In einer intensiven Drittligapartie geht Borussia Dortmunds U23 beim SV Waldhof Mannheim im ersten Pflichtspiel des Jahres als Sieger vom Platz. Dank der Tore von Ole Pohlmann, Immanuel Pherai und Tobi Raschl gewinnt Schwarzgelb mit 3:1 (0:1) und drehte die Partie mit viel Leidenschaft in der zweiten Halbzeit.

Der Gegner: Die Gastgeber spielen bis hierhin eine starke Saison, sammelten in 20 Spielen 34 Punkte und schnuppern an den Aufstiegsrängen. Vor der Partie stand die Elf von Trainer Patrick Glöckner auf dem vierten Rang. Mit Dominik Martinovic hat der SVW einen gefährlichen Mittelstürmer in seinen Reihen, der bereits zehnmal getroffen hat. Ihm zur Seite stehen Ex-Borusse Joseph Boyamba und Routinier Marc Schnatterer. Der bundesligaerfahrene Marco Höger sowie die Stammkräfte Niklas Wilson-Sommer und Adrian Lebeau fehlten aufgrund von Sperren.

Das Personal: BVB-Trainer Enrico Maaßen veränderte seine Startelf im Vergleich zum letzten Spiel des Jahres 2021 auf fünf Positionen. Stefan Drljaca, Kolbeinn Finnsson, Ansgar Knauff, Abdoulaye Kamara und Bradley Fink ersetzten Jan-Pascal Reckert, Soumaila Coulibaly, Ted Tattermusch, Tobi Raschl und Ole Pohlmann. Für Fink war es das erste Drittligaspiel. Mit 21,4 Jahren im Schnitt bot Enrico Maaßen die jüngste BVB-Startelf der aktuellen Saison auf.

Der Spielverlauf: Beide Mannschaften schenkten sich in den Anfangsminuten nichts. Der BVB startete mit zwei Distanzschüssen von Immanuel Pherai und Berkan Taz. Mannheim war nach einer Ecke das erste Mal nah am Führungstreffer. Stefan Drljaca im Dortmunder Tor konnte mit einer Flugeinlage das Tor verhindern. Im Gegenzug klingelte es beinahe im Mannheimer Tor. Berkan Taz setzte einen Freistoß an den Pfosten. Gespielt waren zu diesem Zeitpunkt erst sechs Minuten.

Drei Minuten später nutzten die Gastgeber eine Unaufmerksamkeit in der Dortmunder Hintermannschaft zum 1:0-Führungstreffer. Dominik Martinovic bediente Marc Schnatterer, der aus kurzer Distanz zum Führungstreffer einschieben konnte. Die Waldhöfer hatten etwas mehr vom Spiel, hatten durch Ex-Borusse Boyamba die Chance auf das 2:0 (15.). Doch auch Schwarzgelb agierte mutig mit dem Ball, kam durch Pherai und Kamara zu zwei Abschlüssen nach Standardsituationen. Mitte der ersten Halbzeit gehörten dem BVB mehr Spielanteile. Bradley Fink scheiterte aus der Distanz an Mannheim-Torwart Königsmann.

Das Spiel verflachte in der Folge etwas. Viele kleine Fouls sorgten für einige Unterbrechungen. Trotzdem steckte in jeder Aktion eine Menge Intensität, die auch Schiedsrichter Dr. Kampka forderte. Ein Tritt auf Brusthöhe gegen Abdoulaye Kamara wurde nur mit der gelben Karte bestraft. Ein Strafmaß, was zu den vorherigen Entscheidungen des Schiedsrichters nicht unbedingt passte. Mit dem knappen Rückstand ging es in die Halbzeitpause, auch weil Franz Pfanne in der Nachspielzeit auf der Linie für den geschlagenen Drljaca klärte.

Beide Mannschaften starteten personell unverändert in den zweiten Durchgang. Unverändert blieb auch die Herangehensweise auf beiden Seiten. Viele Abschlussaktionen in den ersten Minuten sorgten für Gefahr vor den beiden Toren. Die beste BVB-Chance zu diesem Zeitpunkt hatte Bradley Fink, dessen Schuss im Eins-gegen-Eins mit Torwart Königsmann zur Ecke geklärt werden konnte. Nach einer knappen Stunde wechselte Enrico Maaßen dreifach und brachte mit Tobi Raschl, Justin Njinmah und Ole Pohlmann frisches Personal für die Offensive.

Und dieses frische Personal sorgte für richtig viel Wind in den letzten zwanzig Minuten: Über Lennard Maloney und Berkan Taz kam der Ball zu Ole Pohlmann, der auf dem linken Flügel einen Abwehrspieler ausspielte und zum verdienten 1:1 einnetzen konnte. Der BVB belohnte sich für einen leidenschaftlichen Auftritt beim Tabellenvierten, auch weil Schwarzgelb in den Minuten zuvor mehr für das Spiel tat.

Nur wenige Augenblicke nach dem Ausgleichstreffer bekamen die Gastgeber einen Foulelfmeter zugesprochen. Stefan Drljaca holte Anton Donkor von den Beinen. Stürmer Martinovic konnte den Dortmunder Schlussmann allerdings nicht überwinden, denn Drljaca erahnte die Ecke und lenkte den Ball an den Pfosten. Dieses komplett verrückte Spiel hatte aber noch eine Kirsche auf der Sahnetorte. In der 90. Spielminute fasste sich Immanuel Pherai ein Herz, sah dass Torwart Königsmann weit vor seinem Tor steht, und überwand den Schlussmann aus über 30 Metern mit einem Chipball zum 2:1-Führungstreffer. Den Deckel drauf machte dann noch Tobi Raschl, der einen Foulelfmeter zum 3:1 in der Nachspielzeit verwandeln konnte. Mit dem Auftaktdreier zu Jahresbeginn springt der BVB damit auf Tabellenplatz sieben in der 3. Liga.

BVB U23: Drljaca – Maloney, Taz (75. Tattermusch), Papadopoulos, Finnsson, Viet (59. Pohlmann), Pfanne ©, Pherai, Kamara (59. Raschl), Knauff (80. Bah-Traore), Fink (59. Njinmah)

Tore: 1:0 Schnatterer (9.), 1:1 Pohlmann (74.), 1:2 Pherai (90.), 1:3 Raschl (90. FE)

Bes. Vork.: Drljaca hält Foulelfmeter gegen Martinovic (79.)

So geht es weiter: Am kommenden Freitag ist die U23 des SC Freiburg in Dortmund zu Gast. Anstoß ist um 19.00 Uhr im Stadion Rote Erde.