Am heutigen 20. November wird Youssoufa Moukoko 18 Jahre alt. In seiner Zeit bei Borussia Dortmund hat der Teenager schon so einiges erlebt und stand bereits früh im Fokus der breiten Öffentlichkeit. Doch nicht alles über den gebürtigen Kameruner ist bekannt. Zum 18. Geburtstag haben wir 18 Fakten über den Mittelstürmer gesammelt – von Mitspielern als begleitende Fahrpersonen über Rituale, Idole und Familie. 

1 „Gib mir einen Ball und ich zeige Dir, was mein Leben bedeutet“ – das ist Youssoufa Moukokos Lieblingsspruch, den er sich immer wieder verinnerlicht. Für seine Ziele investiert er alles, verbringt viele Extrastunden auf dem Platz und im Kraftraum. Talent ist seiner Ansicht nach zwar wichtig, aber spätestens auf Profi-Niveau seien harte Arbeit und Disziplin von mindestens genau so großer Bedeutung.  

Bei den Profis trägt Moukoko die Nummer 18. Auch bei seinem Ex-Verein FC St. Pauli und in Teilen der BVB-Jugend hatte er sein Alter auf dem Rücken. Während seiner Zeit in Hamburg hatte er eigentlich die 10 oder die 9 haben wollen. Da beide Trikots aber bereits vergeben waren, nahm er die 18. „Mit dieser Rückennummer hat meine Geschichte im Fußball angefangen“, so der deutsche Nationalspieler. 

Zwei besondere Rituale sollen „Mouki“, wie er in BVB-Kreisen genannt wird, vor Trainingseinheiten und Spielen Glück bringen. Der Muslim nimmt sich in der Kabine immer einen Moment Zeit, um ein Gebet zu sprechen. „Das gibt mir zusätzliche Kraft, ich mache das schon immer“, sagt er. Zudem betritt er den Platz immer zuerst mit dem rechten Fuß. 

Youssoufas Eltern leben in Hamburg. An freien Tagen fährt er oftmals in die Hansestadt, um sie zu besuchen. Häufig kommen Mama und Papa aber auch nach Dortmund, um nach dem Rechten zu schauen oder den Sohnemann bei Heimspielen zu unterstützen. „In der Nähe meiner Eltern komme ich sehr gut runter. Gefühlt telefoniere ich mit meiner Mutter am Tag 1000-mal, sie ist sehr wichtig für mich“, erzählt Moukoko. 

Auf seinem Weg zum Fußballprofi wurde der Teenager von vielen wichtigen Menschen an seiner Seite unterstützt. „Am engsten hat mich sicherlich Sebastian Geppert begleitet. Ihn kenne ich seit meiner Ankunft in Dortmund“, sagt er und führt aus: „Er war mein Trainer in der U17 und nun arbeite ich auch mit ihm bei den Profis zusammen.“ Dazu gehören auch Otto Addo, Lars Ricken und Eddy Boekamp, der Sportlicher Leiter im BVB-Nachwuchs ist. „Die drei haben mir vor allem in der Jugend sehr viel geholfen. Neben schulischen Angelegenheiten haben sie mir auch beigebracht, wie ich mit den Medien umzugehen habe.“ Auch Familie und Berater standen ihm immer zur Seite.  

Moukoko bezog bereits mit 16 Jahren seine erste eigene Wohnung. Als er 2016 vom FC St. Pauli zu Borussia Dortmund gewechselt war, kam er für die ersten zwei Jahre im Ruhrgebiet bei einer Gastfamilie unter. Carsten und Tanja Mißner nahmen das Talent auf, Sohn Tobias spielte damals auch in der BVB-Jugend und ist heute beim SV Elversberg in der 3. Liga aktiv. Nach weiteren zwei Jahren zog er ins BVB-Jugendhaus am Trainingsgelände in Brackel ein. Der Umzug in die eigene Wohnung erfolgte auch wegen der Corona-Pandemie. Als Mitglied des Profi-Kaders sollte jeder vermeidbare Kontakt gemieden werden, weshalb der Umzug die logische Schlussfolgerung war. 

