Er ist das Paradebeispiel eines echten Profis gewesen, und alle kennen ihn nur unter seinem Spitznamen „Sigi“. Die Rede ist von Siegfried Held, in Freudental im Sudetenland am 7. August 1942 geboren, feiert heute seinen 80. Geburtstag. Zu seiner aktiven Zeit gab es keinen schnelleren Spieler als ihn.

1966 gewann er mit Borussia Dortmund den Europapokal der Pokalsieger und wurde im gleichen Jahr mit der deutschen Nationalmannschaft Vize-Weltmeister in England. Mit seinem kongenialen Sturmpartner Lothar Emmerich erwarb er sich von der britischen Presse den Beinamen „the terrible twins“ (die schrecklichen Zwillinge). Im Finale gegen den FC Liverpool erzielte Sigi Held in der 62. Spielminute das Tor zum 1:0, den Treffer zum 2:1 durch „Stan“ Libuda bereitete er vor.

Der mit Ehefrau Christin verheiratete Stürmerstar der 60er und 70er Jahre erlernte das Fußball-ABC in Marktheidenfeld (1953 bis 1963), bevor er über die Offenbacher Kickers (1963 bis 1965) zum BVB gelangte. In der Zeit von 1965 bis 1971 und ein zweites Mal zwischen 1977 und 1979 trug der 1,80 Meter große Fußball-Profi das Trikot von Borussia Dortmund.

Insgesamt 422 Bundesligaspiele (72 Tore), 49 Zweitligaspiele (vier Tore) sowie 47 DFB-Pokalspiele (acht Tore) und elf Europapokalspiele (4 Tore) sprechen eine deutliche Sprache. 41-mal spielte Held für Deutschland und erzielte dabei fünf Treffer. 1970 gehörte der als schweigsam bekannte Stürmer zum WM-Aufgebot in Mexiko und bestritt das „Jahrhundertspiel“ im Halbfinale gegen Italien (3:4 nach Verlängerung). Als Trainer bereiste Held viele Länder, so Japan, Island, Ägypten, Malta unter anderem. Der „WM-Botschafter 2006“ von Dortmund ist seit 2007 als Fanbeauftragter des westfälischen Traditionsvereins tätig und erfreut sich großer Beliebtheit.

Zu seiner aktiven Zeit gab es keinen schnelleren Spieler als ihn. Unwiderstehlich zog er über die linke Seite an, ließ Fußball-Größen wie Franz Beckenbauer, Klaus-Dieter Sieloff oder Willi Schulz (um nur die deutschen Abwehr-Asse von einst zu nennen) stets deutlich hinter sich, um dann entweder selbst zum Torabschluss zu gelangen oder „Emma“, Lothar Emmerich, den legendären Sturmtank unserer Schwarzgelben, zu bedienen.

In der Mannschaft galt sein Wort, wenn er etwas zu sagen hatte. Ein kluger Kopf mit einer erfreulich sympathischen Zurückhaltung, der auch heute im Ältestenrat des BVB einen gleich hohen Stellenwert genießt wie einst.

Die gesamte BVB-Familie gratuliert herzlich zum 80. Geburtstag!
Fritz Lünschermann