Borussia Dortmunds Handballdamen gewinnen auch das nächste Bundesligaspiel routiniert und hochverdient mit 28:22 (15:12) bei der HSG Bensheim-Auerbach. Unter der Regie von Interimstrainer Andreas Kuno, der das Team zusammen mit Dominik Schlechter betreute, zeigten die ersatzgeschwächten Dortmunderinnen in einer kämpferischen Partie ihre ganze Klasse. Nach dem Pausenstand von 15:12 ließ der BVB auch im zweiten Durchgang nicht nach und brachte den nächsten doppelten Punktgewinn mit nach Hause.

„Das war ein hart erarbeiteter Sieg in einer schwierigen Phase für uns, die zudem von großen Personalproblemen geprägt ist. Aber mit einer guten Abwehr und einer guten Torfrau haben wir verdient die nächsten zwei Punkte geholt", sagte BVB-Interimstrainer Andreas Kuno.

Ein umso bemerkenswerterer Erfolg, denn die Handballerinnen des BVB mussten beim Tabellenvierten auf die Niederländerin Harma van Kreij verzichten, die sich am Donnerstag im Training eine Bänderverletzung zugezogen hatte.

Dass es kein Spaziergang werden würde in der Bensheimer Weststadhalle, war schnell klar und von den BVB-Trainern auch so erwartet worden. Nach sieben Minuten stand es 4:3 für Bensheim, der Beginn der Partie war geprägt von zahlreichen Zeitstrafen, Unterzahl-Spielen, Fehlwürfen und hektischen Aktionen. Von Seiten des BVB kein Vergleich zu den überlegen geführten Partien gegen Halle-Neustadt oder Neckarsulm.

Doch die Dortmunderinnen fanden nach einer Viertelstunde zu ihrem gewohnten Tempospiel, reduzierten die eigene Fehlerquote und hatten im Gegensatz zu Bensheim keine Probleme mit dem Zeitspiel. Als Kapitänin Alina Grijseels nach 15 Minuten zum 7:7 per Siebenmeter ausglich, war der BVB zum ersten Mal auf Augenhöhe. Auch dank einer sehr gut aufstellten Yara ten Holte im Dortmunder Kasten. In nur fünf Minuten zogen die Schwarzgelben auf 12:9 davon. Alina Grijseels führte klug Regie, Zöe Sprengers und Lisa Antl verwandelten die Gegenstöße. Mit sechs Treffern in den ersten 30 Minuten war Sprengers die überragende Torschützin.

Fünf Minuten vor der Pause führte der BVB bereits mit 14:10. Und wäre nicht Helen Van Beurden im Bensheimer Tor gewesen, hätten die Gastgeberinnen sicherlich schon höher zurückgelegen. Abschütteln ließen sich die Flames dennoch nicht. Quasi mit dem Pausenpfiff schaffte Bensheim den Anschlusstreffer zum 12:15.

Gleiches Bild im zweiten Durchgang. Verbissen wurde um jeden Ball gekämpft, die Flames hatten sich in der Abwehr jetzt etwas besser auf den BVB eingestellt, der durch den zweiten Siebenmeter-Treffer von Alina Grijseels (37.) dennoch auf 17:13 erhöhte und Sekunden später durch den sechsten Treffer von Zöe Sprengers ein erstes Mal mit fünf Treffern führte (18:13).

Nach dem 19:13 durch Rechtsaußen Maraike Kusian nahm Bensheims Trainerin Heike Ahlgrimm die nächste Auszeit und stellte die Abwehr um. Die Folge: Nach dem zwischenzeitlichen Sechs-Tore-Rückstand kamen die Flames bis auf drei Tore heran (45.). Doch der BVB behielt die Nerven, erhöhte erneut durch Maraike Kusian auf 22:17.

In den restlichen zehn Minuten ließ der deutsche Vizemeister nichts mehr anbrennen. Klug geführt von Kapitänin Alina Grijseels wurde der Vorsprung gehalten und sogar ausgebaut. Innerhalb von nur zwei Minuten erhöhte Grijseels auf 23:18, Antl auf 24:18 und Sprengers auf 25:18. Selbst eine kurze Deckung von Alina Grijseels durch Kretzschmar half da nichts mehr. Der BVB siegte verdient mit 28:22.

„Das war kein leichtes Spiel. Aber Alina Grijseels und Lisa Antl haben immer wieder eine Lösung gefunden, Dana Bleckmann im Innenblock wird immer stärker. Ich kann nur unterstreichen, dass wir eine tolle Mannschaftsleistung in einem schwierigen Spiel gezeigt haben", sagte BVB-Interimstrainer Andreas Kuno.

BVB: ten Holte, Moth; Sprengers (9), Antl (6), Grijseels (6/3), Kusian (2), Bleckmann (2), Sasaki (1), Ossenkopp (1), Rønning (1), Stens.