Die Schule hat der Borusse mit dem Realschulabschluss erfolgreich abgeschlossen. Neben Sport hat er sich im Klassenraum vor allem für Geschichte begeistert: „Das mache ich auch jetzt noch. Ich mag es einfach, über die Geschichte zu lesen und dabei zu lernen, wie sich die Dinge in der Vergangenheit entwickelt haben.“ Mathe zählte nicht zu seinen größten Stärken – aber auch das hat er gemeistert. 

Mit seinem Wechsel zu Borussia Dortmund gab es für Moukoko nur noch ein großes Ziel: Fußballprofi werden! Über andere Berufsfelder hat er sich nie große Gedanken gemacht. Jedoch könnte er sich eine bestimme Aufgabe sehr gut vorstellen. „Alternativ hätte ich gerne mit Kindern zusammengearbeitet. Sei es als Sportlehrer oder als Erzieher in einer Kita“, verrät Youssoufa. „Die Arbeit mit Kindern würde mir Spaß machen.“ Dabei ist ihm vor allen Dingen sein eigener Hintergrund wichtig und die Tatsache, dass auch er in jungen Jahren viel Unterstützung erfahren hat, um heute seine Träume verwirklichen zu dürfen. 

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Während andere Profis spezielle Abläufe haben, um sich zu motivieren, sagt Youssoufa Moukoko: „Jedes Mal, wenn wir ein Spiel haben, habe ich richtig Bock. Ich brauche nichts Spezielles, um mich so richtig zu motivieren. Ich höre etwas Musik und telefoniere auch immer nochmal mit meiner Mutter. Das reicht und tut mir gut.“ 

10 Als er im November 2020 im Alter von 16 Jahren und einem Tag sein Bundesliga-Debüt für den BVB feierte, klingelte bereits mit dem Schlusspfiff das Telefon des Teenagers. „Als ich in die Kabine kam, hatte ich bereits unzählige Nachrichten und verpasste Anrufe meiner Mutter auf dem Handy. Sie rief dauernd an und war dann auch die erste Person, mit der ich in der Kabine telefoniert habe.“ Neben vielen weiteren Nachrichten gab es auch ein besonderes Video aus der Heimat in Kamerun, in dem Freunde feierten und gratulierten. 

11 War er in der BVB-Jugend fast nie verletzt, musste Moukoko in seiner Zeit bei den Profis bereits einige Zwangspausen einlegen. In dieser Phase war vor allem ein Borusse sehr wichtig für ihn: Marcel Schmelzer. „Mit Schmelle habe ich meine Reha zusammen absolviert. Er hat mich immer wieder motiviert und sich viel Zeit für mich genommen. Das hat mich auch mental weitergebracht“, erzählt der Stürmer. Die BVB-Legende hat gemerkt, dass es nicht einfach für Youssoufa war und wusste, wie mit der Situation des Stürmers umzugehen ist. 

12 Während des vergangenen Jahreswechsels war der Volljährige das erste Mal seit 2014 wieder in seinem Heimatland Kamerun. Dort leben viele Freunde und Familienmitglieder. Für Youssoufa war die Reise auch aus einem anderen Grund sehr wertvoll: „Es war sehr schön zurückzukommen. Ich werde das immer wieder machen, um nicht zu vergessen, wo ich herkomme. Dort ist es anders als in Deutschland. Ich weiß das zu schätzen.“  

13 Die Wand des Bolzplatzes, auf dem der Stürmer früher jeden Tag in seiner afrikanischen Heimat gekickt hat, ist mit einem riesigen Gemälde verziert, was ihn im BVB-Trikot zeigt. Als er das Kunstwerk während seines letzten Besuches gesehen hat, konnte er es selbst kaum glauben und unterhielt sich lange Zeit mit dem Künstler über Idee und Umsetzung. Bis zu seiner Zeit beim FC St Pauli spielte Moukoko übrigens nie im Verein. In Kamerun wurde ausschließlich auf der Straße gespielt, Viertel gegen Viertel. 

