Im Sommer kam Meret Ossenkopp vom Buxtehuder SV zum BVB. Nach einer intensiven Vorbereitung und einem erfolgreichen Start in die neue Saison blickt sie im Interview auf die ersten Wochen in Schwarzgelb zurück.

Meret, Du hast jetzt Deine ersten Wochen in Dortmund erlebt.  Du kommst von einem Verein, für den du fünf der vergangenen sieben Jahre gespielt hast. Wie war diese Umstellung für Dich?
Die ersten Wochen waren auf jeden Fall sehr aufregend und eine große Umstellung. Ein neues Team, ein neues Umfeld. Da muss man sich auch erst mal dran gewöhnen und reinfinden. Aber mittlerweile habe ich mich gut eingelebt und fühle mich hier in Dortmund auch sehr wohl.

Was war die schwierigste Umstellung?
Ich würde tatsächlich sagen das Training. Es war kürzer, aber intensiver. Wir haben auch mehr trainiert. Grundsätzlich auch, dass Dortmund im Vergleich zu Buxtehude einfach eine Großstadt ist. Es war tatsächlich sehr ungewohnt. Wenn man aus einem kleinen Ort in so eine riesige Stadt kommt, da braucht man doch ein bisschen mehr Zeit, um sich zurechtzufinden. Aber das habe ich jetzt auch ganz gut geschafft.

Auch wenn die Einheiten intensiver waren und die Umstellungen für Dich groß waren: Hast Du Dich sportlich bislang zurechtgefunden?
Ja, auf jeden Fall. Natürlich habe ich auch am Anfang gemerkt, dass das Niveau noch mal ein anderes ist als bei meinem alten Verein. Aber genau das ist ja auch das, was ich wollte. Ich wollte ein Training, das von der Intensität und vom Niveau noch mal höher ist. Ich habe mich da jetzt auch gut hineingefunden.

Mit Lisa Antl ist eine Mitspielerin gemeinsam mit Dir aus Buxtehude hierhin gekommen. Ihr seid eng miteinander befreundet und der Zusammenhalt in der Mannschaft ist allgemein auch sehr groß. War es daher leichter, in den ersten Wochen Anschluss zu finden?
Absolut. Die Mitspielerinnen haben es einem super einfach gemacht anzukommen und sich wohlzufühlen. Wir sind ein sehr homogenes Team, jeder versteht sich mit jedem. Und ja, wir haben auch in der ersten Zeit sehr viel unternommen. Natürlich war es für mich schön, auch mit Lisa eine Person zu haben, die ich kenne, um nicht komplett alleine irgendwo neu anzufangen. Aber tatsächlich habe ich jetzt auch gar nicht mehr mit ihr gemacht als mit den anderen, weil wir einfach so viel mit dem Team unterwegs waren. Ich fühle mich hier im Team auch sehr wohl.

Was war Dein Highlight der Vorbereitungsphase?
Das ist schwer zu sagen. Ich glaube die ganze Vorbereitung war für mich etwas Besonderes, weil wir sehr viel miteinander gemacht haben. Ich finde, dass das Trainingslager in Dänemark sehr cool war und ansonsten ist mir hängengeblieben, dass es auch extrem abwechslungsreich war. Da ist es tatsächlich schwer, sich jetzt auf eine Aktivität oder ein Highlight zu beschränken.

Kanntest Du es also gar nicht, dass man so viele verschiedene Dinge unternimmt?
Nein, tatsächlich nicht. Vielleicht war es auch ein bisschen der Corona-Pandemie geschuldet in den letzten zwei Jahren. Ich kannte es eher, dass man natürlich für sich als Team trainiert, aber gar nicht so viel unterwegs ist. Ich habe es aber als sehr, sehr cool und wichtig fürs Teambuilding empfunden, dass man auch mal das Wochenende zusammen verbringt oder länger unterwegs ist und auch mal an andere Orte fährt.

Sportlich gesehen konnten an den ersten drei Spieltagen drei Siege eingefahren werden. Der Erfolg in Neckarsulm sticht sicherlich heraus. Wie schätzt Du den Saisonstart ein?
Ich denke, dass uns der Saisonstart auf jeden Fall gut gelungen ist und so gelaufen ist, wie wir uns das vorgestellt haben. Alles in allem können wir zufrieden sein und ich denke, gerade aus dem Spiel gegen Neckarsulm können wir viel Selbstvertrauen mitnehmen, um auch die nächsten Spiele erfolgreich zu gestalten und dann mit einem positiven Gefühl in die EM-Pause zu gehen.

Wie zufrieden bist Du mit Deiner persönlichen Leistung in den ersten Partien?
Ich bin auf jeden Fall zufrieden. Ich habe mich natürlich gefreut, dass ich auch schon am Anfang viel Spielzeit bekommen habe und möchte natürlich in Zukunft noch weiter Verantwortung im Team übernehmen und meine Stärken weiter ins Spiel einbringen.

Auch jetzt gibt es eine Pause, es stehen Länderspiele an. Der Rest der Mannschaft trainiert aber ganz normal in Dortmund weiter. Wie sieht so eine Trainingswoche aus, wenn man nicht bei der Nationalmannschaft ist und ein paar Spielerinnen auch nicht zur Verfügung stehen?
Man merkt den Unterschied schon sehr deutlich. Natürlich ist erst mal der Kader, mit dem man trainiert, sehr klein. Wir arbeiten dann vermehrt im athletischen Bereich und individuell, anstatt mit dem gesamten Team. Deshalb ist so eine Trainingswoche schon anders.

Nach der Pause geht es weiter mit einem Heimspiel in der Liga gegen Oldenburg, im Pokal steht eine Reise nach Berlin an, dann die Fahrt nach Buxtehude. Wie bewertest Du das Programm?
In diesen drei Spielen sind wir der Favorit und dieser Rolle sollten wir auch gerecht werden. Und ja, ich denke, wenn wir die Spiele positiv für uns gestalten können, dann gibt das auch nochmal einen Schub für die zweite Hälfte der Hinrunde. Für uns als Team und für unsere Köpfe wäre das auch sehr wichtig.