Sieben Tore in drei Spielen – in der Bundesliga hat Borussia Dortmunds Offensive ihre Stärke und ihre Effizienz bereits nachgewiesen. Am Samstag, im Gastspiel bei der TSG Hoffenheim, will sie nachlegen. Auch wenn im erfolgreich gestalteten Spiel in Brügge auf dem Weg nach vorne manches hakte, betonten Sportdirektor Michael Zorc und Cheftrainer Lucien Favre heute: „Wir geben der Mannschaft die nötige Zeit.“

„Als wir vor der Saison von einem Neustart gesprochen haben, war uns klar, dass wir dazu etwas Zeit und Geduld benötigen werden“, sagte Zorc am Donnerstag und fügte hinzu: „Ich bin froh, dass wir sehr gute Ergebnisse erzielen und teilweise auch gut spielen. Wir haben eine gute defensive Stabilität, können und müssen aber unser Spiel nach vorne verbessern. Es ist keinem verboten, mehr Torgefahr auszustrahlen, sich durchzusetzen im Eins-gegen-Eins.“

Favre sieht seine Aufgabe weiterhin darin, „das richtige System zu finden und die beste Mischung, wer sich am besten mit wem versteht“ und liegt da auf gleicher Linie mit Zorc, der betont: „Wenn du a) einen neuen Trainer und b) auf zentralen Positionen neue Spieler hast, ist es völlig normal, dass es Zeit benötigt, bis man mit den richtigen Abläufen und der nötigen Balance in ein Spiel geht. Wir sind mit der Entwicklung bis hierhin sehr zufrieden.“

Am Samstag, beim Vorjahresdritten TSG Hoffenheim, wird verstärkt auch Borussia Dortmunds Defensive gefordert sein. „Sie sind brandgefährlich auf der Seite und durchs Zentrum. Sie haben vorne viel Power“, äußert Favre über den Gegner, und Zorc ergänzt: „Hoffenheim mag es, das Spiel zu machen und auch selbst den Ball zu haben. Sie gestalten das Spielfeld breit mit hoch aufgerückten Außenbahnspielern und stehen für Offensivfußball. Da müssen wir defensiv entsprechend gegenhalten. Das bietet uns im Umkehrschluss selbst Möglichkeiten, uns besser durchzusetzen als zuletzt.“

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Hier könnte Marco Reus eine Schlüsselrolle zufallen. „Es ist gut, dass er fast überall spielen kann. Er kann immer Chancen kreieren durch seine intelligenten Läufe“, stellt Favre heraus – und sich zudem der öffentlich geäußerten Kritik an seinem Kapitän entgegen: „Er hat fast zwei Tore erzielt gegen Leipzig, er hat ein Tor und einen Assist gemacht beim Spiel in Fürth. Und bei zwei der drei Torchancen, die wir in Hannover hatten, war Marco da.“ Unter anderem traf Reus dort den Pfosten.

In Hoffenheim wird der Coach erneut auf Raphael Guerreiro und Ömer Toprak verzichten müssen. Hinter dem Einsatz von Paco Alcácer steht weiterhin ein Fragezeichen. Im dritten von sieben Spielen binnen drei Wochen wird es vermutlich wieder ein paar Veränderungen in der Startelf geben. „Rotation ist wichtig“, so Favre: „Wir haben es schon ein wenig gemacht in der Champions League.“ Zwischen Frankfurt und Brügge lagen vier Wechsel in der Startelf.
Boris Rupert

BVB-TV: Die Pressekonferenz mit Lucien Favre und Michael Zorc