14 Das große Idol des 18-Jährigen ist Lionel Messi. Für Borussias Nummer 18 ist der Argentinier der beste Fußballer aller Zeiten. Moukoko ist der Meinung, dass der siebenmalige Gewinner des Ballon d‘Or Dinge mit dem runden Leder anstellt, die sonst kein anderer kann. Aber auch mit Cristiano Ronaldo kann er sich identifizieren. „Ich mag seine harte Arbeit und den unbedingten Willen, den er ausstrahlt, ein Tor erzielen zu wollen. Aber Messi ist einfach Messi, er ist anders.“ 

15 Apropos Messi: Zu seinem 15. Geburtstag bekam der Borusse einen Karton zugeschickt, über dessen Inhalt er mit seinen Freunden im BVB-Jugendhaus lange rätselte. Zur Überraschung aller war es ein signiertes Trikot seines großen Vorbilds mit der Nummer 10 – ein außergewöhnliches Geschenk. 

16 Heute bringt er die Fans auf der Südtribüne in Ekstase, im November 2018 stand er selbst darauf. Beim Gruppenspiel in der UEFA Champions League gegen den FC Brügge bekam Moukoko einen Geschmack von der Stimmung auf der größten Stehplatztribüne Europas. „Das war verrückt und hat richtig Spaß gemacht. Alle fiebern dort mit und für mich war es super, da ich weiß, was den Menschen hier der BVB bedeutet“, schwärmt er von den schwarzgelben Anhängern. 

17 Positive Ausstrahlung und immer ein Lächeln auf den Lippen – das ist Youssoufa Moukoko. Ein Grund dafür, warum er in der BVB-Kabine sehr beliebt ist. Dort sitzt Youssoufa neben Neuzugang Salih Özcan. Der andere Platz neben ihm ist momentan frei – zuvor saß dort Manuel Akanji. „Salih ist ein super Typ. Er hat immer einen lustigen Spruch auf Lager und zieht mich auch gerne mal auf.“ 

18 Mit 18 darf Moukoko endlich allein Auto fahren – die nötige Fahrlizenz besitzt er bereits. Waren es im Jugendhaus nur ein paar Schritte bis zum Trainingsplatz, so gestaltet sich der Weg zum Training seit dem Umzug in eine eigene Wohnung etwas komplizierter. Zu Beginn seiner Zeit bei den Profis wurde der Stürmer vom damaligen Nachbarn Erling Haaland mit nach Brackel genommen. Als dieser umzog, war es Torhüter Roman Bürki, der den Stümer zuhause abholte. Während dieser Zeit hat Youssoufa seinen Führerschein gemacht und fragte vorsichtig bei Bürki nach, ob er sich vorstellen könne, seine Begleitperson im Straßenverkehr zu werden. „Roman sagte sofort zu. Ich trug ihn dann zum begleiteten Fahren ein. In der Regel fuhr er immer zum Training hin und ich durfte sein Auto dann zurückfahren“, erinnert er sich. Nach Bürkis Abgang sind es verschiedene Spieler, die ihn mit zum Training nahmen. Jetzt kann der BVB-Profi selbst fahren und hat dafür bereits auch schon einen kleinen Mini Cooper. 

09 Moukoko-Meilensteine 

Wechsel zum BVB 2016 
Mit neun Jahren ist Youssoufa Moukoko nach Deutschland gekommen. Nachdem er in der Jugend des FC St. Pauli für Aufsehen gesorgt hat, entschied er sich zwei Jahre später für einen Wechsel zu Borussia Dortmund. Viele Angebote lagen vor, am Ende hat er sich aber für Schwarzgelb entschieden. „In Dortmund wurde mir ein genauer Plan vorgelegt, der mir den Weg nach oben in verschiedenen Schritten aufgezeigt hat. Neben den Besuchen im Stadion hat mich diese Vorgehensweise am meisten überzeugt“, erklärt er. 

