor Ort ist das Engagement der Bundesligisten ein Gewinn – häufig leiden sie unter einem fehlenden Zugang zu Bildungsangeboten. Gemeinsam mit dem Youth Football Club Rurka Kalan bietet das Projekt Sportprogramme in zehn Gemeinden in den Baumwoll-Anbauregionen für Kinder und Jugendliche an. Beraten und gesteuert werden die Programme durch das GIZ Globalvorhaben „Sport für Entwicklung“. 

Ziel ist es, das Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen von rund 1000 Kindern und Jugendlichen durch Sportangebote zu stärken und ihre schulischen Leistungen zu verbessern. Gleichzeitig werden sie für Umwelt- und Ressourcenschutz sensibilisiert. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf Mädchen und jungen Frauen. Sie sind oft besonders von den Herausforderungen in den Anbauregionen und dem Mangel an Bildungschancen betroffen. Für das Projekt werden Sporttrainerinnen und -trainer aus den Gemeinden ausgebildet. Sie führen als Botschafterinnen und Botschafter die Sportprogramme durch und sind wichtige Ansprechpersonen für die Kinder und Jugendlichen – auf und neben dem Platz.