Erstes Jahr in der U15 
Während seines ersten Jahres in Borussia Dortmunds U15 erzielte Moukoko 33 Treffer in 21 Regionalliga-Spielen. Anschließend wurde er bereits als 12-Jähriger in die U17 hochgezogen, wo er mit seinem Team in der B-Junioren-Bundesliga West antrat. 

Deutscher Meister mit der U17 
Gleich im ersten Jahr wurde Moukoko mit der U17 unter Trainer Sebastian Geppert Deutscher Meister. Am Ende standen für den Torschützenkönig 40 Treffer in 28 Partien zu Buche. Im Finale gegen den FC Bayern München sorgte der damals 13-Jährige kurz vor Schluss für den umjubelten 3:2-Siegtreffer. 

Tore wie am Fließband 
Im Folgejahr verpassten Moukoko und die U17 die Titelverteidigung nur knapp. Im Finale musste sich die Mannschaft dem 1. FC Köln geschlagen geben. Youssoufa wurde erneut Torschützenkönig und stellte mit insgesamt 50 Treffern in 28 Spielen einen neuen Rekord auf. Im Anschluss wirkte er als 14-Jähriger in der U19 mit und erzielte bis zum coronabedingten Abbruch der Saison 34 Treffer in 20 Bundesliga-Spielen. Auch die folgende Saison wurde abgebrochen, nach vier Spieltagen und zehn Moukoko-Treffern.  

Erstes Training mit den Profis 
Im Sommer 2020 trainierte der Stürmer als 15-Jähriger ein erstes Mal mit den BVB-Profis. Eine enorme Umstellung, wie er nach seiner ersten Einheit feststellen musste: „Das Tempo war extrem schnell und ich war es gar nicht gewohnt. Bei den Junioren hast du viel mehr Zeit mit dem Ball am Fuß. Am Ende des Tages lag ich total kaputt im Bett und konnte gar nichts mehr machen.“ 

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Bundesliga-Debüt in Berlin 
An seinem 16. Geburtstag reiste er mit den BVB-Profis zum Auswärtsspiel bei Hertha BSC. Einen Tag später wurde er in der 85. Minute für Erling Haaland eingewechselt und steht damit bis heute als jüngster Bundesliga-Spieler in den Geschichtsbüchern. „Im Jugendhaus habe ich immer davon geträumt“, schwärmt Moukoko, „als ich meinen Namen hörte und den Platz betrat, habe ich gemerkt, dass sich all die harte Arbeit gelohnt hat.“ 

Erstes Bundesliga-Tor 
Zum jüngsten Bundesliga-Torschützen wurde Youssoufa Moukoko ebenfalls in Berlin. Gegen Union stand am Ende zwar eine 1:2-Niederlage, der Angreifer hatte aber in der 60. Minute nach Zuspiel von Raphael Guerreiro mit einem strammen Linksschuss sein erstes Bundesligator zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich erzielt.  

DFB-Pokalsieger 
Immer wieder Berlin: Seinen ersten Titel mit den BVB-Profis feierte Moukoko am 13. Mai 2021 auch in der Hauptstadt. Beim DFB-Pokal-Triumph im Olympiastadion gegen Leipzig musste er allerdings aufgrund einer Verletzung von der Tribüne aus mitfiebern.  

Derbyheld 
Zum jüngsten BVB-Torschützen in einem Revierderby wurde Moukoko am siebten Spieltag der laufenden Bundesliga-Saison. Der 17-Jährige erzielte nach 78 Minuten per Kopf den umjubelten 1:0-Siegtreffer gegen Schalke 04. „Das werde ich nie vergessen, weil ich weiß, was den Menschen in Dortmund dieses Spiel bedeutet. Den ganzen Tag über hatte ich ein gutes Gefühl, dass ich treffe und dann ist es wirklich passiert – unbeschreiblich.“ 
Autor: Julian Bente
Foto: Alexandre Simoes  

Der Text stammt aus dem Mitgliedermagazin BORUSSIA. BVB-Mitglieder erhalten die BORUSSIA in jedem Monat kostenlos. Hier geht es zum Mitgliedsantrag.

BVB-TV by 1&1: Happy Birthday, Youssoufa Moukoko!